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Jahres-Zyklus und Feiern heute

Jahresfeste feiern = in Rhythmus mit Erde und Kosmos kommen
Sonnenbeobachtung und Kultischer Jahreskreis

 

 

Sonnenlauf
Datum
Keltisches Fest
Mythisches Jahr
Christlich
Weibliche Dreifaltigkeit + Christentum
Sternbild
Orientierung
 
2. Feber
Imbolc
 
Ma. Lichtmess
 
 
Frühjahrs-Tag-Nachtgleiche
21. März
Antharoc
Intuition
Ostern
Jungfrau
Barbara
Stier
Osten
 
1. Mai
Beltaine
 
Marienfest
 
 
Sommersonnenwende
24. Juni
Saura
Heilige Hochzeit
Johannis
Mutter
Margarete
Löwe
Süden
 
1. August
Lugnasad
 
Ma. Himmelfahrt
 
 
Herbst-Tag-Nachtgleiche
21. Sept.
Law Aila
Opfertod
Erntedank
Weise Alte
Katharina
Skorpion
Westen
 
1. November
Samhain
 
Allerheiligen
 
 
Wintersonnenwende
21. Dez.
Geerah
Wiedergeburt
Weihnacht
 
Wassermann

Image

Information und Energie:

Durch diese kultischen Handlungen und Feste wurden wie beim Internet Informationen insbesonders entlang der Ortungslinien, verbreitet und die Landschaft mit ihren Feldern und Wäldern erhielten stärkende Energie für Wachstum und Qualität. Dies war mit ein Grund, warum man in ganz Mitteleuropa bei der Christianisierung Kirchen, Kapellen und Marterln auf diesen Energielinien errichtete. Wenn man nämlich auf einer Karte, vom Sonnenortungspunkt (Steinkreis) ausgeht und Linien entsprechend der geographischen Sonnenaufgangspunkte zieht, so ist man erstaunt, wie viele christliche Bauwerke auf diesen Ortungslinien liegen.

Hier sei auf die wichtige Aussage in der Einleitung erinnert: Feste waren seit undenklichen Zeit im Schnittpunkt von Raum und Zeit. Dies finden wir beispielsweise bei den Römern in den Worten manifestiert: tempus (Zeit) und tempulum (Heiliger Ort)! Denn man versuchte, dass das Göttliche in Raum und Zeit gelangt.

Der Ort des Festes

Der Ort an dem die Feste stattfanden hatten in vieler Hinsicht bestimmte Qualitäten aufzuweisen:

  • Exponierte Stelle auf einem Hügel, von dem man Sonnenauf- und –untergänge beobachten konnte.
  • Die Bergkuppe sollte flach sein, um die Feste mit Tanz, Versammlung und Mahl zu ermöglichen.
  • Kosmische und terrestrisches Energiemilieu, die die Feiern qualitativ unterstützen
  • In manchen Fällen eine Quelle zur kultischen Reinigung und Labung des Durstes.
  • Energien, die für die jeweilige Kulthandlung unterstützend wirkte.
  • Durch mindestens einem Kosmischen Einstrahlpunkt war die mythische Weltmitte gegeben, an der die Verbindung von Himmel und Erde gegeben war.

Aus diesen Gründen kamen nur bestimmte Plätze in Frage. Wenn wir heute an diesen alten Plätzen unsere Feste feiern, so unterstützt uns dieser Ort ganz besonders beim musizieren, tanzen, meditieren und Mahl halten.

Im folgenden nun der Zyklus der Jahresfeste des mythischen Stirb-und-Werde von Jahreslauf und Leben der Menschen. Diese Zeilen sollen einladen, über den Lauf der Welt in diesem Jahr und in der evolutiven Weltgeschichte nachzudenken und nachzuvollziehen. Und in diesem Zusammenhang den Zyklus unseres eigenen Lebensweges erkennen und feiern. Also eine Anregung wie wir den Mythos des Jahres für uns heute feiern können.

 


Imbolc
1.Februar

Das Fest der Initiation und Intuition
Das christliche Lichtmess-Fest
Für das deutliche Anwachsen des Tages gibt es in manchen Sprüchen besondere Maßeinheiten:
Weihnachten um einen Muckenschritt
Neujahr um einen Hahnentritt
Dreikönig um einen Hirschensprung
Lichtmess a ganze Stund

Ursprung des Namens

imbolic

dürfte aus imb-folc = Reinigung, entstanden sein und ist demgemäss eine Andeutung der zu diesem Zeitpunkt stattfindenden rituellen Reinigungen. Der Name wird auch als Anlegen der Lämmer übersetzt.

Lichtmess

Der Name „Lichtmeß“ kommt vom mittelhochdeutschen Wort „mezzen“ d.h. „verkünden“ oder „ankünden“ ab. Wir finden diese Wurzel auch im Muezzin, dem „Gebetsankündiger“. Die Sonne kündigt sich an und wird stärker. Früher hörte ab dieser Zeit das Arbeiten bei künstlichen Licht auf und der Bauer arbeitete wieder mehr draußen in der Natur.

Februar

kommt vom lateinischen Wort februare und bedeutet „reinigen“.


Das Fest des Beginns der Initiation
Heide Göttner-Abendroth schreibt: Die vier großen Ritualfeste Initiation - Heilige Hochzeit - Opfertod - Wiederkehr/Wiedergeburt ist das Wesen des matriarchalen (steinzeitlichen) Jahresfestkreises. Mit dem Lichtmess-Fest am 2. Februar beginnt eine "paradoxe" Zeit, nämlich der Fasching des närrischen Verrücktseins. Hier wird das Oberste zu unterst gekehrt und das Unterste zu oberst. Dieses Umdrehen und Durchschütteln aller verfestigten Verhältnisse löst das Alte auf und macht den Weg frei für das Neue: Re-volution. Es ist die Zeit des Übergangs, des kreativen Chaos. (Tierkreiszeichen Wassermann, Planet Uranus, Tarotkarten XIV und 0). Imbolc ist das Vorbereitungsfest für das große Initiationsritual zur Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche.

 

Kelten

Das keltische Imbolc-Fest wurde am Vorabend des 1. Februar und am darauffolgenden Tag gefeiert und leitete den Frühling ein. In der Hibernica Minora heißt ein Vierzeiler über die Imbolc- Vorschriften:

Versuche jede Nahrung der Ordnung gemäß,
das waschen der Hände, der Füße und des Hauptes,
so erkläre ich es.

Von dieser Reinigung her dürfte auch der Name Imbolc entstanden sein (siehe oben). Nach keltischer Auffassung entstand das Leben aus dem Tod, das Licht aus der Dunkelheit, der Tag aus der Nacht. Daher begann das Jahr auch mit dem Winter (Samhain) und es wurden im Jahr die Nächte gezählt und nicht die Tage. So ist es auch logisch, dass in der Religion der Kelten der Mensch vom Dis-Pater, dem Gott der Unterwelt abstammt. Auch alle Feste wurden immer am Vortag des Sonnenfestes begangen. Dieser Brauch dürfte noch aus der matriarchalen Steinzeit stammen, wo man vom Vollmond bis zum Sonnenfest feierte.

Imbolc fand zu Ehren Brigids statt. Man feierte Imbolc in erster Linie die Wiederkehr des Lichts und der Fruchtbarkeitsgöttin aus der Unterwelt, ähnlich der griechischen Persephone. In dieser Zeit spürt man das sichtbare Längerwerden der Tage.

Brigid und Brigantia haben den indoeuropäischen Wortstamm brig = "Hoheit, Machtfülle, Erhabenheit". Ihre Wurzeln reichen bis in die Steinzeit mit ihren Mutterkulten zurück. Brigid wurde als dreifältig angesehen und hatten dann die Namen Eriu, Banba und Fotla, die manchmal auch als ihre Töchter angesehen wurden.

Ihr Attribut war das Licht und ihr göttliches solares Feuer war gleich dem strahlenden Sonnenaufgang. So steht ihr Fest am 1. Februar genau ihren Qualitäten entsprechend nach der Dunkelheit der Wintertage, wo das Licht bereits ihre Kraft zurückerlangt. Daher war ihr Symbol die Swastika (St. Brigids Kreuz). So, wie beim Aufkeimen des Tages noch alles offen ist, wie der Tag wird, so steht auch die Göttin für viele Möglichkeiten ihres Reichtums an Geschenken für die Menschen. Brigid unterstützt Intuition und Weisheit und wird auch Minerva (griech.: Pallas Athene) genannt, die für Weisheit und Geistesblitz steht.

Eine Reihe von Orts- und Flurnamen zeigen, dass sie eine Schutzgöttin in ganz Europa war: Bragança in Portugal, Bregenz, die ehemalige Hauptstadt der Brigantes am Bodensee, Brig im Wallis, die Ebene von Brega in Irland sowie Braint, Barrow und Brent in Britannien und Irland. Interessanterweise entwässert ein "Brent", unweit von Glastonbury, das ehemalige Sumpfgebiet um die Insel Avalon.

Brigid hütet den Kessel des inspirierenden Feuers, denn Inspiration durch die Göttin ist die Voraussetzung für jeden Beginn. Sie sendet den zündenden Funken, den schöpferischen Geist und ist daher Schutzgöttin der Dichter und Sänger, die sie in Be-geisterung versetzt. Sie war auch die Schutzpatronin der Druiden, Ärzte und Schmiede. Aber sie sorgte auch für Vieh und Ernte und hielt in Gestalt der Flüsse das Land fruchtbar. Den Frauen stand sie bei der Geburt bei und hielt ihre schützende Hand über die Kinder. Unzählige ihr geweihte Quellen weisen auf ihre Heilerfunktion.

Die Qualität ihres Kessels zeigt sich auch in der Zeitphase Fasching/Fastnacht/Karneval, die auf den Zeitpunkt Lichtmess folgt: Es ist die Zeit der inspirierten Verzückung, des ekstatischen Taumels, in der alles durcheinander geht. Noch heute ist der nicht-christliche Charakter dieser Zeitphase bekannt.

 

Römer

Die Römer feierten am 15. Februar, wie schon der Name sagt, ein Reinigungsfest, das Fest Lupercalien. (Lupus = Wolf > Romgründung) Diese Feiern wurden durch Hunds- und Bocksopfer februatio eingeleitet. Es wurden an diesem Tag von den Römern alle, die ihnen in den Weg kamen – insbesonders den Frauen – mit Fellstreifen der Opfertiere als Reinigungs- und Segensritus geschlagen. Damit wollte man Krankheit und die Pest fernhalten, aber es sollte auch Fruchtbarkeit, Kindersegen und eine leichte Entbindung bewirkt werden.

Es wurden an diesem Tag Fackeln an das Volk verteilt und Lichterprozessionen durchgeführt zu Ehren der Juno Lucina. der Patronin für Eheglück und leichte Entbindung. Sie wurde auch Juno Februa genannt, die ursprünglich der sizilianischen Bona Dea gleichgestellt wurde. Und das in Rom von Matronen gefeierte Fest der Bona Dea war ein reines Frauenfest, zu der Männer keinen Zutritt hatten.

 

Christen

Am 40. Tag nach der Geburt Jesu musste Maria, dem mosaischen Gesetz zufolge im Tempel die Reinigungsriten durchführen und die entsprechenden Opfer darbringen. Daher wurde 40 Tage nach der Geburt Jesu das Fest „Maria Reinigung“ gefeiert. Im Jahre 494 wurden dieses Fest anstelle an die römischen Lupercalien-Feiern eingeführt.

Das Fest „Maria Lichtmess“ ist eines der ältesten Marienfeste, das zuerst in Jerusalem als „Quadragesimae de Epiphania“ am 14. Februar mit einer feierlichen Prozession gefeiert wurde – also 40 Tage nach der Epiphanie, der Erscheinung des Herrn am 6. Jänner. Diese Bezeichnung hängt ebenfalls mit dem römischen Ursprung zusammen, da man an dem Lupercalien-Festtag mit Lichterprozessionen beging.

In der Tradition der Verehrung der römischen Göttinnen Bona Dea wurde der Februar zum „Weibermonat“, insbesonders der 2. Februar. Im Februar gibt es daher die meisten Frauenfeste in einem Monat des Kirchenjahres, die den hl. Frauen geweiht sind

1. Brigitta
2. Maria Reinigung und Lichtmeß
3. Anna-Marientag, dem Patronat für schwangere Frauen sowie Krankheitssegen
4. Veronika
5. Agatha (= die Gute) hat viel mit der Bona Dea Ähnlichkeit
6. Dorothea
7. Maria von der Vorsehung (Eugènie Smet)
8. Josefa Bakita
9. Apollonia
10. Scholastika
11. Euphrosine, Unsere Liebe Frau von Lourdes
12. Eulalia
13. Katharina
14. Valentin, der Patron der Verliebten, wo man sich Blumen schenkt
15. -
16. Juliana
17. Marianne
18. -
19. -
20. -
21. Eleonora und Irene 22. Isabella (von Frankreich) 23. Margareta von Vortona 24. - 25. Walpurgis



In vielen Fastnachtsbräuchen gibt es besondere Tage für Frauen, beispielsweise den Frauensamstag (Faschingssamstag), die Weiber-Fastnacht am Donnerstag vor Faschingssonntag usw. In Irland kennt man am 1. Februar das Weiberfest, an dem die Hausfrauen sich selbst feiern mit köstlichen Mahlzeiten, das sie gemeinsam zubereiten und essen.

Zu „Maria Lichtmess“ feierte man die langsam länger werdenden Tage. War in der vorchristlichen Zeit das göttliche Prinzip die Lichtgöttin Lucia mit dem Kerzenkranz auf dem Kopf oder die keltische Feuergöttin Brigid, so übernahm nun Maria an diesem Festtag diese Funktion.

Die frühe Kirche hat zu Maria Lichtmess, wie in römischer Zeit, Lichterprozessionen durchgeführt An diesem Tag werden noch heute in vielen Pfarren die Kerzenopfer der Gläubigen entgegengenommen und geweiht. Diese Kerzen leuchteten dann im ganzen Jahr bei den Messfeiern. Dem Wachs und den Kerzen, die an diesem Tag vom Priester geweiht wurden, werden die stärksten Schutzkräfte zugeschrieben. Die Gläubigen nahmen daher an diesem Tag geweihten Kerzen mit nach hause als Wetter- oder Donnerkerzen, die bei Gewitter gegen Hagel und zu starkem Regen angezündet wurden, um dieses Wetter von den Feldern abzuwenden. Diese Kerzen waren ein Symbol für Christus, der ja das Licht der Welt ist.

 

Bräuche

Kerzenweihe und Lichterprozession


 

Die frühe Kirche hat an diesem Tag wie die Römer Lichterprozessionen durchgeführt. An diesem Tag werden noch in vielen Pfarren die Kerzenopfer der Gläubigen entgegengenommen und geweiht. Diese Kerzen leuchteten dann im ganzen Jahr bei den Messfeiern. Dem Wachs und den Kerzen, die an diesem Tag vom Priester geweiht wurden, werden die stärksten Schutzkräfte zugeschrieben. Die Gläubigen nahmen daher an diesem Tag geweihten Kerzen mit als Wetteroder Donnerkerzen, die bei Gewitter gegen Hagel und zu starkem Regen angezündet wurden, um dieses Wetter von den Feldern abzuwenden. Diese Kerzen waren ein Symbol für Christus, der ja das Licht der Welt ist.

Geweihtes Wachs wurde auf das Brot geträufelt und auch dem Vieh gegeben. Die geweihten Kerzen schützen vor Krankheit, frühzeitigem Tod, Blitz und Hagelwetter. An diesem Tag wurde auch für die Bienen gebetet, denen man ja die Kerzen verdankt, in dem man dreimal um den Bienenstock pilgerte.

Dienstboten

Die Dienstboten konnten an diesem Tag ihren Brotgeber wechseln und bekamen ihren Lohn. Dies ist ein Hinweis, dass seit Anbeginn bäuerlicher Jahrestradition, das Jahr an diesem Tag begann.

„Kirchleintragen“

An vielen Orten Österreichs gab es den Brauch, dass man das Licht von Kerzen in schwimmenden Booten und Kirchenmodellen vom fließenden Wasser forttragen ließ. Am Bachrand folgte man den schwimmenden Lichtern in einer Prozession. Die fruchtbringende Verbindung der Gegensätze von Feuer (Licht) und Wasser ist hier ganz eindeutig.

Aperschnalzen

Das „Aperschnalzen“, von aper (althd.) apir = offen, unbedeckt, weil der Boden nun schneefreie offene Stellen zeigt, wird in den Alpenländern von Dreikönig bis Faschingsdienstag geübt. Dieser Brauch sollte die Winterunholde durch den Lärm vertreiben und von ihnen reinigen.

Kornaufwecken

Beim Kornaufwecken, vor allem in Tirol gefeiert, wird ebenfalls mit viel Lärm von Läuten mit Schellen, Kuhglocken und Pistolenschießen begangen. Man lief durch die Dörfer und über die Felder und entzündete auf den Äckern hochflammige Reisig- und Strohfeuer.

Frühling begrüßen

Dies geschah im Alpenland und Deutschland von jungen Burschen, die die Lerchen begrüßten und damit den Frühling. (HdA)

Besondere Kinder

Früher sagte man, dass die an Lichtmeß geborenen Kinder hellsichtig seien und damit trifft man den genauen Ursprung dieses Festes.

 

Symbole

Brigidskreuz

  • St.-Brigids-Kreuz: Das keltische Fest der Brigid wurde zu St. Birgits Geburtstag verchristlicht In irischen Schulen werden heute noch immer in Kindergärten und Schulen St.-Brigids-Kreuze (eigentlich Swastika) aus Binsen geflochten und Glücksspiele gespielt, die einen Blick in die Zukunft erlauben sollen.
  • Die Kerze als Symbol der Erleuchtung und der belebenden Macht der Sonne. Das göttliche Licht in uns.
  • Der Lichterkranz von St. Brigid mit ihren 12 Kerzen, Symbol der Erleuchtung und dem Licht der 12 Monate.
  • Das dynamische Sonnenrad der Swastika als St. Brigids Kreuz steht für die lebensspendende Kraft der Sonne im ganzen Sonnenjahr.

 

Imbolc Heute

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mögliche BEDEUTUNG

  • Für die Initiation des Stirb-und-Werde-Prozesses ist es wichtig die richtige Intuition zu haben, wofür lebe und sterbe ich in diesem Leben. Wie oben beschrieben wurde, ist es in dieser verrückten Zeit angebracht, das oberste zu unterst zu kehren, um das wesentlichste in diesem Leben hervorzubringen. Damit das Neue entstehen kann, wurde das Alte zur Wintersonnenwende kultisch verbrannt. Jetzt zu Imbolc wird nochmals mit Feuer und Wasser gereinigt. Die alten Werte werden abgeklopft und hinterfragt, damit wirklich etwas Neues entstehen kann. In uns schlummern so viele Keime, die noch nicht gelebt wurden, die nach dem Licht des Erlebtwerdens drängen. Visionen und Träume möchten als beglückende Realität in unserem Leben hereinbrechen. Wir werden zum Gralskelch, der mit dem Geist der In-Spiration gefüllt wird.
  • In jedem von uns ist der Kessel der Inspiration, der alle kreativen Chancen und Möglichkeiten des Lebens enthält, vorhanden
  • Aus dem Unbewussten der Nacht des Winters, kann nun die Sonne des Bewusstseins auf neue Landstriche unserer Seelenlandschaft scheinen.
  • Die Dunkelheit der Erde = Materie durch das göttliche Licht des Geistes durchlichten. Es ist die Qualität der Materie, die belebt ist.

Mögliche BRÄUCHE

  • Alles, was mich hindert, zu meiner Lebensfreude zu kommen, aus meiner Wohnung ausräumen und wegräumen. Auch unsere „Geschäftigkeit“ ausräumen und die Zeit in Ruhe erleben.
  • Mit Glocken oder Klangschalen läuten, damit wir endlich wieder die ursprüngliche Lebendigkeit bekommen!
  • Das „Neue Leben in uns“, den „neuen Frühling unseres Lebens“ aufwecken und begrüßen.

 

MÄRCHEN – GESCHICHTEN - TEXTE

 

 

 

Das Licht ist großzügig

 

Wenn Sie je Gelegenheit hatten,
noch vor Tagesanbruch draußen zu sein,
werden Sie bemerkt haben,
dass der dunkelste Teil der Nacht
die Zeit unmittelbar vor der Dämmerung ist.

Die Dunkelheit verdichtet sich und wird anonymer.
Wenn Sie noch niemals vorher
auf der Erde gewesen wären und nicht wüssten,
was Licht ist, könnten Sie sich niemals vorstellen,
wie es ist, wenn das Dunkel aufreißt
und das Mysterium und die Farbe eines neuen Tages anbricht.

Das Licht ist unglaublich großzügig,
aber auch äußerst sanft.
Wenn Sie einmal aufmerksam
das Herannahen der Morgenröte beobachten,
können Sie viel über die schmeichelnden Überredungskünste lernen,
die das Licht bei der Finsternis anwendet.
Am Horizont erscheinen die ersten Finger der Helligkeit.
Zart und behutsam streifen sie den Mantel der Nacht von der Welt.
Lautlos ersteht vor uns das Mysterium
einer neuen Morgenröte, eines neuen Tages.

Die Dunkelheit ist der uranfängliche Schoß.
Nachtzeit ist Schoß-Zeit.
Unsere Seelen kommen zum Spielen heraus.
Die Dunkelheit löst alles auf,
das Ringen um Identität und Eindruck fällt von uns ab.
Wir ruhen in der Nacht.

Die Morgendämmerung ist eine erfrischende Zeit,
eine Zeit der Möglichkeit und der Verheißung.
Alle Elemente der Natur - Steine, Felder, Flüsse
und Tiere - sind plötzlich im klaren Morgenlicht wieder da.
Ebenso wie die Dunkelheit Ruhe und Befreiung gewährt,
bringt die Morgendämmerung Erwachen und Erneuerung.
In unserer Mittelmäßigkeit und Zerstreutheit
vergessen wir allzuoft, welch ein Privileg es ist,
inmitten eines wundersamen Universums zu wandeln.
Jeden Tag aufs neue enthüllt die Dämmerung
das Mysterium dieses Universums.
Die Morgendämmerung ist die größte Überraschung:
Sie erweckt uns für das ungeheure „Dasein“ der Natur.
Die wunderbar zarte Farbigkeit des Universums erhebt sich,
alles zu umkleiden.

 


John O’Donohue: Anam Cara

 

 

 


Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche
21. März

Das Frühlingsfest der Initiation
Das christliche Osterfest

Im Frühling,
wenn alles blüht und wächst,
sollte man nicht nur die Fenster
sondern auch sein Herz öffnen.


 

Gabriele Skledar


Ursprung des Namens

 


Frühling

als besondere Jahreszeit ist relativ jung, da in früher Zeit nach dem Winter gleich der Sommer kam (Dreiteilung des Jahres). Wie die romanischen Sprachen zeigen, ist der Frühling „die erste Zeit“: primavera, printemps. Der ursprüngliche Name für Frühling war „Lenz“. Er bedeutet die Jahreszeit, in welcher „lange Tage!“ sind, die tage länger werden.


Ostern

stammt von der Göttin Ostara, der Jungfraugöttin – siehe unten.


Osten

Die Wortwurzel der Himmelsrichtung Osten stammt ebenfalls von der Frühlingsgöttin Ostara oder Eostar genannt. Gerade im englischen easter und im französischen est können wir diesen Ursprung nachvollziehen. Auch bei der griechischen Göttin der Morgenröte Eoos, die täglich im Osten erscheint, können wir diese Verwandtschaft finden. Demnach kann man Ostern auch als „Tag des Ostaufganges der Sonne“ deuten.

 

Das Fest der Intuition

 

 

Heide Göttner-Abendroth schreibt: Es folgt das Fest der Frühlingsgöttin Ostara: Das mythische Jahr beginnt zur Frühlings-Tagundnachtgleiche am Widderpunkt (20. bis 23. März). Noch in der christlichen Zeit heißt es "Ostern" und ist erfüllt von Göttinsymbolen: Die ersten Blumen, knospende Zweige, farbige Eier, kleine neugeborene Tiere wie Küken, Lämmchen, Zicklein, junge Hasen, alles Zeichen des aufkeimenden Lebens. Weiße Hasen sind dabei Fruchtbarkeitswie Vollmondsymbole. In manchen Gegenden Europas sind die Ostereier nicht bunt, sondern ausschließlich purpurrot, und eins wird in die Mitte eines runden Kuchens gebacken, der wie ein Vollmond aussieht (Griechenland). Denn die Phase dieses Festes dauerte von der Frühlings- Tagundnachtgleiche bis zum Vollmond danach.

Das große Ritual dieses Festes ist die Initiation des Heros-Königs durch die Mädchengöttin Ostara. Es fanden Wettspiele oder sakrale Jagden statt, bei denen sie ihn besiegte und sich ihren König selber einfing. Sie inthronisierte ihn, indem sie ihm den goldenen Apfel der ewigen Jugend überreichte, der später zum "Reichsapfel" wurde. Ganz zu Recht ist er auch dann noch eine Insignie der Königswürde. ... Ursprünglich war das Fest jedoch erfüllt von der ungestümen Kraft der Jugend und des Anfangs. (Tierkreiszeichen Widder, Planet Mars, Tarotkarten VII, IV und XVI.)

Dass der Opfertod Christi zu Ostern gefeiert wird, dürfte auf die römische Tradition zurückgehen, dass bei den ursprünglich kultischen Wettspielen (Circusspielen) der Sieger am Altar im Stadion den Göttern geopfert wurde. Der Beste wurde für die Fruchtbarkeit des Landes hier geopfert.

Erst später wurden Gladiatorenkämpfe durchgeführt mit den Sklaven aus den eroberten Ländern.

In den Frühlingsfesten finden wir auch das Auferstehungs- und Erlösungsmotiv, bei der beispielsweise der nordische Sonnengott Balder, der im Frühling aus seinem unterirdischen Reich an die Oberfläche kommt. Es ist der Mythos, wo der alte Jahresgott im Herbst geopfert wird und im Frühling als junger Jahresgott aufersteht. Dies wird noch sehr deutlich im Attiskult. Durch diesen beeinflußt, hat es seine höchste Verklärung im Tode und der Auferstehung Jesu Christi erfahren, der so selbst als ein „Frühlingsgott“ erscheint, der die Erde vom Banne des Winters und Todes, aber zugleich die Menschheit erlöst.

Und wie einst die Götterbilder der Magna Mater Kybele oder die Frühlings- und Erdgöttin Nerthus im Festzuge geführt wurde, so wurde der auferstandene Heiland in feierlicher Prozession um den Ortsplatz getragen. Es wird die Auferstehung Christi gefeiert, wie die Auferstehung der Natur aus dem Todesschlaf des Winters.

 

Römer

 

 

Das Fest der Hilarien stammt von den Ritualen um Kybele und Attis im Nahen Osten ab und ist als fröhlicher Tag, an dem die Wiederauferstehung der Erde gefeiert wurde. An diesen Tagen wurde viel gelacht und die Römer gingen zu dieser Zeit gerne ins Theater, um diesen Künsten ausreichend nachzugehen. Bis ins christliche Mittelalter wurde dieser Brauch tradiert und ist unter „Ostergelächter“ in die Kirchengeschichte eingegangen. In der Osterpredigt waren die Prediger bemüht, die Gläubigen zum Lachen zu bringen. Dies reichte sogar bis obszönen Witzen und sexuellen Darstellungen und Provokationen – so schlich sich die „Fruchtbarkeit“ heimlich wieder bei der Hintertür in die Kirche ein.

 

Christen

 

 

Ostern wird am ersten Sonntag nach dem Frühlings-Vollmond gefeiert und ist damit ein „bewegliches Fest“, das jedes Jahr an einem anderem Datum gefeiert wird (Konzil von Nicea). Man könnte dies interpretieren, dass außerhalb des Sonnenlaufs gefeiert wird, wie die Auferstehung Christi außerhalb des kosmischen Mysteriums geschieht. Im Evangelium wird die Auferstehung mit viel Symbolik beschrieben: Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala morgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah dass der Stein vom Grab weggenommen war. Ostern ist das höchste Fest der Christenheit mit der tröstlichsten Frohbotschaft, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Vor der Liturgiereform der Sechzigerjahre wurde das Fest in der Nacht, der Osternacht, gefeiert, mit vielen symbolhaften Riten, die aus der vorchristlichen Zeit stammen...... Christus wird beispielsweise als Licht gefeiert und die Osterkerze als Symbol Christi, wird ins Taufwasser gesenkt (Untergang der Sonne in den Wassern des Westens). Nach drei Tagen im Reich des Todes gelangt Christus ans Licht und wird zum Licht für die Menschen, wie die Sonne.

Das Fest Maria Verkündigung am 25. März ist der Tag der Empfängnis Jesu und als Fest der Gottesmutterschaft (Konzeptionstag). Es wurde von Weihnachten, der Geburt Jesu aus (mythologisch) berechnet. Im Lukasevangelium (1, 26-35) wird berichtet, dass der Engel Gabriel die Botschaft der Gottesmutterschaft bringt. Dieses Fest ist damit der Beginn der Erlösungsbotschaft des Christentums. Im 6. Jahrhundert wird dieses Fest erstmals gefeiert. Da dieses Fest sehr nahe dem Frühlingsanfang ist, wurden an diesem Tage verschiedenste Frühlingsbräuche gefeiert. Man verbrannte reichlich geschmückte Strohpuppen als Frühlingsfeuer zur Bannung der Winterdämonen. An diesem Tage wurde das Weizenfeld gepflügt, da sich die Erde zu dieser Zeit besonders für das Samenkorn öffnet, wie Maria dem himmlischen Weizenkorn Jesus empfing.

 

BRÄUCHE

 

 

Der Frühling, in dem der Mensch zugleich mit der Natur wieder zu neuem Leben erwachte, wurde seit je mit großer Sehnsucht erwartet. Je strenger der Winter war, um so freudig festlicher wurde er begrüßt – besonders in einer Zeit, wo es kein künstliches Licht und nur einen beheizten Raum gab. Vor allem wurden die ersten Frühlingsboten dieser glücklichen Zeit begrüßt und ihnen Glücksbedeutung zugeschrieben.

Schwalben

 

Schon die Griechen und Römer begrüßten die ersten Schwalben als die Frühlingsboten. Er ist bei uns ein Glücksvogel, denn wenn er in Haus und Stall nistet, sind Mensch und Vieh gesund und glücklich. Die Schwalbe ist ein heiliger Vogel, heißt in vielen Gegenden Muttergottesvögelein und wird bis in unsere Zeit mit Maria in Verbindung gebracht. Zu Maria Verkündigung (25. 3.) sollen sie kommen und zu Maria Geburt (8. 9.) fliegen sie wieder „furt“. Wir finden die Schwalbe als einen wichtigen Vogel in den Mythen, wo sie gutes Omen bedeuteten, im bäuerlichen Leben das Wetter anzeigten (niederer Flug = bald Regen) sowie die Erfahrung, dass wo Schwalben nisten, kein Blitz einschlägt. Auch in der Volksmedizin und im Aberglauben ist sie zu finden.

Störche

sind nicht nur Frühlings- sondern vor allem Lebensboten. Im Märchen heißt er Adebar (Wortwurzel ode-bar: od = göttlicher Lebensatem, Seele und bar = Bringer. Daher sind Störche Lebensbringer). Er bringt die Kinder aus dem Kinderteich oder Kindlisee (Schweiz). Unsere Wortwurzel von Seele hat hier ihren Ursprung: Aus dem See wird der Mensch (im Osten) geboren und wenn er stirbt, geht er in die See wieder zurück – genauso wie die (sterbende) Sonne die im Westen untergeht. Es gab den Keltenbrauch, wo der tote Fürst auf eine (Mond- )Barke auf einem Scheiterhaufen verbrannt und gegen Westen in die See gestoßen wird. Als man in der matriarchalen Zeit zur Sommersonnenwende Heilige Hochzeit feierte und die Menschen sich sexuell vereinigten, kamen neun Monate später – zu Frühlingsbeginn die Kinder zur Welt. Dies wird mit ein Grund sein, dass im Frühling der Storch die Kinder bringt. Davon weiß auch ein Kinderreim:

Storch, Storch, guter, Bring mir ‘n Bruder, Storch, Storch, bester, Bring mir e Schwester.

Kuckuck

Wenn er zum ersten Mal im Jahr ertönt, so zeigt er den Beginn des Frühlings an. Obwohl er seine Eier in andere Nester legt und sie nicht selbst ausbrütet, ist er ein sehr beliebter Vogel, der ebenfalls Glück bringt. Wir finden ihn auch in Liebes- und Hochzeitsliedern, wo der Wunsch nach vielen Kindern zum Ausdruck kommt (Der Kuckuck legt etwa 18 Eier im Jahr). Er verleiht der Legende nach Unsterblichkeit, denn man meinte immer den gleichen Kuckucksruf im Wald zu hören. Er ist der Vogel, über den die meisten Geschichten und Märchen erzählt werden.

Schmetterling

Auch er erwacht im Frühling zu neuem Leben (aus der Raupe). Aufgrund seiner Metamorphose, der Verwandlungsgestalt von Raupe zum wunderschönen Schmetterling ist er Symbol der Seele, Seelenwandlung und Unsterblichkeit. Wir freuen uns über seine grazile Art und Farbenschönheit, wenn wir sie wieder im Frühling flattern sehen. Im Englischen heißt er butterfly und hat noch die Wurzel butt, die von den Bethen, der weiblichen Dreifaltigkeit kommt.

Frühlingsblumen,

wie Himmelschlüssel, Schneerosen, Anemonen, Narzissen, Märzenbecher usw. sind Symbole der Vegetationskraft. Allesamt sind sie Frühlingsboten, die Farbe in unsere Landschaft und Wohnungen bringen. Den ersten Frühlingsblumen wird auch besondere Heilkraft zugeschrieben. Es sei erinnert, dass im Voralpenland in vielen Orten Narzissenfeste gefeiert werden, die an die ursprünglichen Frühjahrsfeste erinnern.

Veilchen

Die ersten Frühlingsblumen werden auch als Frühlingsboten bezeichnet, die die glückliche Zeit begrüßen und daher auch Glücks- und Liebesboten sind. Es wird erzählt, wer das erste Veilchen sah, steckte die Blume auf eine Stange und verkündete es dem ganzen Dorf und man tanzte um dieses Veilchen. – Welche Beziehung zur Natur ist aus solchen Erzählungen noch zu spüren!

 

 

Weitere Bräuche

 

  • Osterschießen: Mit viel Lärm wurde nochmals versucht die dunklen Winterunholde zu vertreiben.
  • Frühlingsfeuer - Osterfeuer: Feuer = Feier, die gleiche Wurzel Wie bei allen Jahresfesten, so wird auch zu Ostern ein Feuer angezündet. Hier hat es die Aufgabe, sich mit dem (Tauf)Wasser zu verbinden um Fruchtbarkeit fürs neue Initiationsjahr zu bringen. Ursprünglich hat das Frühlingsfeuer den Zweck die Winterdämonen oder den Tod zu vertreiben, den neuen Frühling zu wecken und die Fruchtbarkeit zu fördern. Später wurden sie dann einfach zu Freudenfeuer, durch welche man die erstarkende Sonne begrüßt und das Fest endeten meist mit guten Schmausereien. Diese Frühlingsfeuer wurden meist auf Bergen abgebrannt, wo ursprünglich vorchristliche Kultstätten waren. Die älteste Nachricht von einem Frühlingsfeuer besitzen wir in der Nachricht, wo dieses Feuer am 21. März 1090 im Kloster Lorsch eine Feuersbrunst verursachte. Das Frühlingsfeuer wird auch Hagelfeuer genannt, da es den Zweck hatte die Frühjahrshagel zu vertreiben und die Fruchtbarkeit der Felder anzuregen.
  • Scheibenschlagen: Von den Bergen wurden brennende Holzscheiben ins Tal geschleudert, als Symbol für das Stärkerwerden der Sonne. Dabei wurden Segenssprüche für bestimmte Personen gesprochen:

Die Scheib, die Scheib in meiner Hand
I schlag sie weit außi ins Land,
Dass Friede und gute Erntezeit
Der Herrgott heuer uns verleiht.
Die Scheib gehört der Christine.

  • Läuten der Osterglocken diente vor allem zum Ausdruck der Freude, dass Christus auferstanden und den Tod überwunden hat.
  • In der Osternacht wurden bestimmte Speisen geweiht. In den meisten Gegenden waren es vor allem geselchtes Fleisch, der Osterschinken und Eier, die meist in der Nacht noch mit reichlich Kren verspeist wurden. An diesen Tagen beschenken wir uns mit den Symbol des keimenden Lebens, mit dem Ei.
  • Essen von jungen Hasen (Mond- und Fruchtbarkeitssymbol) und Kitzlein
  • Frühlingsspiele: Der Mensch beteiligte sich am Jahreszeitenmythos, dem Kampf der Sonnenkraft gegen die Kräfte des Winters. So beteiligte man sich am Todaustragen (des Winters) und dem Sommerbringen, wo der Frühling feierlich eingeholt wurde. Oder durch „Winterverbrennen“. Durch Frühlingsumzügen mit den blumengeschmückten „Sommerstecken“, Lenzwecken, Grasausläuten, Kornaufwecken usw. feierte man einfach die neu erstarkende Lebenskraft der Natur. Bei diesen Spielen kommt meist auch die Lenzkönigin und Maienkönigin vor, die auf ursprüngliche Fruchtbarkeitstänze und Regenzauber hinweisen. Ein ganz starkes Liebes- und Fruchtbarkeitsmotiv ist die Frühlingshochzeit.

 

SYMBOLE

  • Fruchtbarkeits-Symbole, wie Hase, Eier
  • Mit einem goldenen Ball, als Symbol für die Sonne, wurde in Kirchen gespielt
  • Ein leeres Kreuz als christliches Symbol der Auferstehung
  • Osterbrot, der rund, wie die Sonne gebacken wurde
  • Osterkuchen in verschiedensten Formen, wie z.B. als Lamm

 

Das Frühlingsfest HEUTE

Mögliche BEDEUTUNG

  • Alles, was beim Imbolc-Fest vorbereitet wurde, findet nun bei der Tag-und- Nachtgleiche ihren festlichen Ausdruck. Die Intuition für das kommende Lebensjahr soll nun mit konkreten Maßnahmen greifen – in die Erde gebracht werden (Stier). Die Sonne hat jetzt den halben Weg bis zur Sommersonnenwende erreicht und hat nun endgültig den Sieg über die Dunkelheit des Winters errungen. Die Pflanzen, die zu Imbolc noch unter der Erde schlummerten, haben bereits aus dem Boden gedrängt und wir sehen jetzt, welche Pflanzen von uns aufgegangen sind – die Wiedergeburt ist Realität geworden. Nun hat sich aus dem ursprünglichen kreativen Chaos aller Möglichkeiten, der “Quantensprung“ einer neuen Ebene des Seins plötzlich manifestiert. Wir laufen nicht mehr auf der „alten Schiene“, sondern wir können die Chance für einen völlig neuen Weg nützen. Zur Frühlingsgleiche ist die beste Energie dafür vorhanden.
  • Der Ausdruck der Freude, dass wir Erlöste sind und dass die hellen Sonnenkräfte zunehmen.
  • Es ein Fest der Liebe, die Gegensätze vereinen kann
  • Hoffnung, dass nicht Depression und Tod das letzte Wort haben
  • Wunder des Lebens

Möglicher BRÄUCHE

  • Ein Frühjahrsfest, bei dem schon die Kraft des Frühlings, der aufbrechenden Erde spürbar ist und dafür der Mutter Erde danken
  • Feiern, damit unsere Arbeit Frucht bringt
  • Der beste Ausdruck für diesen Tag ist der fröhliche Tanz
  • Was schenken wir der Mutter Erde?
  • Beginn der Realisierung der kreativen Ideen.

 

MÄRCHEN – GESCHICHTEN – TEXTE

Heil dir, wenn du als Chepre kommst,
denn Chepre ist der Schöpfer der Götter!
Wenn du aufgehst und strahlst
und deine Mutter Nut (das Himmelsgewölbe) bescheinst,
so streckt deine Mutter die Arme aus
und sprengt Wasser über dich (den Morgentau)<.
Der Westberg (der Toten) umfängt dich in Frieden,
Gerechtigkeit umarmt dich zu beiden Zeiten (Tag und Nacht).
Möge Chepre dem Ka (der Lebenskraft oder Lebensseele)
des Verstorbenen geben,
verklärt und mächtig im Triumph
über die Dämonen der Finsternis zu sein
und als lebende Seele hinauszugehen,
um Harachte (die Morgensonne) zu schauen.

Totenbuch des Ani und des Nacht

 

Am Ostersonntag
Die Glocken läuten das Ostern ein
in allen Enden und Landen,
und fromme Herzen jubeln darein!
Der Lenz ist wieder erstanden.

Es atmet der Wald, die Erde treibt
und kleidet sich lachend mit Moose,
und aus den schönen Augen reibt
den Schlaf sich erwachend die Rose.

Das schaffende Licht, es flammt und kreist
und sprengt die fesselnde Hülle,
und über den Wassern schwebt der Geist
unendlicher Liebesfülle.

Adolf Böttger


Beltaine
1. Mai

Das Fest der Fruchtbarkeit
Die christlichen Maifeste
Und Freud und Wonne
Aus jeder Brust
O Erd, o Sonne
O Glück, o Lust
J.W. Goethe

 

Ursprung des Namens

Beltaine Der Name kommt vom Gott Belenus und tene bedeutet Feuer, also das Festfeuer des Belenus.
Mai wurde von den Römern nach ihrer Göttin Maia benannt. Sie ist die Tochter Jupiters und Gemahlin Vulcans. Die Wortwurzel ist mah (Sanskrit) und bedeutet größer werden, wachsen.

 

Das Fruchtbarkeitsfest
Den jungsteinzeitlichen matriarchalen Hintergrund des Beltaine-Festes beschreibt Göttner- Abendroth wie folgt: Auf die beiden Feste der Inspiration, des Beginns folgen die beiden Feste der Inkarnation, die nicht der weißen Mädchengöttin, sondern der roten Frauengöttin geweiht sind. Die vorbereitende Feier für diesen Aspekt der Göttin ist das Mai-Fest, das am Vorabend zum 1. Mai als die „Walpurgis-Nacht“ beginnt. Das Fest hieß nach der germanischen Göttin Walpurgis, „Ort der Wahl“, denn in den volkstümlichen Bräuchen ging es in dieser Zeitphase um die Wahl der Maikönigin und ihres Gefährten, des Maiprinzen oder „grünen/schwarzen Mannes“, der als Glücksbringer galt. Es war eine rein erotische Erwählung und ein rein erotisches Glück. Die Maikönigin wurde als die schönste unter ihresgleichen gefeiert, und sie wählte sich ihren gehörnten „grünen Mann“ selber mit einem Kuß aus...

Der „Ort der Wahl“ sind ebenso die mit erotischen Symbolen geschmückten Tanzplätze, die in dieser Zeit zum „Maienreigen“ eifrig aufgesucht wurden. Früher waren es die uralten Steinkreise mit dem stehenden Menhir in der Mitte, später dann die Plätze um die „Maibäume“ in der Dorfmitte.....

Dieses Fest wurde nicht verchristlicht, in jüngster Zeit als 1. Mai jedoch absurderweise zum „Tag der Arbeit“ erklärt...

Nur in den Volksbräuchen tritt noch der „Pfingstochse“ auf, ein mit Blumen über und über geschmückter Stier: das Tier der Venus persönlich oder der ägyptisch-kretische Fruchtbarkeitsheros in Tiergestalt, der seine Göttin auf dem Rücken trägt. (Tierkreiszeichen Stier, Planet Venus, Tarotkarten III und V.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kelten

Das Vorbereitungsfest der „Heiligen Hochzeit“ wurde in der Nacht zum 1. Mai von den Kelten als Beltaine-Fest gefeiert. Der Name weist darauf hin, dass das Anzünden von großen Feuern eine wesentliche Rolle bei diesem Fest inne hatte und im Osterfeuer in der christlichen Tradition seine Fortsetzung fand. An diesem Tag wurden in Irland alle Herdfeuer gelöscht und dann wieder neu entzündet. Um das Hornvieh von Seuchen zu reinigen, wurden diese zwischen zwei befruchtenden Feuern hindurchgetrieben.

Beltaine dürfte ein Fest des Anfangs gewesen sein, denn im Mythos der Landung der Tuatha De Danann (= das Volk der Göttin Danann) auf Irland wird berichtet, dass an diesem Tag dieses Volk in Irland gelandet sei und ihre Schiffe verbrannten.

Wie oben erwähnt, endet am Vortag des Beltaine-Festes der Winter und es beginnt die Sommer-Jahreshälfte. Nach keltischer Auffassung entstand das Leben aus dem Tod, das Licht aus der Dunkelheit, der Tag aus der Nacht. Daher wurden auch alle Feste immer am Vortag des Sonnenfestes begangen. Da für die Kelten aus der Finsternis das Licht geboren wurde, begann auch jeder Tag in der Nacht und daher wurde jedes Fest in der Nacht vor dem Festtag. So leitete die Nacht des Beltaine-Festes den Beginn des Sommers ein.

Es ist ein Fest der Grenze, des „nicht mehr“ und des „noch nicht“, es war eine unbestimmbare Zeit, also die Ewigkeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fielen zusammen. Grenzen waren immer heilig, denn an ihnen war man weder unter der Herrschaft des einen noch des anderen. Demnach war die Nacht vor dem Beltainefest jene Zeit, wo man weder unter dem Gesetz der Gottheit der Winterzeit, noch jener des Sommers stand. Daher bedeutet dies ein Stück mehr Freiheit.

Diese Nacht der Gesetzlosigkeit vor dem ersten Mai, in der alle möglichen Geister und Menschen ihr Unwesen trieben ist von dieser Seite her zu sehen. Die Nacht vor dem Beltaine- Fest gehörte den „Bewohnern der Anderswelt“, den Feen und Hexen. Früher ging es sicher auch darum, in dieser Nacht die Bewohner der Anderswelt zu versöhnen, Ihnen Speise und Trank zu geben, denn wenn man dies nicht tut, treiben diese Geister ihr Unwesen mit uns.

Belenus bedeutet „der Scheinende, Helle, Glänzende“ und wurde unter diesen Namen bei den Galliern und vor allem bei den Norikern verehrt. Er wurde von den Römern dem Sonnengott Apollo gleichgesetzt. Wie er, besitzt Belenus Sonnen- Wasser und Heilerqualitäten. Belenus wurde mit Beschwörungsformeln gegen verschiedene Krankheiten angerufen. Es ist überliefert, dass bis ins christliche Jahrtausend hinein zu ihm Wallfahrten unternommen wurden, auch der Fruchtbarkeit wegen. Im Zusammenhang mit seinem Kult finden wir Symbole des Triskel und der Swastika. Die Germanen nannten diesen Gott Baldur.

Belenus hat auch die Namen Grannus oder Bormo. Letzteren Namen finden wir in den Orten Bourbon, Bourbon-Lancy, Bourbon-la-Bain. Das läßt vermuten, dass er auch ein Gott der Heilquellen (Aachen) war. Bormo kommt vermutlich von berbaim (lat. fervere) und bedeutet kochen und bezieht sich wahrscheinlich auf die „kochenden“ Heilquellen. Grannus kommt von grían = Sonne bzw. vielleicht von der indogermanischen Wurzel guher und bedeutet heiß, warm. Im irischen Sagengut begegnet er uns als Diancecht.

Bei den Kymren (in England) heißt er Maponos oder Mabon und bedeutet Sohn, von wo auch mac abgeleitet wird. Mabon war der Sohn der Großen Mutter modron.

Germanen

Walpurgis gehört zu den Walküren, die uns als Schicksalsgöttinnen und Göttinnen des Sieges im Kampfe überliefert sind. Doch die in der Edda genannten Walküren dürfte nicht mehr den ursprünglichen Mythos enthalten, denn eigentlich zählt Walpurgis zu den „weisen Frauen“, die für Fruchtbarkeit von Felder und Frauen sorgten. Sie rief man an, um den Hagel von den Feldern abzuwenden, sie heilte Krankheiten von Mensch und Vieh, und war natürlich Helferin für die Liebe, bei Liebeskummer usw. Weise Frauen übernahmen diese Tradition, sie lebten in der Einsamkeit der Wälder und verstanden sich in Heilkunde der Kräuter, kannten mehr als 70 Methoden der Empfängnisverhütung und der Abtreibung. Vom Volk wurden diese menschenfreundlichen Frauen Hagediesen oder Hexen genannt. Die Wortwurzel hyge bedeutet Geist, Verstand, weise und Hyggia kommt von Vorsehen.

Durch die Sexualfeindlichkeit der Kirche wurden die Hexen geächtet und später verfolgt. Es entstand allerlei Aberglaube, mit dem man sich vor den Einfluß der Hexen schützen konnte. Heute sind wir wieder dankbar, dass es zunehmend mehr weise Frauen gibt, die Kräuter sammeln und den Menschen mit diesen nebenwirkungsfreien Heilmittel Gesundheit verleihen.

Damit nur ja keine Lust oder Sexualität aufkommt, wurde der 1. Mai als Tag der Arbeit eingeführt. Vielleicht ist dieses Umfunktionieren der Grund, warum viele Männer heute in der Arbeit so viele Überstunden zu machen anstatt Liebe mit ihrer geliebten Frau und Gattin!

Victor von Geramb formuliert: Die Walpurgisnacht steht am Anfang des Blütenmonats. Die Nächte der Finsternis entfliehen der sieghaften Kraft des sonnenwarmen Erdmutterschoßes und steigen als „Wetterhexen“ auf Bergspitzen in das Reich der Lüfte. Wir finden viele Sagen und Legenden, die von Walpurgisnächten erzählen, wo Hexensabbathe am Berg abgehalten wurden und wo auch der Teufel mit im Spiel ist. Beispielsweise auf dem in der Nähe von Bamberg liegende Walberla sollen alle möglichen Hexentreiben gegeben haben. Daher errichtete man auf diesem Berg eine Walpurgiskapelle.

Die Hexen trafen sich auf den Bergkuppen und tanzten den Spiraltanz. Priesterinnen und andere Frauen vereinigten sich mit den Priestern und anderen Männern. Es wurden orgiastische Feste gefeiert und die Kinder, die aus dieser Vereinigung entstanden, nannte man die Söhne und Töchter Pans oder Cernunnos.

Christen

Die Heilige Walpurga Die Tradition der Weisen Frau wurde im Christentum von der heiligen Walpurgis übernommen, die der Legende nach eine englische Königstochter war. Sie ist die Schwester des hl. Willibald und Kusine des hl. Bonifatius. Sie gründete das Benediktinerinnenkloster Heidenheim in Franken, der sie auch als Äbtissin vorstand. Sie starb am 25. Februar 779, wurde in Eichstätt begraben und an einem 1. Mai heilig gesprochen. Sie wurde angerufen insbesonders bei Pest, Unterleibsleiden und Augenkrankheiten. Dargestellt wird Walpurgis mit einem Ölfläschchen und mit drei Ähren als Förderin der Fruchtbarkeit von Feldfrüchten. Außer dem 1. Mai sind ihr auch die Erntetage geweiht. Wie wichtig es den Christen war, dass Walpurgis am 1. Mai gefeiert wird, ist die Tatsache, dass normalerweise bei allen Heiligen der Todestag als Verehrungstag im Kirchenkalender gilt und nicht der Heiligsprechungstag.

 

BRÄUCHE

MaibaumDer Maibaum
Bereits seit vorkeltischen Zeiten war es üblich, am Vortag zum ersten Mai, der heutigen Walpurgisnacht in der Dorfmitte einen Maibaum aufzustellen. Der Baum wurde bis auf den grünen Wipfel von der Rinde befreit, denn er sei der eigentliche Träger der Segenskraft. Dieser Wipfel wird mit Blumen, Kränzen, Eiern und auch Eßwaren geschmückt. Dieser Maibaum ist für mich ein ganzheitliches Symbol der matriarchalen Zeit, da dieser Brauch sehr viele Funktionen und Bereiche erfüllte.

  • Der Maibaum ist ein Koitus-Symbol. Der Maibaum ist der Phallus und der Kranz stellt die Vagina dar, in der der Phallus steckt. Mancherorts finden wir drei Kränze auf dem Maibaum.. Ein Freund sagte mir, wenn du eine Frau liebst, dringst du zuerst in die rote Muschi, die der körperlichen Lust entspricht. Gehst du gefühlvoll auf sie ein und liebst du sie von Herzen, dann stößt du bis zur silbernen Muschi vor. Und in manchen Fällen geschieht es, dass eine transzendente kosmische Ebene in einer Beziehung erreicht wird, dann hat sich die goldene Muschi für dich geöffnet.
  • Der Baum wurde bei zunehmenden Mond geschlägert, wo er voll im Saft steht und die Rinde wurde abgeschält. Dadurch bedurfte es großer Anstrengungen für die Burschen des Dorfes, beim Maibaumkraxeln nach oben zu gelangen. Dies ist fast eine Initiation.
  • Wird dieser saftige Maibaum auf die Wasserader-Kreuzung errichtet, dann wirkt dieser, alle Häuser überragende Baum, wie ein Blitzableiter. Bekanntlich ziehen Wasserader-Kreuzungen den Blitz in besonderer Weise an.
  • In der Antike war ein Blitz nicht nur eine Funkenentladung bei einem Gewitter, sondern hatte die mythische Bedeutung der Heiligen Hochzeit, des hieros gamos. Dies ist die fruchtbringende Verbindung des männlichen Himmels mit der Mutter Erde. Erst durch diese göttliche Verbindung entsteht die Fruchtbarkeit auf Erden.
  • Um den Maibaum wurde immer getanzt als Nachvollzug des kosmischen "Tanzes der Sterne". Wie sich die Sterne um den Polarstern drehen und "tanzen", so wird um das Zentrum des Dorfes, dem Maibaum getanzt. Bis heute ist der Brauch lebendig geblieben, um den Maibaum den sogenannten Bandeltanz zu tanzen. Jeder der Tänzer/Tänzerin ist mit einem Band zum Maibaum verbunden und man tanzt zuerst nach links, dem Gegenuhrzeigersinn in den Tod (wie die Sonne) bis das Band ganz um den Maibaum gewickelt ist, um dann wieder nach rechts ins Leben tanzend, die Bänder ausgewickelt werden. Es ist der Tanz des Stirbund- Werde, der Fruchtbarkeit und damit der Wiedergeburt.

Das Maifeuer
In der Nacht zum 1. Mai wurden sogenannte Walpurgis-Feuer entzündet, das man aus Bündel von Kräutern errichtete. Darin waren das schwarzgefleckte Schierlingskraut (Conium maculatum), Springwurzel (Convalaria polygonatum), Rosmarin (Rosmarinus) und Schlehdornreiser (Prunus spinosa). Mit den entzundenen Reisigbündeln lief man auch siebenmal um Haus und Hof. Die Tradition, Maifeuer anzuzünden, hat sich seit den Kelten bis heute erhalten. Auch heute noch soll dieser Brauch förderlich für Gesundheit und Fruchtbarkeit von Vieh und Feldern sein.

Mai und Frühling
Mit dem Mai zieht erst richtig der Frühling mit seiner Segensfülle ins Land. Er wird mit fröhlicher Musik „eingeblasen“ und mit verschiedenen Festlichkeiten begrüßt. Der Kuckuck lässt sich zum erstenmal hören. In den meisten Ländern Europas wird am 1. Mai das Vieh ausgetrieben, ob Futter da ist oder nicht, oder ob sogar noch Schnee liegt.

Der Mairegen, besonders in der Nacht auf den 1. Mai, hat besondere Kraft und sollte an diesem Morgen getrunken werden. Er fördert das Wachstum der Menschen, vor allem der Kinder. Er hat auch Heilkraft, wie der Märzenschnee (für Taufwasser der Osternacht). In Frankreich wurden am 1. Mai zeitlich früh die Quellen besucht, das Wasser zu trinken und dort zu tanzen, was auf alte Quellenverehrung und Quellenopfer zur Frühlingszeit hinweist.

Maiandachten
An den schönen lauen Sommerabenden werden in allen katholischen Kirchen die Maiandachten gefeiert. Es wird dabei fröhlich gesungen, Litaneien und manchmal Teile des freudenreichen Rosenkranzes gebetet. Vor wenigen Jahrzehnten, in der es noch eine sehr langsame Annäherung der Geschlechter gab und keine sexuelle Freizügigkeit, war der Besuch dieser Maiandachten verbunden mit den zaghaften Kommunizieren, Gesprächen, gegenseitigen Necken und Tändeleien nach den Andachten.

Grenzen
Dass an diesem Fest das Thema Grenze für die Kelten aktuell war, ist auch in dem Brauch der Iren noch heute zu finden, dass am 1. Mai die Zäune ausgebessert werden. Und von Niederösterreich wird berichtet, dass zu Georgi (23.4.) ein Gmoarigehen, Moarischaun gibt, wo die Grundstücksgrenzen begangen wurden, Grenzsteine von Sträuchern befreit wurden zur Überprüfung der Grundstücksgrenzen.

 

SYMBOLE

  • Symbole der verbundenen Gegensätze
  • Fruchtbarkeitssymbole
  • Üppig blühende Blumen

 

Das BELTAINE-Fest HEUTE

Mögliche Bedeutung

  • Es ein Fest der Liebe, die Gegensätze vereinen kann (Mann-Frau, Parteien, profan-heilig, usw.)
  • Ein Frühjahrsfest, bei dem schon die Kraft des Frühlings, der aufbrechenden Erde spürbar ist.
  • Harmonie und Verbindung in Gegensätzliches bringen
  • Thema Nachbarschaftsgrenzen (Zäune?) und Grenzbegehungen
  • „Hexenfest“ der Weisen Frauen von heute: „Kräuterheilerin“, positiver Umgang mit Sexualität, ......

Mögliche Bräuche

  • Freudenfeuer (Friedensfeuer als Versöhnung der Hexenverbrennungen) Eventuell auch als Feuer der Reinigung (Vieh und Menschen zwischen zwei Feier gehen)
  • Der beste Ausdruck für diesen Tag ist der fröhliche Tanz
  • Feiern, damit unsere Arbeit Frucht bringt
  • Maibaumsetzen
  • Maitänze
  • Dank an die Natur für ihren aufbrechenden reichen Segen von Blumen, Heilkräuter, Korn, die uns ernährt und heilt – trotz „Überschusswirtschaft“ Von der Quantität zur Qualität
  • „Tag der Arbeit“ als Qualität eines liebevollen Geschenkes an die Familie, die Gesellschaft und nicht nur als Geldquelle für Haus, Auto, Urlaub, ......

 

MÄRCHEN – GESCHICHTEN - TEXTE

 

Frühlingslied Mailied

In der Laube von Syringen,
oh, wie ist der Abend fein.
Brüder, laßt die Gläser klingen,
angefüllt, mit Maienwein.

Heija, der frische Mai,
er bringt uns mancherlei.
Das Schönste aber hier auf Erden
ist lieben und geliebt zu werden,
heija, im frischen Mai.

Über uns die lieben Sterne
blinken hell und frohgemut,
denn sie sehen schon von ferne,
auch hier unten geht es gut.

Wer sich jetzt bei trüben Kerzen
der Gelehrsamkeit befleißt,
diesem wünschen wir von Herzen,
dass er bald Professor heißt.

Wer als Wein- und Weiberhasser
jedermann im Wege steht,
der genieße Brot und Wasser,
bis er endlich in sich geht.

Wem vielleicht sein altes Hannchen
irgendwie abhanden kam,
nur getrost, es gab schon manchen,
der ein neues Hannchen nahm.

Also, eh der Mai zu Ende,
aufgeschaut und umgeblickt,
keiner, der nicht eine fände,
die ihn an ihr Herze drückt.

Jahre steigen auf und nieder;
aber, wenn der Lenz erblüht,
dann, ihr Brüder, immer wieder
töne unser Jubellied.

Heija, der frische Mai,
er bringt uns mancherlei,
das Schönste aber hier auf Erden
ist lieben und geliebt zu werden,
heija, im frischen Mai.
 

Wilhelm Busch

Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!
Wie glnzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!
Es dringen Blüten
Aus jedem Zweig
Und tausend Stimmen
Aus dem Gesträuch
Und Freud und Wonne
Aus jeder Brust.
O Erd, o Sonne!
O Glück, o Lust!
O Lieb, o Liebe!
So golden schön,
Wie Morgenwolken
Auf jenen Höhn!
Du segnest herrlich
Das frische Feld,
Im Blütendampfe
Die volle Welt.
O Mädchen, Mädchen,
Wie lieb ich dich!
Wie blickt dein Auge!
Wie liebst du mich!
So liebt die Lerche
Gesang und Luft,
Und Morgenblumen
Den Himmelsduft,
Wie ich dich liebe
Mit warmem Blut,
Die du mir Jugend
Und Freud und Mut
Zu neuen Liedern
Und Tänzen gibst.
Sei ewig glücklich,
Wie du mich liebst!
 

Johann Wolfgang von Goethe

 

 

Sommersonnenwende
24. Juni

Das Fest der Heiligen Hochzeit
Das christliche Johannis-Fest
Die Sonn erregt das All
Macht alle Sterne tanzen.
Wirst Du nicht auch bewegt,
Gehörst Du nicht zum Ganzen
Angelus Silesius

Ursprung des Namens

 

Juni steht unter dem Schutz der Göttin Juno, die dem Monat den Namen gab.
Brachmond wie der Juni hieß kommt von prach > brechen Umbrechen der Erde
Sommer stammt vom Sanskrit samá, das Jahreshälfte oder Jahr bedeutet und erinnert daran, dass früher das Jahr in zwei Hälften geteilt wurde.  

 

Die heilige Hochzeit
Heide Göttner-Abendroth beschreibt den möglichen ursprünglichen Hintergrund dieses Festes folgendermaßen:

Zur Sommersonnenwende (20. bis 23. Juni) fand das große Venus-Fest der Heiligen Hochzeit statt, an dem sich die Göttin mit ihrem ausgewählten Heros verband und damit die Fülle der Früchte auf der Erde segnete. Zugleich erhielt sie mit ihrer erotischen Kraft die Ordnung der Welt. Es ist das Fest der Litha, der keltischen Mondgöttin, denn die weibliche Kraft des Vollmonds steht jetzt auf ihrem Höhepunkt, das weibliche Prinzip strahlt über die Welt.
Zur Sommersonnenwende springen in europäischen Volksbräuchen junge Paare über Feuer, oder man läßt Feuerräder die Hügel hinabrollen. Diese Feuer sind niemals Zeichen der Sonne, sondern immer des Mondes. Das zeigt sich deutlich beim „Osterfeuer“, das in der Vollmondnacht, die dem Ostertag vorausgeht, auf allen Bergen angezündet wird. Es sind Freudenfeuer, die den vollen Mond und damit den Beginn des Festes ankündigen, zugleich sind es magische Feuer der Reinigung. Im Osterfeuer verbrennt man noch heute das alte Gerümpel des Winters (Österreich), ebenso wird alles Alte symbolisch im Sonnwendfeuer verbrannt und in den Feuern zur Zeit des Erntedankfestes und im „Martinsfeuer“ von Allerheiligen (Bayern).
Das Sonnwendfeuer, über das junge Paare springen, ist außerdem das Feuer der erotischen Ekstase, die ebenfalls die Mondgöttin in ihrer Venusgestalt gibt. Das Feuerrad wurde ursprünglich wohl nicht in der Nacht der Sommersonnenwende losgelassen, sondern in der Nacht des ersten Vollmonds danach, denn es symbolisiert den spiraligen Lauf des Mondes. (Tierkreiszeichen Krebs, Planet Mond, Tarotkarten 11, XVIII und VI.)
Mit diesen beiden Festen schließt die Zeit der Inkarnation, und es folgt die Zeit der Transformation, des Durchgangs durch die Tiefe, den Schmerz, der verwandelt. Der dritte Aspekt der Göttin als Todesgöttin und Wiedererweckerin tritt nun bis zum Ende des Jahres in den Vordergrund. Zugleich nimmt die Bedeutung des Heros zu, der jetzt in seine tiefsinnigste Rolle hineinwächst, indem er die Unterweltsfahrt macht. Deshalb heißen die beiden folgenden Feste nach ihm.

Die eigentliche Sonnenwende ist am 21. Juni, doch 3 Tage „steht die Sonne still“ und die Wende wird erst drei Tage später wirksam – ähnlich der Wintersonnenwende. Feste zu dieser Zeit sind Feste zum Dank, dass die Sonne wieder aufgestiegen ist und verbunden mit der Bitte, dass sie wieder in einem halben Jahr aufsteigen möge. Ab diesem Zeitpunkt „wandert“ die Sonne wieder nach Süden und unmerklich langsam werden die Tage kürzer.

Energetisch ist dies eine der stärksten Zeiten im Jahr:

  • die magnetischen Kräfte
  • die Anziehungskraft
  • die Intensität der Sonnenstrahlung in allen Frequenzbereichen

Zur Zeit der Sommersonnenwende wird durch die Sonnenkraft das Erdmagma so stark angezogen, dass es leichter zu Bränden kommt, insbesonders dort, wo die Erdkruste dünner ist. Nach Angabe von Rosalinde Fabry ist in Mariazell dies der Fall. Nach ihren Recherchen steht in den Annalen der Kirche, dass das Gotteshaus 16-mal von selbst zu brennen angefangen hat!

 

Römer - Griechen

Wo die Sonne im Jahreslauf am höchsten steht wurde der Sonnengott Apollo verehrt. Dieser Gott hat bei Römern und Griechen den gleichen Namen. Nach der Mythologie ist er der erste Spieler der Leier und wird damit Gott des Gesangs, Saitenspiels und der Architektur. Apollo ist der Gründer damit der Gründer von Städten und Kolonien und gibt den Staaten weise Verfassungen. Fast in jeder römischen Stadt gibt es einen Apollotempel; dies zeugt von großer Beliebtheit. Durch seine Anwesenheit in Delphi ist er auch der Gott der Weissagung und verkündet damit den Willen Zeus‘. Apollo ist auch der große Heilgott, der seine Heilkünste seinem Sohn Asklepios weitergibt. Versuchen wir heute diese Mythen zu deuten könnten wir zusammenfassen, dass die Sonne (Apoll) Bewusstheit, Harmonie und Heilkraft schenkt.

Helios die Sonne ist Sohn der Titanin Theia und seine Geschwister sind Selene (Mond) und Eoos (Morgenröte). Er lenkt den Sonnenwagen mit vier milchweißen feuersprühenden Flügelpferden und erhebt sich täglich im Osten der Bucht von Okeanos über die Bahn des Himmels. Er sinkt allabendlich durch das westliche Sonnentor in die Tiefe der Unterwelt.

 

Christen

Im Christentum übernimmt Johannes der Täufer die Funktion des Sonnengottes Apollo. Paradoxerweise wird das Fest des Johannes des Täufers (Wasser) zur Sommersonnenwende (24.6.) gefeiert und des Lieblingsjünger Johannes (Feuer der Liebe) etwa zur Wintersonnenwende (27.12.). Das Feuer der Liebe (24.6. = Sternbild Löwe) steht meist in Verbindung mit dem Wasser (der Taufe und Initiation). In vielen Johanneskirchen sind meist beide Johannes in der Ikonographie zu finden, um keinen Zweifel aufkommen zu lassen – es ist immer Sonne und Wasser fürs Leben notwendig. Viele der Johanneskirchen stehen auf einem Hügel, wo ursprünglich der Sonnengott Apollo oder früher Belenus verehrt wurde. In solchen Gotteshäusern kann man sehr viel Liebesenergie auftanken, die uns zur Hingabe befähigen.

 

BRÄUCHE

Sonnwendfeuer
Am Vorabend des Johannistages, des 24. Juni, leuchten von allen Höhen die Johannisfeuer herunter. Es ist jenes Feuer, das von den Jahresfesten am meisten angezündet wird. In NÖ gibt es die Meinung, dass wenn man in der Johannisnacht 9 Feuer sieht, so wird man lange leben. Es war die Absicht, die Luft zu reinigen und „böse Geister“ zu verscheuchen.

Die Sonne wird durch das Sonnwendfeuer symbolisiert, um das Reigen getanzt werden, vielleicht als magischer Versuch, die Sonne von ihrem „Stillstand“ wieder in Bewegung zu bringen.

Es reinigt, ist gegen viele Krankheiten. Es dient vor allem auch der Beseitigung alles Alten, Unbrauchbaren und Lebensfeindlichen.

Von Kremsmünster wird berichtet, dass ein Feld, auf dem das Sonnwendfeuer angezündet wurde, 9 Jahre lang der Acker sich freut. Und in Wales waren fürs Sonnwendfeuer 9 verschieden Holzarten notwendig.

Feuerräder vom Berg rollen
Seit dem 11. Jahrhundert (Klosterbrand in Fulda durch diese Scheiben) wird von den Feuerrädern berichtet, die man den Hang hinunterrollen läßt. Für viele sind diese brennenden Räder ein Symbol für Sonne und Sonnenlauf. Von der Sonne hängt Gedeihen und Wachstum und damit der Ertrag der Arbeit der Bauern ab. In unseren Breiten ist die Sonne die gütige Spenderin allen Lebens auf dieser Erde.

Diese Feuerräder wurden auch Hagelräder genannt, weil man erhoffte den Hagel zu bannen. Eher dürfte jedoch gemeint sein, dass der Jahrgott hag-al die Erntegut heimbringen läßt und möglicherweise war das Innere des Rades eine Hagal-Rune.

Kräuterernte
Da die Sonne zu Johannis die stärkste Intensität hat, entfalten nun viele Pflanzen ihre optimalste Qualität. Heilkräuter, insbesonders alle „Sonnenkräuter“, wie das Johanniskraut, haben die beste Heilqualität, wenn man diese in den drei Tagen vom 21. bis 24. Juni erntet. Früher wollte man die Heilkraft nochmals dadurch steigern, indem man die Kräuter über Johannisfeuer hielt.

Weitere Bräuche

  • Ein Sonnwendbaum wird ähnlich dem Maibaum geschmückt und aufgestellt. Oftmals ist am Berg das Sonnwendfeuer und im Dorf der Sonnwendbaum, um den getanzt wird.
  • Vieh durch das Feuer treiben, damit es gesund bleibt/wird
  • Feuer umtanzen
  • Lichterschwimmen: An den heimatlichen Flüssen werden Schwimmkerzen ausgesetzt, manchmal sogar beleuchtete Holzkirchlein.
  • Das Feuer paarweise überspringen
  • Nach 24 Uhr ist es gefährlich über das Feuer zu springen, da die Hexen zu dieser Zeit springen

Von einem Ablauf eines Johannisfestes wird aus der Zeit der vorigen Jahrhundertwende berichtet:

  • Fackelzug zum Feuer
  • Fackelschwingen
  • Besen werfen
  • Entzünden des Holzstoßes
  • Strohhexen verbrennen
  • Feuerwerfen mit den Fackeln
  • Feuerrede des Politikers
  • Fahnenschwingen
  • Männerchor singt
  • Übers Feuer springen

 

SYMBOLE

  • Das dynamische Sonnenrad (Swastika)
  • Das (Jahres)Rad) mit 8 oder 12 Speichen, das sich dreht
  • Das achtteilige Stroh-Sonnenrad
  • Feuer und Kerze
  • Die Man-Rune des aufsteigenden Sonnenjahres
  • Die Sonnenblume
  • Kreistänze
  • Die Sonnenblume
  • Man-Rune

 

Das SOMMER-SONNWENDFEST HEUTE

Mögliche Bedeutung

  • Das Fest der Liebe
    Was sich im Frühling als Liebe oder Liebelei angebahnt hat, kann nunmehr „auf die Erde gebracht“ werden. Viele der Bräuche berichten uns von dem Spiel der Geschlechter zu dieser Zeit. Es ist die uralte Weisheit, dass alles Leben aus der Verbindung von Gegensätzen entsteht. Das archetypische Symbol hierfür ist der hieros gamos, die Heilige Hochzeit. An diesem Tag geht es nicht nur um die zwischen Mann und Frau, sondern vor allem auch um die allumfassende Liebe –die Liebe und Hingabe zu allen Dingen und Lebewesen der Welt. Hier sind alle Stufen der Liebe gemeint, von der körperlichen Liebe über die geistige, seelische Liebe bis hin zur Hingabe Gottes an uns Menschen. Eine faszinierende Seite der Liebe spricht Pierre Teilhard de Chardin, wie der Auszug im Abschnitt e) zitiert ist. All diese Liebe ist am stärksten am Tag zur Sommersonnenwende.
  • Über den Höhepunkt unseres Lebens nachdenken, je nach dem, ob wir ihn vor oder hinter uns haben.
  • Es ist die Hoch-Zeit des Geistes und der Bewusstheit (Pfingsten liegt in der Nähe)
  • Es ist die kürzeste Nacht
  • Die Verbindung der Gegensätze, vielleicht besser gesagt die Verbindung mit seiner Ergänzung zur Ganzheit gelangen.

Mögliche Bräuche

  • Sonnwendfeuer als Freudenfeuer anzünden
  • Kreistänze
  • Am längsten Tag des Jahres die Sonne genießen und feiern
  • Versöhnung(sfeier) für die Integration seines „Gegenteils“.

Astronomisches

  • Durch Sonne im Norden – der längste Tag mit der stärksten Sonnenstrahlung mit den stärksten Anziehungskraft . Magma-Anziehung
  • Stärkste Verbindungskraft: Sonne am stärksten – Tierkreiszeichen Krebs > Mond dies drängt zur Verbindung
  • Sonne steht für Bewusstheit + für Geist
    Mond steht für Unbewusstes + für Seele
    Zeit für Ergänzung + Verbindung von Seele und Geist Verbindung zu unserer Ganzheit >> Vollendung der Schöpfung und des Menschen

Schnittpunkt Ort und Zeit

  • Vogeltenn hat Feuer-Tradition. Vogel > Fackel, (facula – lat.), teine = keltisch >> Feuer daher „Fackel-Feuer“ oder Blinkfeuer an solchen Orten brannte kultisches und Signalfeuer
  • Das Kultfeuer brannte zu den 8 Jahresfesten

Griechen + Römer: Apollo - Sonnengott

  • 1. Spieler der Leier: Er lenkt mit seiner goldenen Leier des Alls harmonische Bahn (Kosmos = schöne Ordnung)
  • Gott des Gesangs, des Saitenspiels und der Architektur (musikalische Harmonie)
  • Gott der Weissagung > Licht ist Klarheit, deckt alles auf
  • Heilkraft: „Sonnen-Therapie, Kräuter die jetzt gepflückt werden > größte Heilkraft

Johannesfest früher und heute

  • Im Stirb-und-Werde-Prozeß ist SSW am Höhepunkt
  • Früher: Fruchtbarkeitsfest der „Heiligen Hochzeit“l Heute >> Verbindung der beiden Welten (materielle – geistige) Aus Vermarktung von Festen aussteigen = Neue Spiritualität (Brot der Biobäuerin) Zwei Welten verbinden
  • Fest der Verbindung der Gegensätze
  • Feiern, damit die Arbeit Frucht bringt
  • Feiern + damit Dank für die Mutter Erde, für die gequälte Natur – Unser Fest hat seine Wirkung, wenn wir der Natur Liebe schenken

Das Fest der Liebe

  • Was im Frühling als Liebe begonnen hat, kann nunmehr „auf die Erde gebracht werden
  • Es ist eine allumfassende Lieb, die heute gestärkt wird nicht nur die körperliche > geistige und seelische Liebe bis zur Hingabe Gottes an uns Menschen
  • Auch die Liebe zur Erde und Natur > Liebeskraft in der Materie > Noosphäre

Das Fest der Liebe

  • Wir sprechen von Lebensabend
  • So wie Du Deinen Tag beginnst, so gehst Du Dein Leben an
  • SSW ist Wendezeit: Mitte + Höhepunkt des Jahres – Mitte + Höhepunkt des Lebens = Wechseljahre (40 – 45 J)
  • Sonne = Bewusstsein >> SSW = Höhepunkt des Bewusstseins
  • Nun beginnt die Erntezeit von dem, was wir im Leben gesät haben >> daher Wechseljahre der Höhepunkt im Leben
  • Was habe ich weitergegeben?

 

MÄRCHEN – GESCHICHTEN - TEXTE

Die Energie der universellen Liebe
Pierre Teilhard de Chardin

Gewöhnlich befassen wir uns mit der gefühlsmäßigen Seite der Liebe: Mit den Freuden und Leiden, die sie uns verursacht (und welches Raffinement wurde auf ihre Analyse verwendet!). Hier jedoch muss ich sie in ihrer natürlichen Dynamik und in ihrer Bedeutung für die Evolution studieren, um die letzten Phasen des Phänomens Mensch zu erklären.

In ihrer vollen biologischen Realität betrachtet, ist die Liebe (das heißt, die Anziehung, die ein Wesen auf ein anderes ausübt) nicht auf den Menschen beschränkt. Sie ist allem Leben eigentümlich und verbindet sich in verschiedener Weise und in verschiedenem Grade mit allen Gestalten, in denen die organische Materie nach und nach erscheint. Bei den uns noch nahen Säugetieren erkennen wir sie leicht in ihren verschiedenen Ausdrucksweisen: sexuelle Leidenschaft, väterlicher oder rnütterlicher Instinkt, soziale Solidarität usw. Höher oder tiefer am Baum des Lebens sind die Analogien weniger klar. Sie werden immer schwächer und sind schließlich nicht mehr wahrzunehmen. Doch hier muss ich wiederholen, was ich vom Innen der Dinge gesagt habe. Wenn nicht schon im Molekül - gewiß auf unglaublich rudimentärer Stufe, aber doch schon angedeutet - eine Neigung zur Vereinigung bestünde, so wäre das Erscheinen der Liebe auch auf höherer Stufe, in ihrer menschlichen Form, physisch unmöglich. Im Prinzip müssen wir vermuten, dass sie zumindest in einem Anfangszustand in allem Seienden vorhanden ist, um dann ihre Gegenwart bei uns mit Sicherheit festzustellen. Wenn wir rings um uns die steigende Flut bewusster Wesen beobachten, die sich vereinigen, so sehen wir, dass sie tatsächlich nirgends fehlt. Schon Platon hat dies gefühlt und dafür in seinen Dialogen die unsterbliche Ausdrucksform gefunden. Später ist die Philosophie des Mittelalters mit Denkern wie Nikolaus von Kues praktisch auf dieselbe Idee zurückgekommen. Mit den Kräften der Liebe suchen die Fragmente der Welt einander, auf dass die Welt sich vollende. Dies ist kein Gleichnis - und viel mehr als Dichtung. Mag die allgemeine Schwere der Körper, die uns so sehr beeindruckt, Kraft oder Krümmung des Raumes sein, sie ist nur die andere Seite oder der Schatten der wahren Triebkraft der Natur. Um die kosmische "Quell"-Energie wahrzunehmen, muss man, sofern die Dinge ein Innen besitzen, bis zur inneren oder radialen Zone der geistigen Anziehungskräfte hinabsteigen.

Die Liebe in allen ihren Schattierungen ist nichts anderes und nichts Geringeres als die mehr oder minder direkte Spur, die das Universum in seiner psychischen Konvergenz zu sich selbst in das Herz des Elementes einprägt.

Irre ich mich oder ist dies nicht der Lichtstrahl, der uns helfen kann, klarer zu sehen?

Mit Schmerz und Sorge stellen wir fest, dass die modernen Versuche, menschliche Kollektivitäten zu schaffen, entgegen aller theoretischen Voraussicht und allen unseren Erwartungen, nur zur Erniedrigung und Knechtung der Gewissen führten. - Doch welchen Weg haben wir bisher gewählt, um uns zu einigen? Die Verteidigung einer materiellen Situation. Die Erschließung neuer Industriezweige. Bessere Bedingungen für eine soziale Klasse oder benachteiligte Nationen. Nur auf diesen Gebieten - von mittelmäßigem Interesse - haben wir bisher eine Annäherung versucht. Ist es verwunderlich, dass wir nach Art der Tiergesellschaften der Mechanisierung verfallen sind, gerade indem wir uns vergesellschaftet haben ? Selbst bei der höchsten Leistung unserer Intelligenz, dem Aufbau der Wissenschaft (zumindest, solange er rein forschend und abstrakt bleibt) vollzieht sich der Zusammenschluß unserer Seelen nur indirekt und gewissermaßen unfrei. Ein noch oberflächlicher Kontakt - und daher Gefahr einer neuen Abhängigkeit... Nur die Liebe vermag durch Vereinigung die Wesen als solche zu vollenden - das ist eine Tatsache der täglichen Erfahrung -; nur sie erfaßt und vereint ja die Wesen im Tiefsten ihrer selbst. Erreichen zwei Liebende je einen vollkommeneren Besitz von sich selbst, als in dem Augenblick, in dem - wie sie sagen - einer sich im andern verliert? Verwirklicht die Liebe nicht rings um uns, in jedem Augenblick, im Liebespaar, in der Gemeinschaft, die magische Handlung, die angeblich widerspruchsvolle Tat der "Persönlichkeitsbildung" durch Totalisierung? Warum sollte sie nicht eines Tages in Erddimensionen wiederholen, was sie täglich in verkleinertem Maßstab ausführt ?

Die Menschheit; der Geist der Erde; die Synthese der Individuen und der Völker; die paradoxe Versöhnung zwischen dem Element und dem All, der Einheit und der Menge: damit sich diese Dinge, die man als utopisch bezeichnet und die dennoch eine biologische Notwendigkeit haben, in der Welt verwirklichen, genügt vielleicht die Vorstellung, unsere Liebeskraft könne sich entwickeln, bis sie schließlich die Gesamtheit der Menschen und der Erde umschlingt.

Damit weisen Sie ja gerade auf das, was unmöglich ist, wird man mir entgegnen.

Ein Mensch kann seine Neigung höchstens einem oder einigen wenigen menschlichen Wesen schenken. Darüber hinaus, für einen größeren Umkreis, fehlt dem Herzen das Gefühl, und es hat nur noch Platz für die kalte Gerechtigkeit und die kalte Vernunft. Alles und alle lieben - welch widerspruchsvolle und falsche Gebärde, die schließlich dazu führt, gar nichts zu lieben.

Wenn aber, wie Sie behaupten, eine universelle Liebe unmöglich ist - erwidere ich - welchen Sinn hat dann in unseren Herzen jener unwiderstehliche Instinkt, der uns jedesmal zur Einheit zieht, sobald sich unsere Leidenschaft für irgendein Ziel begeistert? Das Gefühl für das Universum, das Gefühl für das All: die Sehnsucht, die uns erfaßt, angesichts der Natur, vor der Schönheit, in der Musik - die Erwartung und Ahnung einer großen Gegenwart. Wie ist es möglich, dass die Psychologie, von den "Mystikern" und ihren Deutern abgesehen, diese fundamentale Schwingung vernachlässigen konnte, deren Ton jedes empfindliche Gehör auf dem Grund oder vielmehr auf der Höhe aller großen Erregungen vernehmen muss ? Der Widerhall des Alls: die wesentliche Note der reinen Dichtung und der reinen Religion. So sage ich nochmals: bezeichnet dieses Phänomen, das mit dem Denken geboren ist und mit ihm wächst, nicht einen tiefen Einklang zwischen zwei einander suchenden Wirklichkeiten - das abgetrennte Teilchen, das bebt, wenn seine Ergänzung sich nähert ?

Mit der Liebe des Mannes zur Frau, zu seinen Kindern, zu seinen Freunden und bis zu einem gewissen Grad für sein Land, glauben wir oft die verschiedenen natürlichen Liebesformen erschöpft zu haben. In dieser Liste fehlt aber gerade die fundamentalste Form der Leidenschaft: die die Elemente des Alls, eins dem andern, in die Arme schleudert, unter dem Druck eines Universums, das sich zusammenschließt. Die gegenseitige Anziehung und folglich das kosmische Fühlen.

Universale Liebe: sie ist nicht nur psychologisch möglich, sondern sie ist die einzige vollständige und endgültige Art unserer Liebesfähigkeit.

Wie sollen wir nach dieser Feststellung das anscheinend immer stärkere Anwachsen der Abneigung und des Hasses rings um uns erklären? Wenn eine mögliche Einigungskraft so mächtig auf unser Inneres einwirkt, auf was wartet sie dann noch, um sich in die Tat umzusetzen ?

Einfach nur auf die Überwindung des uns lähmenden "Anti-Personalisations"-Komplexes und unsere Entscheidung für die Möglichkeit, für die Wirklichkeit eines Liebenden und Liebenswerten auf dem Gipfel der Welt über unseren Häuptern. Solange das Kollektiv die Person absorbiert oder zu absorbieren scheint, tötet es die Liebe vor ihrer Geburt. So beschaffen ist das Kollektiv wesentlich unliebenswert. Eben hieran scheitern die philanthropischen Bemühungen. Der gesunde Verstand hat recht. Der anonymen Zahl kann man sich nicht schenken. Doch sobald das Universum vor uns und für uns ein Antlitz und ein Herz gewinnt, sobald es sich sozusagen personifiziert, werden in der von diesem Brennpunkt geschaffenen Atmosphäre die Anziehungstendenzen der Elemente die Möglichkeit finden, sich zu entfalten. Unter dem verstärkten Druck einer sich zusammenschließenden Erde werden dann gewiß die ungeheuren noch schlummernden Energien der Anziehungskräfte zwischenmenschlichen Molekülen wirksam.

Unserem Sinn für die Welt, für die Erde, für die Menschheit haben die Entdeckungen des letzten Jahrhunderts durch ihre einheitlichen Perspektiven einen neuen und entscheidenden Schwung verliehen. So erklärt sich das plötzliche Aufkommen der modernen pantheistischen Systeme. Doch wenn uns dieser Schwung nicht zu jemandem führt, wird er uns schließlich nur in die Materie zurückfallen lassen.

Damit sich der drohende Misserfolg in Erfolg umwandte, damit sich der Zusammenschluß der menschlichen Monaden vollziehe, erscheint als notwendige und zureichende Bedingung: die Fortentwicklung unserer Wissenschaft bis an ihre äußersten Grenzen, und damit zugleich die Annahme und Erkenntnis, dass die Raum-Zeit nicht durch irgendeine ungewisse künftige Existenz abgeschlossen und ins Gleichgewicht gebracht werden kann, sondern allein (und darauf muss ich noch näher eingehen) durch die bereits aktuelle Wirklichkeit und Leuchtkraft jenes geheimnisvollen Zentrums unserer Zentren, das ich Omega nannte.

 

Segensspruch für die Früchte der Erde

Gott, segenspendende Mutter Erde
Möge Gott der Saat, die wir der Erde überlassen, Blüte und Frucht geben
Möge Gott seine Hand über diesem Jahr schützend halten.
Möge Gott deine Ernte reich sein lassen
Möge Gott unserer Hände Arbeit und unsere Kinder segnen
Möge Gott die Milch für dich vermehren und ihre mütterliche Quelle dazu
Möge Gott dir von der Quelle zu trinken geben, die nie versiegt
Möge Gott dir Glück und Lebensfreude bringen an jedem Tag deines Lebens
Möge Gott uns Gesundheit schenken, dass wir sie genießen können.
Möge Gott alle reichlich belohnen, die dieses Fest initiert und gestaltet haben

 

Mutter Erde, Du lebensspendende Mutter Gottes
schenke uns reichlich Früchte, Wein, Bier und Tabak
hilf uns bei Probleme der Liebe, Partnerschaft und Versöhnung
schenke uns Lust , Freude und stets ein herzliches Lachen
schenke uns alle Reichtümer des Geistes und Intuition
schenke uns die Erfüllung unseres Lebens
hilf uns beim Übergang vom Tod ins ewige Leben.

 

Gesegnet sei dein Körper
Mögest du erkennen,
dass dein Körper ein schöner und treuer Freund deiner Seele ist.

Mögest du Frieden erfahren und Freude
und erkennen, dass deine Sinne heilige Schwellen sind.

Mögest du erkennen, dass Heiligkeit achtsames Blickes ist,
Fühlen, Hören und Berühren.

Mögen deine Sinne dich immerdar befähigen, das Universum zu feiern
und das Geheimnis und die Möglichkeit deines Hierseins.

Möge der Eros der Erde dich segnen.

John O’Donohue: Anam Cara

Abendlied eines Bauernmanns

Das schöne große Taggestirne
Vollendet seinen Lauf
Komm wisch‘ den Schweiß mir von der Stirne,
Lieb Weib, und denn tisch auf!

Kannst hier nur auf der Erde decken
Hier unterm Apfelbaum;
Da pflegt es abends gut zu schmecken,
Und ist am besten Raum.

Und rufe flugs nun alle Gäste
Denn hör, mich hungerts sehr;
Bring auch den kleinen aus dem Neste
Wenn er nicht schläft, mit her. . . .

Und haben wir nicht Herrenfutter;
So haben wir doch Brot,
Und schöne, frische reine Butter,
Und Bier, was denn für Not?

Das ist genug für Bauersleute,
Wir danken Gott dafür,
Und halten offne Tafel heute
Vor allen Sternen hier.

Es präsidiert bei unserm Mahle
Der Mond, so silberrein!
Und kuckt von oben in die Schale
Und tut den Segen h’nein.
Nun Kinder esset, eßt mit Freuden,
Und Gott gesegn es euch!

Sieh Mond! Ich bin wohl zu beneiden,
Bin glücklich und bin reich!

Matthias Claudius 1740 - 1815


Lugnasad
1.August

Das Schnitter-Fest Das christliche Fest Maria Himmelfahrt

 

Ursprung des Namens

Lugnasad
Die Versammlung des Lug, manchmal wird es auch mit der Hochzeit des Lug übersetzt. An anderer Stelle wird berichtet, dass Lugnasad das Festtag der Reife aller Früchte sei.

 

August
wurde nach dem Kaiser Augustus benannt

Im mythischen Jahresfestkreis des Stirb-und-Werde steht das keltische Fest Lugnasad als Vorbereitungsfest für das Opferfest des Heros-Königs zur Herbstgleiche. Lugnasad ist das Erntefest an dem die Pflanzen des Feldes „sterben“, damit sie uns ihre Früchte schenken, die uns Menschen am Leben erhalten. Heide Göttner-Abendroth beschreibt den möglichen ursprünglichen Hintergrund dieses Festes folgendermaßen:

Anfang August ist das Vorbereitungsfest für das große sakrale Opferritual. Denn nun tritt die Göttin als Schnitterin auf und schneidet mit ihrer Sichel, einem Mondsymbol, das reife Getreide ab. Im Getreide wohnt der Geist des Fruchtbarkeitsheros, er fällt hier ihren Schnitten bereits symbolisch zum Opfer. Und wie das Getreide geschnitten, gedroschen, gemahlen, gebacken wird, um den Hunger der Menschen zu stillen und ihr Weiterleben zu gewähren, so wird es wenig später auch dem Heros ergehen, wodurch er überhaupt erst zum Heros seines Volkes wird:

Dieses Fest des Heros-Königs wurde dann von den Kelten übernommen und aus den irischen Berichten ist noch eindeutig die Verbindung zu diesen matriarchalen Hintergrund zu finden, da Lug an diesen Augusttagen das Fest zu Ehren seiner Ziehmutter veranstaltet.

Frauen wie Männer feiern die Göttin als Quelle des Lebens und bieten ihr die ersten Kornähren dar. In Ungarn errichtet man an Wegkreuzungen Tische, auf denen frische, köstliche Brote und Wein angeboten werden. Das Fest hat mit der Reise der Seele zwischen den Welten zu tun. Am Tor steht unsere Göttin, die alle Seelen aus einem Leben ins andere geleitet. Es ist ein hoher Festtag für die Weisen Frauen und steht im Rad des Lebens dem Brigitta-Fest gegenüber. Der August ist der Monat der Erfüllung, der ersten Ernte des Jahres, der Manifestation von Überfluss.

Ende Juli bis Mitte August sind die sogenannten Hundstage, womit man die heißen schwülen Sommertage meinte. Zur Zeit des 25. Juli (Santiago) ist die Kraft des Sirius am stärksten und der er ist der Hauptstern des Sternbildes „Großer Hund“

 

Kelten

Das „Festspiel des Lug“ fand vermutlich am 1. August statt und war eines der wichtigsten Feste der Kelten. Im Buch über die Eroberung Irlands (Lebor Gabála Érenn), richtete dieses Fest Lug persönlich für seine Ziehmutter Tailtiu („die Wohlgeformte“) an einem nach ihr benannten Grabhügel im heutigen Teltown (Gr. Meath) für mehrere Tage ein. Tailtiu ist die wichtigste unter jenen uralten Erd- und Muttergöttinnen und damit Nachfolgerin der Großen Mutter der ersten Viehzüchter und Ackerbauern. Dieses Fest dauerte ca. 14 Tage und Nächte an dem Wettkämpfe, Pferderennen, Gedicht-Vorträge der DruidInnen, religiöse Rituale, politische Beratungen und ein großer Jahrmarkt stattfanden. Ehen, die an diesem Tag geschlossen wurden, konnten nach einem Jahr ohne Probleme wieder geschieden werden.

Lugnasad wurde zum Fest vor der Ernte, das eine Beschwörung der Muttergöttin Tailtiu war, mit der Bitte um Schutz für die Felder. Zu dieser Jahreszeit bestand die Gefahr von starken Gewitterregen, Kälteeinbruch, übergroße Hitze, Insekten oder Brand. Denn ein Ausfall der Ernte brachte unweigerlich Hungersnot und Tod mit sich.

Weiterhin gehört zu Lugnasad seit altersher Bergbesteigungen in den frühen Morgenstunden, um die Sonne beim Aufgang auf den Gipfeln zu begrüßen. Vermutlich ging es ursprünglich darum, die Sonne gnädig zu stimmen für eine reiche Ernte. Diese Tradition gab es noch im Christentum, wo am letzten Julisonntag viele Pilger der Morgenmesse am Gipfel des Heiligen Berges Croagh Patrick mitfeierten.

Lug ist einer der Hauptgötter der Kelten. Er ist der Gott des Lichtes – ähnlich wie der griechische Apollo oder der germanische Odin – und so ist er auch ein Gott der Heilkunst. Der irischen Überlieferung nach ist Lug der Sohn von Balors Tochter Ethniu und Cian, dem Sohn Dian Cécht. Die Bedeutung dieses Gottes wird auch dadurch unterstrichen, dass viele große Städte Europas nach ihm benannt sind, wie Lyon (Lugudunum), Laon, Leiden (Holland) und Lucca (Italien). Da Lug in der Sage alle Handwerke kann, heilt und außerdem Dichter und Sänger ist, wurde er gerne mit Merkur verglichen.

Der Keltenforscher Jan de Vries vergleicht Lug mit Odin/Wotan und stellt eine Liste von wichtigsten Gemeinsamkeiten dieser Hauptgötter Galliens und Germaniens zusammen:

  • Schutzpatrone der Dichter
  • Verbindung zu Raben
  • Tapfere Heerführer, die Götterschlachten entscheiden
  • Sie Kämpfen mit Speere, die als Blitze, Waffen des Himmelsgottes sind
  • Sie benützen Magie
  • Lug schließt ein Auge bei Zauberhandlungen und Odin ist bereits einäugig
  • Sie setzen Heldensöhne in die Welt

Lugnasad ist im Gegensatz zu Beltaine, von allgemeiner Feststimmung, Spielen, Tanz und Festessen gekennzeichnet. Zahlreiche Jahr- und Viehmärkte, aber auch Wettkämpfe, Tanzabende und Hochzeiten fanden an diesem Tag bis in unser Jahrhundert statt, was durchaus als Überreste des vorchristlichen Festes gewertet werden darf. Die Versammlungen im Freien und auf den Anhöhen sind häufig zu Pilgerzügen unter dem Schutz eines Heiligen, insbesondere Patricks geworden. Dass all das bis heute überlebt hat, grenzt fast an ein Wunder. Es erklärt sich sicher daraus, dass - wie oben erwähnt - bei den vorchristlichen Feierlichkeiten keine Opfer abgehalten wurden.

 

Christen

In Irland war es zu Lugnasad Brauch, aus einer kleinen von Hand gezupften Garbe des noch nicht ganz reifen Getreides, kleine Brote zu backen, die dann in der Kirche gesegnet wurden. Insbesonders wurde dieses Fest in Ausgelassenheit von den Schnittern gefeiert.

Ranke-Graves zitiert das Dialect Dictionary: Zur Zeit der Bunbury Wakes sollen Roggen und Klee reif für den Schnitter sein. Zur Zeit des Wrenbury Wakes sind die ersten Äpfel reif. Ursprünglich aber fanden sie wohl alle zu Lammas statt, zwischen Heu- und Getreideernte. Die Wakes waren eigentlich Totenwache für den getöteten König. Die angelsächsische Form von Lughommas, Messe zu Ehren des Gottes Lugh oder Llew, lautete hlaf-mass, „Brotlaib-Messe“, was auf die Tötung des Getreide-Königs hinweist.

Am 15. August feiert die Katholische Kirche das Fest Maria Himmelfahrt. Es ist das christliche Fest zum Gedächtnis der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel. Der griechische Kirchenvater Johannes Damaszenus (+ 754) erzählte als erstes die fromme Legende von Marias Himmelfahrt. Dieser Festtag und die auf ihn folgende Zeit bis Maria Geburt (8. September) ist im Leben und Glauben des christlichen Volkes sehr bedeutsam geworden und wurde auch als der Frauendreißiger tradiert. In diesem Zusammenhang ist es interessant, dass die wichtigste Persönlichkeit des Zisterzienserordens, Bernhard von Clairvaux, alle von ihm gegründeten Hunderten von Klöstern das Patronat „Maria Himmelfahrt“ haben. Ihm wird druidisches Wissen nachgesagt und das weiße Ordensgewand könnte ebenfalls auf diesen Ursprung hinweisen.

Am 10. August wird das Fest des hl. Laurentius gefeiert. Dieser war in der altrömischen Liturgie das größte Fest des Kirchenjahres nach Peter und Paul. Der Laurentiustag stand im Mittelpunkt eines eigenen Festkreises, beginnend sechs Sonntage vor und endend fünf Sonntage nach dem 10. August. In dieser Zeit fallen die meisten Sternschnuppen vom Himmel, die auch die Tränen des Laurentius genannt werden. Auch aufgrund seines Martyriums wurde er zum Patron der Schmiede, Glasbrenner und Bergleute. Mit Laurentius wird in dieser Zeit das Thema Sonne und Feuer stark angesprochen.

 

BRÄUCHE

Der Kornschnitt
Ebenso heilig, wie die Zeit der Aussaat, war die Erntezeit für die es genaue Vorschriften gab. Der Schnitt des Korns soll womöglich bei zunehmenden Mond begonnen werden und spätestens zu Maria Himmelfahrt, dem großen Frauentag beendet sein. Oft wurde die letzte Garbe, als Trägerin besonderen Saatgutes, aufgehoben. Der Bauer bekommt von den Schnitterinnen zuweilen einen Kranz aus den letzten Ähren überreicht, der dann von ihm über den Scheunentor angebracht wird.

Es gilt als ziemlich sicher, dass derjenige, der den letzten Schnitt machte, in Garben eingewickelt und geköpft oder ertränkt, und damit der Opfertod des Heros-Königs nachvollzogen wurde. Da die Mäher oft weiblich waren, wurden von diesem Opfer oft Schnitterinnen betroffen, wie aus einigen Bräuchen im Zusammenhang mit dem Einbringen der Heuernte noch abgelesen werden kann. Wenn die letzte Heufuhre die Wiese verlassen hat, findet das sogenannte „Weiberbad“ statt: Ein junges Mädchen wird in den Fluß getaucht. Überhaupt wurden häufig Mäherinnen mit Wasser bespritzt. Dass dieser Fruchtbarkeitsritus mit Menschenopfern einherging, geht auch daraus hervor, dass beispielsweise im kärntnerischen Drautal bei der letzten Heufuhre (Heufuder) Wagen und Pferd festlich geschmückt waren und eine Heupuppe ins Wasser geworfen wurde.

Der Frauendreißiger
Die Zeit zwischen 15. August und 8. September war eine besondere Zeit der Weisen Frauen mit ihrer Kräutersuche. Hier war die Zeit selbst, wie die in diesen Tagen gepflückten Kräuter von besonderer Heilkraft. Man sammelte 77 verschieden Kräuter, vereinigte sie zu einem Büschel und ließ sie am Himmelfahrtstag oder zu Maria Geburt in der Kirche weihen. Diese geweihten Kräuter halfen nicht nur gegen alle möglichen Krankheiten von Tier und Mensch, sondern auch gegen Gewitter, Feuer usw.

 

SYMBOLE

  • Kornähren
  • Die Sichel
  • Kräuterbüschel

Das LUGNASAD-Fest HEUTE

Mögliche Bedeutung

  • Alles Leben von Pflanzen, Körner und Tieren sind ein Geschenk. Wir produzieren nichts! Wir hüten und pflegen nur!
  • Es wird wichtig, darüber nachzudenken, wie wir in unserer technisierten Landwirtschaft wieder Beziehung zum lebendigen Boden bekommen.
  • Es ist ein Fest der Gottesgeschenke unserer Lebensmittel der Mutter Erde

Mögliche Bräuche

  • Ein Erntefest, als Freude und Dank für eine gute Ernte
  • Fest der Dankbarkeit, wo wir auf unser gescheitertes und zugleich gelungenes Leben zurückblicken. Daraus erhalten wir Kraft, unser Lebenswerk zu vollenden.
  • Fest der Dankbarkeit für alle Kräutlein, die die Mutter Natur für unser Heil (Heiligkeit) vor unserer Haustür wachsen lässt.
  • Ein Fest des Durchatmens, Erholens, Entspannens, Urlaubs, wo es nach Heu riecht, wo wir in lauen Mondnächten glücklich sein können

MÄRCHEN – GESCHICHTEN - TEXTE

Kinderreim

Vom Klee,
den die Bayern auch Himmelskraut nennen,
singen die Kinder zu Maria Himmelfahrt:
Renga renga Tropfa,
schö blüaht da Hopfa,
schö blüaht‘s Himmelkraut,
liebe Frau, machs Türl auf,
laß’n Regn nei,
laß raus n’Sunnaschein!

Die Sinne unseres Auges

Das Licht ist die Mutter des Lebens.
Die Sonne gebiert Licht und Farbe.
Sie lässt Gras, Feldfrüchte, Blätter und Blumen gedeihen.
Die Sonne ruft die erotischen Reize der gerundeten Erde hervor;
sie erweckt ihre wilde Sinnlichkeit.

John O’Donohue: Anam Cara

 

Gesegnet sei dein Körper

Mögest du erkennen,
dass dein Körper ein schöner und treuer Freund deiner Seele ist.
Mögest du Frieden erfahren und Freude
und erkennen, dass deine Sinne heilige Schwellen sind.
Mögest du erkennen, dass Heiligkeit achtsames Blickes ist,
Fühlen, Hören und Berühren.
Mögen deine Sinne dich immerdar befähigen, das Universum zu feiern
und das Geheimnis und die Möglichkeit deines Hierseins.
Möge der Eros der Erde dich segnen.

John ODonohue: Anam Cara

 

Der Heilige Ort

Das Schweigen der Landschaft verbirgt eine gewaltige Gegenwart.

Der Ort ist nicht lediglich ein WO.

Ein Ort ist ein zutiefst individuelles Da-Sein.

Sein Äußeres aus Gras und Stein

wird von Regen, Wind und Licht liebkost.

Mit vollendeter Achtsamkeit feiert die Landschaft

die Liturgie der Jahreszeiten,

gibt sich rückhaltlos der Leidenschaft der Göttin hin.

Die Gestalt einer Landschaft

ist eine uralte schweigende Form von Bewusstsein.

Berge sind unermessliche stumme Betrachtungen.

Flüsse und Bäche leihen dem Land eine Stimme,

sind die Tränen der Wonne und Trauer der Erde.

Die Erde ist voller Seele.

John ODonohue: Anam Cara

 


Herbstgleiche
21.September

Das FestDas christliche Erntedank-Fest

Ich, Allmutter Natur; Beherrscherin der Elemente, Erstgeborenes Kind der Zeit, Königin der Seelen, Erste der Himmlischen, Ich vereine in mir Die gestalten aller Götter Und Göttinnen.

Lucius Apuleius

 

Ursprung des Namens

Herbst
stammt von ahd. herbist und bedeutet die Zeit, wo die Früchte reif sind, die Erntezeit.

 

September
kommt vom Lateinischen septem, das sieben bedeutet. Da die Römer den Herbst so kannten, wie nördlich der Alpen, schien es ihnen nicht wichtig, diesen letzten vier Monaten einen eigenen (Gottes)Namen zu geben.

 

 

Das Herbstopfer

Heide Göttner-Abendroth beschreibt den möglichen ursprünglichen Hintergrund dieses Festes folgendermaßen:

Es folgt das große Opferritual zur Herbst-Tag-und-Nachtgleiche (20. bis 23. September). Das Fest umfaßt wieder die Phase bis zum ersten Vollmond, der mit dem kaum noch gefeierten „Erntedankfest“ zusammenfällt. Das Erntedankfest ist zur völligen Bedeutungslosigkeit abgesunken, sicher nicht rein zufällig, denn es war in der matriarchalen Religion eins der wichtigsten Feste. Die besten Früchte der Ernte wurden der Göttin geopfert, sie starben als Bitte der Menschen, das nächste Jahr ebenso fruchtbar werden zu lassen. Denselben Sinn hatte der Tod des Heroskönigs, dessen Regierungszeit nun zu Ende war - woran ihn die Sphinx mit dem erhobenen Schwert mahnt, die sein Schicksal wiegt. Die Göttin überreichte ihm nun nach dem Liebesapfel des Sommers den Granatapfel, die Todesfrucht. Sie wurde ihm zur tödlichen Venus.

Nach seiner Opferung wurde er in die Erde gelegt wie das Saatkorn, das zugleich ausgesät wird. Mit dem Korn, wie mit dem geopferten Heros verband sich die Hoffnung der Menschen auf neue Wiedergeburt des Lebens im nächsten Frühling. Beim Verfall der matriarchalen Religion wurde statt des Heroskönigs selbst, als dem besten Opfer, ein Ersatz geopfert, ein männliches Tier (Stier, Widder, Ziegenbock usw.), zuletzt nur noch ein "Strohmann", eine aus Getreide geflochtene Puppe. Der Strohmann wurde aufgehängt und dann begraben, manchmal auch verbrannt. Im nächsten Frühling grub man ihn wieder aus und freute sich, wenn er grüne Sprößlinge trug, das galt als gutes Omen (Griechenland, Kanarische Inseln). (Tierkreiszeichen Waage, Planet Venus, Tarotkarten XI, XII und X.)

In germanischer Zeit war etwa zur Herbstgleiche das Herbstfest, wo vor Einbruch des Winters üblicherweise das überzählige Vieh geschlachtet wurde. Dies war Anlaß Opfer- und Schlachtfeste zu feiern. In mittelalterlichen Bildern wurde der Oktober als Schlachtmonat dargestellt. Relativ spät entwickelten sich daraus die Erntedankfeste. Das Herbstfest der alten Deutschen war, wie alle Jahresfeste, auch die Zeit der Volksversammlung, der Herbstding an das sich Volksfeste anschlossen. Bei den Herbstfesten worden wohl schon in ältester Zeit Herbstfeuer entzündet, welche ähnlichen Zwecken dienten, wie die Frühlingsfeste, böse Dämonen zu vertreiben, die Felder für das nächste Jahr fruchtbar machen und so neuen Segen herbeiführen sollten.

Mit Einführung des Christentums erfuhr das Herbstfest eine Veränderung. Vor allem ersetzte es der Michaelstag (29. September), der 813 auf diesen Tag verlegt wurde.

 

Kelten

Das Opferfest heißt Mabon nach dem keltischen Sonnenheros, Sohn der Modron (Erdmutter), der in der ersten Hälfte des Jahres immer stärker und strahlender wird und in der zweiten Hälfte des Jahres matt und blaß dahinsiecht, bis er an der Herbst-Tag-und-Nachtgleiche zum Kummer seiner Mutter stirbt. Dem keltischen Mabon entspricht der germanische Freyr.

 

Christen

Im 8. Jahrhundert wurde in Tradition, der auf den Bergen ursprünglich verehrten Sonnengottheiten, das Michaelsfest eingeführt und auf den Höhen ihm zu Ehren Kirchen errichtet.. Bei den nordischen Völkern war es Baldur bzw. Belenus, in Persien war es Mithras, bei den Griechen und Römern war es Apollo bzw. Zeus denen man auf den Bergen Tempel errichtete. Alle hatten eines gemeinsam: Sie wurden auf einem Berge in einer Höhle geboren bzw. versteckt. Dies waren Kulte, wo die Göttin der Mutter Erde den Lichtgott aus seinem Schoß gebar – siehe Wintersonnenwende.

Die Auseinandersetzung von Licht und Finsternis (Schatten), der Kampf des Guten gegen das Böse begann in Persien, die dann von den Juden übernommen wurde. Michael ist der Lichtengel, der das Böse, den Satan, im Kampf besiegt. Die wurde auch vom Christentum übernommen und in seiner Spur finden wir auch Georg und Margarete. In unserem Jahrhundert kam durch den Tiefenpsychologen und Freud-Schüler C.G. Jung ein neuer Impuls, der durch seine Arbeit erkannte, dass wir das Böse in uns, den Schatten nicht bekämpfen sollen, sondern integrieren – nur so finden wir zu unserer Persönlichkeit. Und heute geht es darum, dass wir Licht in die Materie bringen, dass wir sie sozusagen durchlichten. Beispielsweise rührt eine Großmutter für ihr Enkel ihre ganze Liebe (=Licht) in den Kuchen, den sie für ihr Enkel bäckt. Dieser Ansatz sollte heute neu überdacht werden!

Interessant ist nun der Zusammenhang der „Energietradition“ mit den Michaels-Darstellungen in seinen Kirchen. Das Fest des Hl. Michael wird am 29. September, zur Zeit des Sternbildes Waage gefeiert – es hält sich ja zur Herbstgleiche „Sommer und Winter in Waage. Und, wir finden in seiner linken Hand die Waage – er ist ja auch der „Seelenwäger“. Das Schwert, das er in der Rechten führt, ist Symbol des Geistes und der Männlichkeit – die Trennung von „Gut und Bös“. Ähnlich dem Hermes/Merkur ist Michael der Seelenbegleiter, der verstorbene Seelen in den Himmel führt.

Das Datum seines Festes hat einen Zusammenhang mit dem Herbst, wo die „Dämonen der Dunkelheit“ mehr Macht bekommen. St. Michael möge doch – wie er an der Sonnenuntergangsseite der Kirchen wacht auch in der kommenden Zeit uns gegen die Mächte

 

BRÄUCHE

 

Erntedankfest

 

Auf den hl. Michael wurden namentlich Züge Wodans über- tragen. An alten Wodanskult erinnert, dass in manchen Gegenden am Michaelstage kein Korn gesät, nicht auf dem Felde gearbeitet und nicht gesponnen wird. Sonst setzt sich die alte Herbstfeier fort in Erntefesten, wobei in Norddeutschland zuweilen noch das von einem Burschen dargestellte riesige Herbstpferd oder der Schimmel eine Rolle spielt, ferner in den Kirchweihfesten und im Martinsfest (11. November). Heute ist das Erntedankfest zu einem liebgewordenen Brauch geworden, wo man eine Erntekrone aus den Feldfrüchten herstellt und feierlich in die Kirche trägt zum Erntedank-Gottesdienst.

In Baden gilt als festlicher Abschnitt des Hirtensommers die ganze Zeit der vier Herbstwochen, in welche die Schulferien fallen, die durch Erdäpfelfeuer und Peitschengeknall gefeiert wird und mit der letzten Einfahrt der Kirchweih und der Löhnung endet.

 

Weinlesefest

 

Ein besonderes Herbstfest ist in Weingegenden das Weinlesefest. Ein solches hatten die alten Athener im Monat Pyanopsion (Oktober-November). In Deutschland dürfte dieses Fest bald nach Einführung des Weinbaues sich eingebürgert und von anderen Herbstfesten manches übernommen haben. So ist wahrscheinlich die Sitte des Herbstfeuers meist mit dem Winzerfest verknüpft. Das Herbstausleuchten ist in Süddeutschland und Untersteiermark heute noch gebräuchlich.

Beim elsässischen Winzerfest erscheinen im Umzuge die Herbstschmudeln, welche wahrscheinlich, wie ähnliche Gestalten bei antiken Erntefesten, den Herbstsegen bedeuten. Am Rhein heißt die Jungfrau, welche die letzte Traube der ganzen Ernte schneidet und die früher das Schlußfest der Weinlese leitete, Herbstfestkönigin.

 

Kirchweihfest

 

Das Kirchweihfest oder Kirmes genannt, ist zunächst ein Fest der Erinnerung an den Tag der Einweihung eines neu errichteten Gotteshauses. Dies war meist der Tag, an dem der Kirchenpatron sein Fest hat. Neben der Erinnerung an den Weihetag einer Kirche wird auch im Herbst ein allgemeines Kirchweihfest gefeiert, das mit dem Weihetag der Lateranbasilika in Rom am 9. November zusammenhängt. Bei uns wird es meist am 3. Sonntag im Oktober begangen. Die geht auf Kaiser Josef II zurück, der die Zusammenziehung verschiedener Kirmesfeste angeordnet hatte. Ein weiterer Grund, dass man den Kirmes in den Herbst verlegt hat, könnte gewesen sein, dass es zu dieser Zeit reichlich Essen für das Fest gab. Denn solche Kirmesfeste dauerten etwa 8 Tage. Man könnte das Herbst- und Kirchweihfest vielleicht auch als Abschluß des früheren Wirtschaftsjahres bezeichnen.

 

Ägydiustag

 

Zwischen Lugnasad und Herbstgleiche liegt am 1. September das Fest des hl. Ägydius, der Patron der Tiere sowie der Jäger und Hirten. Er ist einer der 14 Nothelfer und der einzige Tierpatron neben Franz von Assisi. Man legte dem Vieh an diesem Tag geweihten Fenchel ins Futter. Vielfach sind in der Nähe von ihm geweihten Kirchen und Kapellen sogenannte „Tore in die Anderswelt der Tiere“, wo die Seelen der Tiere ins Jenseits gelangen. Zu diesen Gotteshäusern wurden früher Pilgerfahrten um Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere in Hof und Wald veranstaltet.

 

 

1. September: Verenentag

7. September: Regina, die Patronin der Zimmerleute

8. September: Mariä Geburt

12. September: Maria Namengebung

17. September: Hildegard von Bingen

 

 

SYMBOLE

 

  • Waage
  • Reife Früchte
  • Symbole der Harmonie

 

 

Das HERBSTGLEICHE-Fest HEUTE

 

Mögliche Bedeutung

  • Es ist bereits die Zeit nachzudenken, ob die Saat dieses Jahres oder unseres Lebens aufgegangen ist, ob wir (emotionell) davon leben können.
  • Anlässlich dieses Festes und des Ägyditages könnten wir den Tieren für ihre Zuwendung zu uns, durch Anhänglichkeit bis zur Bereitstellung der Nahrung für uns Menschen danken. Auch eine Bitte anfügen, dass wir anders mit diesen (gefühlvollen) Lebewesen umgehen und sie nicht als Ware, die die Menschen „produzieren“ behandeln.
  • Wenn in dieser Zeit vom Bösen und den bösen Mächten die Rede ist, so sollte uns bewusst werden, dass wir durch unseren Geist, unseren Gefühlen und unserem Handeln Energien erzeugen, die bis ans Weltenende vorhanden bleiben. Albert Einstein bewies, dass Energien im Weltall nicht verloren gehen. Wenn wir negativ von anderen Menschen denken und über sie sprechen, wenn wir fluchen und anderen etwas böses wünschen, so sind dies die „Bösen Mächte“, vor denen es zu schützen gilt.........

Mögliche Bräuche

  • Herbstfeuer des Dankes anzünden
  • Erntedank feiern und danken, dass dieses Jahr ein gutes war
  • Wanderung auf einen Michaelsberg, oder Berg mit einer Michaelskirche
  • Altweibersommer-Wanderung, wo wir bei milder Herbstsonne
  • die Natur in der Wandlung zum Winter erleben können, Waldfrüchte und Pilze in einem Wander-Abschlussfest genießen.
  • Ein Schlachtfest feiern
  • Ein Fest des guten (biologischen) Weines feiern, wo wir verschiedenste Weinsorten kennen lernen, und deren Vielfalt preisen können

 

 

MÄRCHEN – GESCHICHTEN - TEXTE

 

Eine Spiritualität der Wandlung
Sobald wir anfangen,
mit einem anderen Rhythmus zu arbeiten,
gelangen wir schnell und mühelos
heim zu unserem Selbst.

Unsere Seele kennt
die geographischen Gegebenheiten
unseres Schicksals ganz genau.
Nur sie besitzt die Landkarte
unserer Zukunft,
und deshalb können wir dieser
indirekten, abgewandten Seite
unseres Selbst unbesorgt vertrauen.

Wenn wir unserer Seele vertrauen,
wird sie uns genau
an unser vorbestimmtes Ziel führen -
aber wichtiger noch:
Sie wird uns einen sanften,
zwanglosen Rhythmus
für unsere spirituelle Reise lehren.

Es gibt keine allgemeingültigen Regeln
für diese "Seinskunst".

Doch die Signatur dieser einzigartigen Wanderung
ist tief in jede individuelle Seele eingeschrieben.

Wenn wir auf unser Selbst achten
und danach streben,
in unserer eigenen Gegenwart zu verweilen,
werden wir genau den richtigen Rhythmus
für unser Leben finden.

Unsere Sinne sind großzügige Pfade,
auf denen wir heimgelangen können.

John O’Donohue: Anam Cara

 


Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche
1. November

Das Fest, wo die Toten die Lebenden besuchen
und die Lebenden die Toten

Das christliche Allerheiligen/Allerseelen-Fest

 

Ursprung des Namens

Samhain
„sam-fuin“ bedeutet Sommers Ende, manche Forscher deuten samuin mit „Vereinigung“, nämliche der Lebenden mit den Toten

 

Das Totenfest

Im mythischen Stirb-und-Werde-Jahresfestkreis ist das keltische Fest Samhain das Vorbereitungsfest für die Wintersonnenwende, des Todes des alten Jahrgottes (= Sonne) und die Wiedergeburt des neuen Sonnengottes. Heide Göttner-Abendroth beschreibt den möglichen ursprünglichen Hintergrund dieses Festes folgendermaßen:

Es folgen die beiden letzten Feste (1. 11. und Wintersonnenwende), die sehr mystischen Charakter haben. Die Göttin zeigt sich als Wiedererweckerin und offenbart sich in ihrer Universalität. Jetzt ist die Zeit, wo die Grenze zwischen Tod und Leben überschritten wird. Das vorbereitende Fest ist Halloween (1.11.), ein keltisches Wort, das "Heilige Frau" oder "Heilige Schwester" bedeutet. Diese "Heilige Frau" ist die Göttin selber, die bei den Germanen "Holla" oder "Frau Holle" heißt. Sie ist die Göttin der Unterwelt und öffnet am Vorabend zu Halloween ihre Pforten, damit die Toten die Lebenden und die Lebenden die Toten besuchen können. Dazu kommt sie weißhaarig, in weißem Gewand, auf weißem Pferd geritten, sie ist die "Weiße Frau" vieler Legenden, die den Zug der Toten führt (in Bayern: die Percht). Ihre Anhängerinnen schließen sich ihr an und folgen dem Zug mit Kürbislaternen bis zu den Stätten der Unterwelt, dem Feenland, dem paradiesischen Reich unter der Erde.

Diese Stätten waren in den matriarchalen Kulturen die gigantisch gebauten Gräber (Dolmen, Hünengräber), in die man wie in Totenschlösser hineingehen konnte, um in den runden Gewölben vor den Grabkammern kultische Feiern abzuhalten. Dort war der geopferte Heroskönig begraben, und ihm wurde jetzt die Totenspeise gebracht, damit sein Geist segnend unter den Lebenden weilen möge. Noch heute gedenkt man in dieser Zeit der Toten, geht zu ihren Gräbern und schmückt sie mit Zweigen und Blumen und bringt ein Lichtlein mit, das auf das Grab gesetzt wird (Allerheiligen, Allerseelen). In matriarchaler Zeit wurde auch in den Häusern ein Tisch für die Toten bereitet, mit Speisen und Getränken besetzt, damit die Toten jeder Familie segnend ins Haus kämen. Denn würde man die Toten nicht bewirten, so könnten aus den guten Geistern böse Geister werden.

In christlicher Zeit wurde der Zug der Halloween oder Frau Holle zum Martinszug umfunktioniert, wo St. Martin auf seinem Schimmel einen Zug von Kindern anführt, die ihm mit Papierlaternen folgen. So wurde aus der göttlichen Reiterin ein Mann und aus dem Gedanken an die matriarchalen Ahninnen und Heroen wurde das Gedenken an die christlichen Heiligen. In matriarchaler Zeit vermittelte dieses Fest jedoch das mystische Wissen, dass Unterwelt und Oberwelt in Austausch stehen und der Tod kein definitives Ende ist, sondern eine Wandlung, eine Transformation in der Tiefe.

Halloween, das Fest der Holla, der Göttin der Unterwelt, stammt sicher aus der matriarchalen Zeit wo das Jahr ursprünglich noch dreigeteilt war. Dem Frühling war der Jungfraugöttin zugeordnet, der Sommer der Muttergöttin und das letzte Drittel des Jahres der (Unterwelt)Göttin der „Weisen Alten“. So erinnert das heute auch in unseren Breiten modern gewordene Fest von Halloween an diese sehr alte Tradition.

 

Kelten

Samhain_Kelten

Das Samhainfest war das höchste Fest der Kelten, denn es entsprach etwa unserem Neujahrsfest. Die zentrale Achse 1. November – 1. Mai teilte das Jahr in das Sommer- und Winter-Halbjahr. Die irischen Kelten nannten das Fest Samain und entspricht dem gallischen samonios, der im Coligny-Kalender erwähnt wird, jenem bedeutendsten Zeugnis für die Kalendereinteilung der Kelten.

Über das Ritual des Samhain-Festes wissen wir nur sehr wenig. Fest steht aber, dass am Vorabend alle Feuer in Irland ausgelöscht werden mussten. Das war offenbar das Zeichen dafür, dass das alte Jahr (Jahrgott) „gestorben“ war; seine Wiedergeburt begann im Augenblick, als die Druiden das neue Feuer anzündeten – bzw. zur Wintersonnenwende. Der nun angezündete Scheiterhaufen war zugleich ein Schutzfeuer für ungebeten Geister und Dämonen.

Der Samhain-Nacht selbst, zählte weder zum alten, noch zum neuen Jahr – so wie dies beim Beltainefest beschrieben wurde. Waren es zu Beltaine die Hexen, die in der „Zwischennacht“ der Freiheit weitem Lauf ließen, so war die Nacht der Begegnung zwischen Lebenden und Toten. Für die Kelten bestand kein Unterschied zwischen Lebenden und Toten, zwischen Göttern und Menschen, denn alles war ein Ganzes! Für uns hat heute vielfach der Tod seinen Schrecken, möglicherweise durch die Drohungen der Religion mit Hölle und Teufel. Für die Kelten war dies völlig anders. Inge Resch-Rauter zeichnet ein wunderschönes Reich der Anderswelt in das wir dereinst gelangen werden:

In den großen Grabhügel, die in den irischen Sagen SIDH (Mz. side) Feenhügel, heißen, lebten die Verstorbenen in einem paradiesischen Zustand, einem herrlichen Traumland fort. Sie hatten dort drinnen ihren Wohnsitz, in einem Land aus gleißenden Kristallen, aus Gold und Silber, in welchem alles leuchtete und strahlte. Es war ein Land voll himmlischer Musik, voll Schönheit und Reichtum, voll Heiterkeit und Friede, mit erquickenden Getränken, göttlichem Essen und feenhaften Frauen. Es war eine von freudvollem Jenseitsleben durchpulste Welt.

Ist das nicht ein trostreicher Gedanke? Das Sterben wurde leicht gemacht. Es gab keinen Tod. Der Mensch begab sich gelassen auf den Weg zurück in jene leuchtenden Gefilde, aus denen er seinen Ausgang genommen hatte. Die Märchen schildern, wie mir scheint, einen milden, wohltuenden Kreislauf aller Wesen dieser Welt.

Auch die Götter thronten nicht als heilige Wesen in einem menschenfernen Raum, sie hatten sich ebenfalls in das Sidh zurückgezogen, von wo sie jederzeit die Welt der Menschen aufsuchen konnten. Das gab den Anlaß, dass sich im Volksdenken der Unterschied zwischen Göttern und Totenseelen vermischte und die Side, die Hügelgräber bei den Iren zu AES-SIDE geworden sind, zu "Götterwohnsitzen", zu dem "Land der Frauen", in welchem die Feen wohnten.

In der Samuin-Nacht, ... stand die Welt der Side jedem Menschen offen, der sie betreten wollte. Aber der Eingang zu dieser "Anderswelt" war nur teilweise sichtbar und nicht für jeden erkennbar. Nur Auserwählte konnten das Tor zu dieser Wunderwelt finden. Dort geht die Zeit anders. Meist ist ein Tag bei den Feen wie viele, viele Jahre auf der Menschenwelt; manchmal aber gehen Jahre in der Feenwelt vorbei, und bei seiner Rückkehr stellt der Mensch fest, dass nur wenige Stunden seit seinem Eintritt in die "Anderswelt" vergangen waren.

Das irische SIDH heißt eigentlich "Hirsch". Nun war der Hirsch bevorzugtes Kulttier, dessen Bedeutung man noch nicht gänzlich klären konnte, der aber in vielen Religionen Bezug zur Sonne hat, ein Sonnensymbol darstellt und Sinnbild für den Kreislauf der Natur, für das "ewige Leben" ist. Seine uralte Sonnensymbolik ist schon aus den skandinavischen Felsbildern zu ersehen, wo er den Sonnenwagen zieht. Der "weiße Hirsch" mit dem strahlenden Kreuz zwischen den Geweihen, das "lichter denn die Sonne" ist, ist Attribut des heiligen Rupert, dessen zweiter Namensteil Pert/Precht ebenfalls auf das Strahlen hinweist.

Das Vorhandensein des Hirsches in unseren Perchtenläufen, die ein Relikt des alten religiösen Denkens sind, zeigt ebenfalls seine frühere Bedeutung an; in diesem Fall vermutlich mit Bezug auf die Weit der Toten. In manchen ladinischen Sagen steht eine Hirschjagd symbolisch für das Hinübergehen in die Jenseitswelt.

Im Keltischen bedeutete SIDOS Friede, von welchem Wort das irische Sidh abstammen kann. Die großen Grabhügel, Side, waren demnach Wohnungen des Friedens, von einer strahlenden, verheißungsvollen Gestalt behütet. Sie waren das, was man unter dem "Land der ewigen Seligkeit" versteht, eine freudvolle Jenseitswelt. Chadwig/Dilion ("Die Kelten") meinen, dass die Götter der Sidh-Hügel älter als die Götter der Wiedergeburt sind und schon vor der frühen Religionsänderung angebetet wurden.

Bis zum Samhainfest wurden von den Kelten alle Tiere von der Weide getrieben und über Winter in die Stallungen gebracht. Da es nicht möglich war, alle Tiere durch den Winter zu füttern, wurde die Überzahl geschlachtet. Dabei wurde das meiste Fleisch, das nicht haltbar gemacht werden konnte, bei dem Festmahl zu Samhain verspeist. Ein Relikt davon ist beispielsweise das Essen des Martinigans im November. Von diesem Zeitpunkt an spielte sich das Leben der Menschen vorwiegend in ihren Häusern ab und es begann damit auch die Zeit des Geschichtenerzählens rund ums Feuer.

Bis heute gehören in den Ländern, in denen dieses (Neujahrs-)Fest noch begangen wird, Spiele dazu, die die Zukunft enthüllen sollen: Bleigießen, Ratespiele. Bei den Fragen geht um die ewig gleichen Themen, wer in diesem Jahr stirbt, heiratet, verreist usw.

Die meisten Iren und Schotten ziehen es noch heute vor, die Samhain-Nacht bzw. Halloween, in den eigenen vier Wänden, im Schoße der Familie zu verbringen, auch wenn sie dies nicht ohne weiteres zugeben. Die Ausnahme machten die Jugendlichen, die sich in dieser Nacht vermummt und maskiert herumtrieb, allerlei Unfug anstellend, was das Chaos erhöhte. Vor dieser Nacht wurde das Haus blitzblank geputzt, der Ofen versorgt, damit er die ganze Nacht durchbrennt und einen Lichtschein auf die Stube wirft. Es wurde Speisen und Getränke auf den Tisch gestellt, bevor sich die Familie bei unverriegelter Tür schlafen legte. Der Brauch, die Toten zu bewirten, dürfte auf ein Opfer für die Ahnen zurückgehen, wobei Milch, Honig und Korn die wesentlichsten Attribute war.

Der Herrscher der Anderswelt ist der große Dagda, der ursprüngliche Sonnen- und Ahnengott, der beim „Festmahl der Anderswelt“ den Vorsitz führt. Er besitzt den Zauberkessel der Intuition, der niemals leer wird. Und er ist der Gott des Lebens und der Fruchtbarkeit, wie des Todes und somit ein Gott der Fruchtbarkeit (siehe Samenkorn). Zu Samhain vereinigt er sich mit Morrigan, der Muttergöttin und sorgt für reiche Frucht im nächsten Jahr.

In der Geomantie kennen wir den besonderen Ort, das „Tor in die Anderswelt“. Es ist recht schwierig die Qualität eines solchen zu beschreiben, da unsere Vorstellungen dafür wahrscheinlich nicht ausreichen. Es sind Plätze, wo unsere verstorbene Seele leicht in den „Himmel“ gelangt. Wo ist eigentlich dieser Himmel? Biokybernetisch kann man solche Orte in Karnern, alten Spitalskirchen und auch im freien Gelände finden. Oft genau auf diesem Punkt in der Kirche wurden traditionell z.T. bis auf den heutigen Tag Verstorbene drei Tage aufgebahrt und betenderweise Totenwache gehalten. Damit helfen wir der Seele, die in dieser Zeit den irdischen Körper verläßt, das Hinübergehen in die andere Welt. Auf solchen „Toren in die Anderswelt“ dürften früher die Kelten ihr Samhain-Fest gedeiert haben. Denn die Tore in diese andere Welt öffnen sich leichter zu dieser Zeit........

 

Germanen

 

Widar war der Totengott der Germanen, einer der wenigen Asen, der den Weltuntergang überlebte. Dies prädestiniert ihn auch zu einer Gottheit, der den Tot überwindet. Er bewohnt mit dem Lichtgott Baldur die neuverjüngte Erde und leitet damit ein neues goldenes Zeitalter ein. So ist der Totengott der Germanen ein Verkünder eines neuen schöneren Lebens. Sein Lieblingsbaum ist die Weide, die von Wodan den Namen hat. Die Weide ist jedoch auch ein Baum der „Großen Mutter“, die aus der Erde wieder neues Leben schenkt.

 

Christen

 

Im Jahre 610 wurde das Fest Allerheiligen zum Andenken des Kaisers Augustus erbaute Pantheon zu einer katholischen Kirche geweiht zu Ehren der Jungfrau Maria und aller heiligen Martyrer. 835 wurde dieses Fest auf en 1. November verlegt. Der frühen Kirche ging es darum alle Heiligen zu ehren, auch jener, die nicht an irgendeinem Festtag im Jahr gedacht wurde. Somit ist das christliche Allerheiligen-Fest an die Stelle der Samhain-Nacht getreten und hat den Aspekt der „Gemeinschaft der Heiligen“.

Traditionell wird an diesem Tag auf den Friedhof gegangen, um der Toten zu gedenken. Früher hat man sogar den Toten die sogenannte „Totenspeisen“ auf den Friedhof gebracht. Dies ist noch eine ganz starke Verbindung einerseits zu den Verstorbenen, jedoch auch zu der alten keltischen Tradition.

Samhain war das Fest, wo die Toten die Lebenden besuchen und die Lebenden die Toten. Im Christentum ist es daher nicht zufällig, warum wir zwei Totenfeste feiern, Allerheiligen und Allerseelen.

Am 6. November ist das Fest des hl. Leonhard, der Patron der Tiere und der guten Geburt. Es ist naheliegend – und die die Kirchen mit seinem Patronat sprechen geomantisch dafür – dass er die patriarchalisierte weibliche Dreifaltigkeit zum Ausdruck bringt in der Ausprägung der Muttergöttin. Am 25. November wird das Fest der hl. Katharina gefeiert, der christianisierten „Weisen Alten“ mit dem zerbrochenen Rad des abnehmenden Mondes.

Faszinierend ist die Geomantie von Kirchen, die allen Heiligen geweiht sind, wie z.B. in Allerheiligen im Mühlviertel. Solche Orte und Kirchen heißen deswegen so, weil alle heil (ganz und heilig) werden. Ebenso sind die Heilige Bründeln, die Heiligenwasser heißen, wie in der Nähe von Haslach, wo durch dieses Wasser alle heil werden!

 

BRÄUCHE

 

Die Speisung der Toten

Von allen Völkern wird berichtet, dass man den Toten Speise und Trank entweder beim Begräbnis mitgibt oder zum Totenfest. Die Pyramideninschrift von Sakára (3100 v.Chr.) berichtet: Empfange dein Brot, das nicht vertrocknet und das Bier, das nicht sauer wird. Auch von Babylonien und Phrygien wird dies berichtet. Zu Samhain braute man auf den Hebriden ein Starkbier und goss es dann mit einem Gebet ins Meer, den Meeresgott als Opfer. Es wurde in manchen Gegenden auch Bocksopfer genannt, weil man das starke Bier aus einem Widderhorn leerte und opferte. Von hier stammt vermutlich der Brauch zu Festtagen ein Bockbier zu brauen. Interessanterweise wird oftmals berichtet, dass man den Toten Palatschinken als Totenspeisung mitgab. Die Totenspeisung erfolgte entweder zu Hause, wo man Speisen in der Nacht zum Allerheiligenfest am Tische stehen ließ oder man brachte Speisen zu dieser Zeit auf den Friedhof.

Der Allerseelenstriezel Allerseelenzopf

StriezelIn den östlichen Religionen besaß das Haar eine tiefe symbolische und spirituelle Bedeutung. Die tantrischen Weisen wussten, dass das Binden und Lösen von Haaren die kosmischen Kräfte der Schöpfung und Zerstörung entfesseln konnte. Das Haar der Göttin Isis barg magische Kräfte des Schutzes, der Auferstehung und der Inkarnation. Langes dichte Haar bei Göttern und Helden, wie Apollo und Herakles standen für Männlichkeit und Lebenskraft. Der Sonnenheld musste im Mythos sein Haar der Mondgöttin opfern. Sie schnitt es ab und dies war eine Kastration seiner Lebenskraft. Die biblische Verkörperung dieser Göttin war Delilah (=Schwächerin), und die Gestalt des Samsons (shams = Sonne), der seine Haare lassen musste, war ihr Sonnenheld. Das Haar ist somit der Inbegriff und Symbol von Lebenskraft, Stärke, Energie sowie die Lebenssubstanz aus dem Kopf.

Es kann angenommen werden, dass der Allerseelenzopf ein Teigersatz des germanischen Haaropfer sein könnte, das man für die Verstorbenen opferte. Da man diesen Allerseelenzopf nur zu Allerseelen backte und verzehrte, hieß er auch Seelenzopf. Anscheinend wollte man den Toten mit dem Haar(zopf) den Inbegriff der Lebensenergie mitgeben.

Knoten und Zöpfe sind auch Symbol für das Binden der Kräfte. Beispielsweise wird auf einer mittelalterlichen Darstellung mit einem Knoten in einem Drachenschwanz symbolisiert, dass der Drache keine Kraft mehr hat oder seine Energien ins Positive gewandelt wurden. Interessant ist auch die Tatsache, dass bei Aufhängen eines Flachszopfes über eine Wasserader, die abziehende Wirkung dieser Erdenergie harmonisiert wird.

Werden nun die verschiedenen Aspekte eines Allerseelenstriezels berücksichtigt, so kommt man zum Schluß, dass die darin enthaltene Lebenskraft den Toten, wie uns Lebenden, zugute kommen soll.

Das Lebenslicht

Licht ist Leben. Ob dies nun die Sonne ist oder das Licht in uns, das in der Aura strahlt. Dieses Symbol finden wir in den Geburtstagskerzen, die auf der Torte brennen – für jedes Jahr eine Kerze. Und der Tot ist es, der unser Lebenslicht ausbläst. So ist es naheliegend. dass wir unseren Sterbenden eine Kerze anzünden, wenn Sie aus dem Leben scheiden und drei Tage brennen lassen. Oder wenn wir am Grab eines geliebten Menschen Kerzen anzünden, besonders zu Allerheiligen.

Es wird gesagt, dass das Licht einer Kerze bis in das Reich des Todes leuchten. So finden Sterbende, wenn man ihnen Kerzen anzündet, leichter in das Reich des ewigen Lichtes. Man hat daher bis ins Mittelalter auf Friedhöfen sogenannte Totenleuchten aufgestellt, wo immer darin Kerzen brannten. Gotische Totenleuchten auf Friedhöfen sind uns sicher in Erinnerung.

Der Totentanz

Wir kennen eher die negative Seite des Totentanzes, wo der Tod den Tanz anführt und die Lebenden in den Kreis ziehen möchte. Bei den Naturvölkern bildet der Totentanz einen Teil des Totenkultes, der vermutlich ähnlich bei den Menschen der Frühgeschichte war. Man hatte die Vorstellung, dass die Toten tanzten und wollte diese nachahmen. Die meisten Tänze bis heute sind im wesentlichen ein Einüben des Stirb-und-Werde-Zyklus des Menschen, indem er diesen Prozess der Sonne nachtanzte. Die Tanzrichtung der Kreistänze ist immer ins Leben und die Gegentanzrichtung bedeutet immer den Tanz in den Tod. Es ist daher anzunehmen, dass der Ursprung von Totentänzen darin zu finden ist, in dem man gegen die Tanzrichtung tanzte – doch man wusste, dass es diesen endgültigen Tod nicht gab und tanzte wieder ins (ewige) Leben.

 

SYMBOLE

 

  • Geflochtenes, Striezel, Mohnflesserl, Allerseelenzopf
  • Kerze als Lebenslicht
  • Alle Lebenssymbole, denn der Tod ist nur Durchgangstor zum Leben.

 

Das SAMHAIN-Fest HEUTE

 

Mögliche Bedeutung

  • Ein Vertraut machen und Einüben in Tod und Sterben
  • Bewusstmachen, dass Sterben nur eine Wandlung in eine andere Form ist, einer Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling
  • Eine wunderbare Verbindung und Erinnerung mit den bereits Verstorbenen geliebten Menschen, wie Vater, Mutter und Freunden.
  • An diesem Fest können wir uns der Fröhlichkeit und Eigenart unserer geliebten Verstorbenen erinnern und so feiern, als wären sie noch hier zugegen
  • Eine Hereinnahme auch von den einsam und arm Verstorbenen in unsere Gemeinschaft
  • Da uns Verstorbene helfen möchten in unserem Leben, so kann dieses Bewusstsein zu einer Annahme unseres Schicksals und der Geschenke der vielen Helfer um uns sein.
  • Ein Gedenken, dass wir alles unseren direkten und indirekten Vorfahren verdanken und damit ein Dank an jenen Verstorbenen, die besonderes für unsere Kultur und unsere Heimat geleistet haben

Mögliche Bräuche

  • Ein Totenfest feiern und der verstorbenen Eltern/Großeltern fröhlich zu gedenken.
  • Briefe an Verstorbene schreiben, falls etwas zu der/dem Verstorbenen offen geblieben ist. Und diesen Brief dann im Samhainfeuer verbrennen.
  • Laternenfest mit Fackel- oder Laternenzug zu St. Martin begehen – Das ist etwas nicht nur für Kinder.
  • Speisen für liebe Verstorbene in der Nacht zu Allerheiligen am Tisch stehen lassen. z Chrysantemen verschenken

 

MÄRCHEN – GESCHICHTEN - TEXTE

 

Keltisches Gebet

Ich kehre heim mit dir, in dein Haus, in dein Haus,
Ich kehre heim mit dir, in dein Haus aus Winter.
Ich kehre heim mit dir, in dein Haus, in dein Haus,
Ich kehre heim mit dir, in dein Haus aus Herbst, aus Frühling und aus Sommer.
Ich kehre heim mit dir, zu deinem Kind meiner Liebe,
zu deinem ewigen Bett, deinem immerwährenden Schlaf.

 

 


Wintersonnenwende
24. Dezember

Das Fest der Wiedergeburt des Lichts
Das christliche Weihnachtsfest

Wo das Licht am schwächsten,
ist die Hoffnung am stärksten
Rüdiger Dahlke

 

Ursprung des Namens

Weihnacht
wíh ist ahd. und bedeutet heilig. Daher sind Weihnachten die heiligen Nächte. Weihrauch ist der heilige Rauch, mit den man in den Rauhnächten (Rauchnächten) das Haus räucherte.

Julfest
kommt von jol (germ.), das Rad bedeutet. Die Bezeichnung Julfest für Weihnachten stammt aus den Germanischen. Es ist die Zeit, wo das Rad des Jahres sich schließt. jol (altisländisch), geol (altenglisch) bedeutet dunkel, das würde dann die dunkle Zeit bedeuten.

 

Die Wiedergeburt des Lichts

Zur Wintersonnenwende folgt als letztes und zugleich erstes Fest des Jahresrades das schönste der Ritualfest, die „Weihenächte“ oder die „Nacht der Mütter“. Altisländisch hieß sie höku-not, „Hügelnacht“. Es ist die Nacht, in der sich die Grabhügel öffnen, die Toten auferstehen. Diese Überlieferung stammt aus der Zeit der Megalithkultur. ... Darum heißen die Tumuli der Pyrenäenhalbinsel mamua, „Mutter“ und „Brust“. Und in der irischen Grafschaft Kerry heißen die zwei Hügel „die Brüste der Anu“, der großen Mutter (weißen Frau). ... Daher ist die „Mittwinternacht“ das heilige kosmische Erlebnis der Licht- und Lebenswende genannt, in der das Mysterium des neuen Anfangs gefeiert wurde. Der Keim all unserer Hoffnung hat hier seinen Ur-Sprung. Die Mutter aller Mütter in ihren dritten Aspekt der Weisen Alten ist die Holla, die Göttin des Winters und der Nacht. Und sie ist es, die uns das Licht eines neuen Lebens gibt, daher ist sie die Perchta, die Leuchtende, Helle. Es ist die Nacht der Holda. Die Bertha, die Bercht, die Holla, der Holda ist ja der Inbegriff der Zuwendung des Lebens, der guten Mutter. Daher der Reichtum des (paradiesischen) Essens und des Feierns an diesem Tage. Die Mutter Natur schenkt uns ja den großen Reichtum und wir brauchen nur diese Geschenke anzunehmen. Wie das Märchen von der Frau Holle schildert, brauchen wir nur die Bäume schütteln und das Brot aus dem Ofen nehmen – alles ist bereitet. Doch diese Arbeit müssen wir tun, um beschenkt zu werden.

Zur Holda, haben früher Generationen von Frauen gebetet, denn sie ist die, die allen Frauen liebevoll Fruchtbarkeit und eine gute Geburt schenkt. Sie ist auch für jene, die reichlich Früchte und große Herden schenkt. Als Perchta (germanisch) ist sie die Leuchtende, die dem Licht zur Geburt verhilft. 12 Nächte nach Weihnachten, am 6. Jänner ist ihr Fest. In Italien geht die Perchta, „Pephania“ (Epiphanias) von Haus zu Haus und beschenkt die Kinder und man schreibt auch bei uns den Segenswunsch auf jede Tür: 20 C + M + B 01. Ursprünglich waren damit möglicherweise Catharina, Margarete und Barbara gemeint – die christlichen Nachfolgerinnen der weibliche Dreifaltigkeit.Frau.

Holle ist die Weise Alte, die die Keime unter der Erde hütet, die das Wissen über Fruchtbarkeit hat und auch das Geheimnis von Stirb und Werde kennt. Sie hat das Wissen, dass mit dem Tode nicht alles zu Ende ist, sondern dass er nur der Durchgang in ein neues Leben ist.

Das Fest der Wiedergeburt des Lichtes zur Wintersonnenwende wurde vor allem in der Heiligen Höhle gefeiert. Die Höhle ist die Gebärmutter der Mutter Erde, die das Leben gibt und wieder nimmt – um wiedergeboren zu werden. In den künstlichen Höhlen, den Dolmen, traf der Lichtstrahl zur Wintersonnenwende den innersten Bereich der Höhle und hier wurde die Geburt des Lichtes, die Geburt des neuen Lichtgottes gefeiert. Die Lichtgötter aller Religionen wurden auf heiligen Bergen in einer Höhle entweder geboren oder aufgezogen. Ob dies Zeus auf Kreta war, Mithras in Persien, Apoll in Delphi, Belenus und Balder der Nordvölker oder Jesus in der Geburtsgrotte auf dem Hügel von Bethlehem. Das junge zarte Licht wird am 24. Dezember aus der Dunkelheit der Unterwelt als Kind – oder als Stern – in die Welt hinausgetragen, um sie zu verwandeln.

Die Zeitqualität

Wintersonnenwende ist die Nacht der Umkehr. Es ist ein kurzer Stillstand und dann ändert die Erde ihre Taumelrichtung, sodass die Sonne wieder zu uns nach Norden kommt. Die Wintersonnenwende ist der kosmische Wendepunkt. Es ist der Augenblick, wo der ganze Kosmos still zu stehen scheint, ein Wendepunkt, wo es dann wieder in Richtung Sonne und Leben geht. Es ist vielleicht ein ähnlicher Augenblick, wie bei der letzten Sonnenfinsternis. Als sich die Sonne verdunkelte, wurde Mensch und Natur ganz ruhig und es war eine beklemmende Stimmung. Als die Sonne wieder nach Sekunden zu scheinen begann, klatschten die Menschen und freuten sich, dass die Sonne wieder gesiegt hat und scheint.

 

Römer

 

In Rom feierte man am 3. Dezember das Fest der Göttin Bona Dea, das ist die gut Göttin (der Gerechtigkeit). Zu ihren Ehren hielten Frauen an diesem Tag Feiern ab, wo Männer nicht einmal zuschauen durften. Am Tag darauf wurde in Rom die Göttin der Weisheit, Pallas Athene gefeiert.

Die Römer feierten in der Zeit von 13. Dezember (Lucia) bis 21. Dezember die sogenannten Saturnalien, ein Fest zu Ehre des Saturn, dem Hüter der Schwelle der Unterwelt. Es war ein großes Volksfest, ähnlich unserem heutigen Karneval. Es war ein Fest der Umkehr der Verhältnisse. Den Sklaven wurde die Freiheit gegeben und wurden von ihren Besitzern bedient.

 

Griechen

 

Persephone war die Lieblingstochter der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter. Persephone oder auch Kore genannt, wurde von Hades, dem Gott der Unterwelt verführt und mit in sein Reich genommen. Ihre Mutter Demeter war so traurig über den Verlust ihrer Tochter, dass alle Pflanzen der Erde nicht mehr blühten und verdorrten. Demeters Gatte, der große Zeus war darüber sehr erbost und verhandelte mit seinem Bruder Hades, dass seine Tochter Persephone neun Monate auf der Erde weilen darf und drei Monate bei ihm in der Unterwelt. Dies ist jene Zeit, in der alle Pflanzen unter der Schneedecke, in der „Unterwelt“ verweilen, bis sie im Frühjahr wieder zu sprießen beginnen. Dieser Mythos ist ein schönes Bild dafür, warum die Natur zur Winterszeit unter der Erde „ausruht“. Vor diesem Hintergrund wäre es angebracht, auch heute wieder Rituale und Feste für die Erde durchzuführen, zu feiern.

 

Christen

 

Die Christenheit feiert die Geburt Jesu und dazu gibt es ausreichend Literatur. Unzählig sind auch die bisherigen Bräuche. Mit der Wintersonnwendfeier soll das christliche Fest nicht ersetzt werden, sondern jede/r soll ja das Weihnachtsfest feiern, wie es die Familientradition erfordert.

Mit der Adventzeit beginnt das neue Kirchenjahr. Mit dem Adventkranz ist unter anderem das viergeteilte Jahr symbolisiert.

Die Jungfrau Maria, die den neuen „Lichtgott“ gebar, war das physische Gefäß, in dem diese Idee verkörpert wurde und Maria bedeutete für die Gnostiker „die vom Meere“. Die Jungfrau Maria starb angeblich am 13. August in Ephesos, wurde auferweckt und fuhr am dritten Tag in den Himmel auf. Maria erhielt im Konzil von Ephesos im Jahre 431 den Titel der „Gottesgebärerin“ und stellte sich damit wieder an jene Stelle, wo in den meisten Religionen alle Götter ihren Ursprung haben.

 

BRÄUCHE

 

Das Sonnwendfeuer

Es wurde schon immer zu dieser Zeit Feuer entzündet und auch Feuerräder den Berg hinuntergerollt. In der längsten Nacht war dieses Feuer zugleich Hoffnung, dass ab nun wieder die Tage heller werden mögen, die Sehnsucht nach dem Licht, wie bei keinem anderen Fest. Das Feuer hat heute nach wie vor seine faszinierende Kraft, trotz der hell erleuchteten Städte. Um dieses Feuer wird getanzt im Nachvollzug des Sonnenlaufs, aber auch „zur Unterstützung“, dass die Sonne die Wende nach Norden schaffen möge. Das Element der transformierenden Kraft des Feuers wärmt unser Gemüt genauso wie es unseren Geist erhellen kann.

In unserem Unterbewussten haben wir noch den Evolutionssprung der Entdeckung des Feuers gespeichert,

  • das den Winter erhellte und den Menschen wärmte,
  • den Schutz gegen die wilde Tiere bei der Herde
  • das Speisen genießbar und verdaulicher bereitete
  • Abfälle und Überreste beseitigt und hygienisiert hat (Seuchen)
  • den Ton für die Gefäße härtete
  • das Erz zu Metallen schmolz

Am Beginn der Menschwerdung wurde dem Homo Sapiens das Feuer durch den Blitz, dem göttlichen Feuer, geschenkt. Daher stand es seit jeher in Bezug zum Göttlichen. Man brachte Feueropfer dar, wo Natürliches oder Tiere zum Opfer für die Gottheit wurde. Das Licht des Feuers wurde auch zum Symbol des Lebenslichtes und stand bald im Dienste gegen die Dämonenabwehr, gegen die Mächte der Finsternis. Das Feuer stand daher sehr bald im Dienste der Feste des Stirb-und-Werde-Zyklus‘ des Sonnenjahres im Laufe des Jahres, wo zu jedem dieser Feste das Feuer entzündet wurde.

Besonders das Wintersonnwendfeuer ist dazu geeignet, die alten Sachen zu verbrennen, die nicht mehr benötigt werden, ja, die uns hinderlich sind Neues zu beginnen. Immerwieder erlebt der Autor bei seinen Haus- und Wohnungsberatungen, dass der Lebensraum vollgestopft ist von Dingen, wo die Klienten meinen, sie zu ihrer „Sicherheit“ zu benötigen. Nackt kommen wir zur Welt und so verlassen wir sie wieder. Wenn die Sonne „stirbt“ zur Wintersonnenwende, sollte die Kraft dieser Zeit genützt werden, sich von vielem zu trennen. Wenn das Neue Sonnenjahr beginnt, so wären wir wieder frei, ein neues Lebensjahr mit all seinen neuen Chancen zu beginnen. Trösten wir uns mit dem Gedanken, dass das Feuer das Alte wandelt und dadurch neue Energien auf einer höheren Ebene uns dadurch geschenkt werden.

Die Wintersonnenwende war für viele Kulturen zugleich der Jahreswechsel. Zu solchen Zeitpunkten blickt man zurück und wollte auch erahnen, was wird im neuen Jahr geschehen. Es war seit jeher das Bedürfnis des Menschen durch Orakel in die Zukunft zu schauen. Die Thomasnacht am 21. Dezember ist der eigentliche kosmische Jahreswechsel, wo nach der kürzesten Nacht des Jahres sich die Sonne wendet. So hat man in der Thomasnacht, ähnlich wie wir zu Sylvester Blei gegossen, um daraus die Zukunft zu lesen. Vor allem war das Eheorakel sehr beliebt, werde ich im kommenden Jahr einen Partner, eine Partnerin finden. Dies ging so weit, dass man magische Praktiken anwandte, um eine bestimmte Person in Liebe an sich zu binden. Beispielsweise konnte man dies durch Kochen eines Sockens dieser Person in der Thomasnacht erreichen.

Die Thomasnacht, die erste Rauhnacht

Der 21. Dezember, der Tag der Wintersonnenwende, ist die erste Rauhnacht. Diese Bezeichnung kommt vermutlich von der Rauchnacht, in der man geräuchert hat. Räuchern ist ein Reinigungsritus, bei dem alle alten Energien gereinigt werden, alles wird energetisch sauber. Aber es ist auch die Nacht, wo man den Toten Speisen aufstellte, wie Bier, Nüsse, Äpfel. Damit wollte man die Geister der Toten versöhnen und sie freundlich stimmen, ansonst werden sie vielleicht böse und wollen uns schaden. In der Tradition ist vielfach nur die negative Seite der Totengeister in der „Wilden Jagd“ übrig geblieben. Darüber gibt es sehr viele Sagen und Legenden.

In der Thomasnacht kann man auch die Tiere sprechen hören, wie viele Sagen berichten. Oftmals unterhalten sich die Kühe im Stall und weissagen, dass Bauer oder Bäuerin bald stirbt, was auch oftmals eintrat. Ob dies alles ein Hinweis dafür ist, auf die Weisheit und „Sprache“ der Tiere hinzuhören. Sicherlich ist dies ein Hinweis auf eine besondere Zeit dieser längsten Nacht.

Das Thomas-Ringgebäck

Diese sollen die Menschen glücklich machen. Vielleicht ist dies unsere Windgebäck, die Windringe. Das Weihnachtsfest wird ja auch Julfest genannt und Jul bedeutet Rad. Das Rad des Jahres, das hier zur Wintersonnenwende seine Vollendung findet und daher Glück bringt. Auch unser Adventkranz steht für das Jul-Rad als Symbol.

Die Zeit der Gesetzlosigkeit

Früher zählte man das Jahr nach Monden = Monaten zu 30 Tagen und es fehlten etwa 5 Tage zum Sonnenjahr. Diese 5 Tage, Epigomene genannt, wurden am Ende des Jahres angehängt und standen weder unter dem Gesetz (der Gottheiten) der Sonne noch des Mondes. Es waren daher Tage der Freiheit und Ausgelassenheit und damit der Ursprung unseres heutigen Faschings und der Rauhnächte mit ihrer „Wilden Jagd“, wo die Geister alles anstellen konnten.

Vorbereitungen auf die Wintersonnenwende

Da die Wintersonnenwende eines der wichtigsten Feste war, gab es viele Vorbereitungen auf diesen Festtag:

  • Weihnachtsschlachten:
    Es wurden die besten Tiere für das Fest geschlachtet und aufgetischt
  • Backen:
    Früher waren es vor allem die Lebkuchen, die in verschiedensten Formen und mit reichhaltigen Modeln geformt wurden. Ursprünglich waren die Bilder und Formen im Zusammenhang mit den Symbolen der Wintersonnenwende.
  • ¦ Neue Kleider
    wurden an diesem Tage angezogen
  • Schmücken der Zimmer:
    Dies vor allem mit grünen Zweigen und mit Misteln (siehe unten). Vorher wurden die Räume einer gründlichen Reinigung unterzogen

Der Mistelzweig

Lat.: Viscum Album. wächst in Symbiose mit Bäumen und helfen ihnen, wenn sie krank und gestreßt sind. Sie sind keine Schmarotzerpflanzen und sollten daher nicht zu reichlich von den Bäumen gepflückt werden. Sie sind hauptsächlich auf Obst- und anderen Laubbäumen zu finden, selten jedoch auf Eichen. Vermutlich haben Misteln auf Eichen eine besondere Heilkraft, da sie rituell von den Druiden mit einer goldenen Sichel unter Beachtung des Mondstandes vom Baum geschnitten wurden. Misteln galten den Kelten als besonders heilig (siehe Plinius). In christlicher Zeit gab es die verschiedensten Praktiken mit der Mistel. Man hängte sie in Ställe und Wohnungen auf, um die bösen Geister (der Rauhnächte) abzuwehren. Aber sie ist auch eine Glückspflanze, als Pflanze für Vegetationssegen, Fruchtbarkeit und Wachstum. In der Homöopathie werden Mistelpräparate erfolgreich gegen Krebs eingesetzt.

Die Kelten waren davon überzeugt, dass diese Pflanze alle Krankheiten zu heilen und Unfruchtbarkeit bei Mensch und Tier zu beheben imstande sei. Dieses Gewächs stärkt in höchstem Maße die Lebenskräfte. Die Mistel stellt sich sowohl dem Jahresrhythmus entgegen – bildet Früchte im Winter – als auch den Gesetzen von Licht und Dunkelheit, denn sie braucht kein Licht zum keimen und gedeiht unter einem dicken Blätterdach. Es musste so erscheinen, dass diese Pflanze mit der realen Welt und deren Bedingungen nichts zu tun zu haben, dafür um so mehr mit der übersinnlichen.

Durch die große Heilkraft der Mistel wird sie zum Symbol der Lebensessenz, der göttlichen Substanz, das Allheilende und der Unsterblichkeit, die ja zur Wintersonnenwende gefeiert wird.

Die Mistel ist weder Baum noch Strauch und symbolisiert daher das, was weder das eine noch das andere ist, das das Freisein von Beschränkungen darstellt. Damit ist jedermann unter dem Mistelzweig frei von Einschränkungen, aber auch frei von Schutz und somit wieder in die Welt des Chaos eintritt. Erhalten hat sich bis heute der Brauch, dass man zu Weihnachten ein Mädchen küssen kann, wenn sie unter der von der Zimmer hängenden Mistelzweige stehen.

Der Mohn

Traditionell gibt es in vielen Familien zu Weihnachten einen Mohnstrudel. Mohn ist ein Symbol der Großen Mutter für das Eine und die Vielen, die Mutter und die Jungfrau; die Nacht; allen lunaren Nachtgottheiten geweiht. Der Mohn verkörpert Fruchtbarkeit und die schöpferische Gestaltungskraft. Für Griechen und Römer ist der Mohn Symbol des Schlafes und des Todes der Vegetation, ein Attribut der Fruchtbarkeitsgöttinnen Demeter / Ceres, Persephone, Venus sowie von Hypnos und Morpheus.

 

SYMBOLE

 

Die Spirale

SpiraleBetrachtet man den Sonnenlauf der Jahreszeiten nördlich des 60. Breitengrades, so wandert die Sonne ab der Sonnenwende in Spiralform immer näher zur Erde, bis sie am Horizont verschwindet. Nach der Wintersonnenwende kommt die Sonne wieder langsam vom Horizont empor. Auf unserem Breitengrad können wir erleben, dass die Sonne bis zur Wintersonnenwende immer tiefer sinkt. Der Mensch hat diesen Sonnenlauf kultisch durch die Tänze nachvollzogen. Wenn wir im Uhrzeigersinn mit der Sonnenlaufrichtung tanzen, so tanzen wir in den Tod – wie die Sonne jeden Tag im Westen untergeht. Tanzen wir nach links, so tanzen wir der Sonne entgegen ins Leben. Daher ist bei fast allen Tänzen die Hauptrichtung meist entgegen dem Uhrzeigersinn. Viele der Kreistänze kennen die Bewegungsrichtung gegen dem Uhrzeigersinn, doch immerwieder ist auch ein Schritt in den Tod dabei. So können wir das Prinzip des Stirb-und-Werde durch den Tanz einüben

Die Wintersonnenwende wird auch Wurmlange genannt, denn wie ein Wurm ringelt sich der Lauf der Sonne ein. Daher sind Wurm, Schlange (englisch: snake) Schnecke Symbole für diese Zeit. Zumal hat die Schlange zudem die Eigenschaft der Häutung als Symbol für die Wiedergeburt – siehe auch das Apothekerzeichen der beiden Schlangen. Von hier könnte das Brauchtumsgebäck der Schnecke stammen.

Das Labyrinth

Der Mensch sah den Lauf der Sonne über dem Horizont, doch wohin geht die Sonne, wenn sie untergeht? Welchen Weg macht sie im Reich des Todes und wie gelingt es ihr, wieder daraus jeden Tag emporzusteigen? So stellte man sich die verschlungenen Wege in der Unterwelt als Labyrinth vor.

Daraus entstanden die Mythen der (Sonnen)Helden, die in die Irrgänge der Unterwelt hinabsteigen, um initiiert wieder herauszufinden. Nur der Wissende, der den Weg kennt findet wieder heraus aus dem Labyrinth, die anderen sind des Todes. In fast allen Fällen, wie Theseus und Orpheus, ist es die Liebe zu einer Frau, die die Helden hinabsteigen lässt in das Reich des Todes, wo normalerweise niemand mehr herauskommt. Doch die Liebe siegt über den Tod.

Im Symbol der christlichen Taufe, wo der Mensch in dem Taufwasser untertaucht und als Heide stirbt, um aus dem Wasser als Christ wiedergeboren zu werden, finden wir dieses Thema wieder. Die Wintersonnenwende ist daher jene Zeit, wo die Sonne wieder umkehrt aus dem Zentrum des Todes und in Richtung Leben wandert und aufsteigt.Labyrinth

Hufeisen – Kipferl - Brezel

BrezerlIm kleinsten Sonnenlaufbogen am 21. Dezember stirbt die Sonne um drei Tage später am 24. Dezember im kleinsten Sonnenlaufbogen wiedergeboren zu werden. Daher ist dieser Sonnenlaufbogen das Symbol für dem Inbegriff der Lebenszuwendung der Sonne und des Glücks. Da das Hufeisen die Form dieses Sonnenbogen nachbildet, ist das Hufeisen das Glückssymbol schlechthin. Es ist die Hoffnung der Wiedergeburt daran geknüpft.

Daher ist auch das Kipferl ursprünglich ein Wintersonnenwend-Gebildegebäck gewesen, das das Glück der Wiedergeburt der Sonne darstellt. In Österreich ist jede Hausfrau/Hausmann stolz die mürbsten und besten Vanillekipferl gebacken zu haben. Es ist der süße Geschmack des Glücks und einer besonderen Zeit.

Von diesen kleinsten Sonnenlaufbögen von Ende und Anfang des Seins haben die griechischen Buchstaben Omega W und Alpha W ihren Ursprung. Auch das Beth-el, das Haus Gottes der Bibel, hat hier seinen Ursprung. Symbol für dieses beth-el ist der Buchstabe B, der aus den beiden Sonnenlaufbögen entstanden ist. Alle Buchstaben haben sich im Laufe der Zeit gedreht, so wurde aus dem liegenden B das aufrechte B.

Beth-el wurde, wie oben beschrieben, zum Haus Gottes, da der neue Lichtgott aus der Mutterhöhle wiedergeboren wurde. So ist auch anzunehmen, dass unsere Brezel hier ihren Ursprung haben.

Der Lebensbaum

LebensbaumDas Symbol des Lebensbaumes hat zwei Wurzeln ihres Ursprungs. Einerseits aus dem Ursymbol des Gesichtsjahreskreises der drei Hauptjahreszeiten. Wintersonnenwende, Tag-Nachtgleiche und Sommersonnenwende – wie aus den nebenstehenden Bild 2a und b zu ersehen ist. Daraus wurde der stilisierte Tannenbaum, wo die oberen kürzesten Äste die Wintersonnenwende darstellen und die längsten Äste die Sommersonnenwende. Es ist das Symbol des Heiligen Jahres und damit des lebensspendenden Jahrgottes. Zur Wintersonnenwende wird ja die Wiedergeburt dieses Jahrgottes gefeiert.

Die zweite Bedeutung liegt im immergrünen Baum der Tanne, die Symbol des immerwährenden Lebens ist. Wie dieser Nadelbaum sein grünes Kleid und sein Leben auch im Winter erhält, wo alles andere abstirbt, so wird der Mensch ewig leben. Der Baum der seine Wurzeln in die Erde streckt und sein gleich aussehendes Astwerk in den Himmel, so ist der Mensch auf der Erde und im Himmel zu Hause. Zur Weihnachtszeit wird dieser Baum mit den vielen Symbolen der Wintersonnenwende und des Lebens geschmückt:

  • Weihnachtsstern S = Symbol der Hagal-Rune, des Jahrgottes
  • Kerzen >>> Lebenslicht, Geburt des Lichts
  • Rote Äpfel = Venusfrucht der Jungfraugöttin. Rot ist die Lebensfarbe
  • Silberfäden = Strahlen des befruchtenden Mondlichtes

Weitere Symbole des Festes

  • Der Lichterkranz mit 8 Kerzen Kranz = Kreis oder Rad (Jul) des ganzen Jahres die 8 Kerzen als Symbol für die 8 Jahresfeste
  • Strohrad
  • Strohsterne mit 8 Strahlen
  • Tannenbaum (= Lebensbaum mit 8 Zweigen) mit den goldenen Kugeln und Silberfäden Gold = Sonne, Silber = Mond
  • Mistel >>siehe oben
  • Dunkelheit, wie vor der Schöpfung. Die Samen sind unter der Erde. Die Höhle.
  • Stille und innere Spannung und Bewegtheit

 

 

Das Wintersonnenwend-Fest HEUTE

 

Mögliche Bedeutung

  • Das Jahr vollenden und abschließen. Darüber nachdenken, was für mich wichtig in diesem Jahr war. Danken für dieses vergangene Jahr.
  • Altes hinter mir zu lassen, symbolisch zu verbrennen und damit zu meinem Heil transformieren.
  • Ein kurzes Innehalten und dann einen Schritt tun in ein neues Jahr der Evolution und der Erlösung.
  • Bewusst einen neuen Anfang setzen und die Wunder, die auf mich warten, zuzulassen.
  • Eintreten in den Festkreis des kosmischen Geschehens und Teilhaben an der Gemeinschaft mit Sternen, mit dem Lauf der Mutter Erde, mit der Mineralwelt, der Pflanzenwelt, Tierwelt und mit den Menschen des Mühlviertels, Österreichs, Europas und der ganzen Welt.
  • Wahrnehmen der spirituellen Besonderheit von Dunkelheit ist vielfach verloren gegangen. Daher einmal in die Finsternis gehen, um überhaupt zu ahnen, was Licht ist. In der Dunkelheit wächst die Sehnsucht nach dem Licht.

Mögliche Bräuche

  • Mit Freunden den kosmischen Tanz der Sterne und Welten nachzutanzen, Gemeinschaft lustvoll zu genießen und für einige Augenblicke das Paradies erleben.
  • Ein ganz einfaches Fest feiern als Antwort auf das vermarktete Weihnachtsfest.

Tänze des Festes

  • Die Geburt des Lichts Navidadao)
  • Labyrinth- und Spiraltänze
  • Tänze, bei denen bewusst der Kreis (des Jahres) geschlossen wird.
  • Rituale und Tänze auch für die Anderswelt

 

MÄRCHEN – GESCHICHTEN - TEXTE

 

Frau Holle und der Kinderzug

Es war einmal eine junge Frau, der starb ihr Kind ungetauft und so wurde es nicht auf dem geweihten Friedhof beigesetzt. Und der Schmerz der Frau darüber war beinahe so groß wie über den Verlust des Kindes. Nun wohnte am Ende des Dorfes eine weise Frau, viele hielten sie auch für eine Hexe. Man sprach, dass sie viel mehr wissen würde von dem, was zwischen Himmel und Erde vorgeht, als die normalen Sterblichen.

Nun kam kurz vor Weihnachten, die junge Frau zu der Alten und klagte ihr Leid. Die Alte aber sagte: „Du braucht darüber nicht traurig sein. Ich gebe dir jetzt einen Rat, und das wird dir zum Trost gelangen. Am Frau Holle Abend, warte am Kreuzweg. Das wird dir Trost bringen.“ Am Frau Holle Abend ging nun die junge Frau zum Kreuzweg und wartete dort unter dem Holunderbaum. Es wurde neun Uhr, es wurde zehn Uhr, und sie hörte vom Dorf elf Uhr schlagen. Kaum hatte die Glocke ausgeschlagen, da hörte die junge Frau ein Singen. Sie sah einen Zug Kinder, und vor ihnen schritt eine hohe, schöne Frau.

Wie sie näher kamen, da sah die junge Frau, dass sie gerade ihr kleines Töchterchen an der Hand hatte. Und Frau Holle wandte sich zu ihr und sprach: „Du musst nicht traurig sein. Siehe, jedes Jahr an meinem Abend hole ich alle Kinder, die ungetauft verstorben sind und bringe sie in meinen Garten. Sie werden es dort schöner haben, als sie es je auf Erden gehabt hätten.“ und dann winkten sie ihr noch einmal zu und verschwanden. Seit diesem Abend war nun die junge Frau getröstet.

 


Bibliographie

 

BRAUCHTUM

ALLGEIER Kurt: Der 100jährige Kalender. Heyne-Taschenbuch Nr. 9292, 1990
BUDAPEST Zsuzsanna: Das magische Jahr. Hugendubel-Verlag, München 1996
Alter Jahreszeitweiser Kalender 1995. Jahrweiser-Selbstverlag. Maria Saal
DAMBÖCK Michael: Das deutsche Jahr in Brauchtum, Sage und Mythologie. Eigenverlag 1990
FRÜH Sigrid: Rauhnächte. Stendel-Verlag, Waiblingen 1998
GAUGLER Almut (Hrg.): Frühlingsgrüße. Weltbild-Verlag, Augsburg 2000
GERAMB Viktor von: Sitte und Brauch in Österreich. Verlag der Alpenland-Buchhandlung Graz, 1987
SCHAUBER Vera / SCHINDLER Hanns Michael: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf. Pattloch- Verlag, Augsburg 1998
SKLEDAR Gabriele: Den Jahreslauf erleben. Verlag Weizer Zeitung, Weiz, 1998

 

ASTROLOGIE, ARCHÄOASTROLOGIE

HAMANN Brigitte: Die zwölf Archetypen. Kaur-TB.Nr.4253, 1991
DAHLKE Rüdiger:/KLEIN Nicolaus/KLEIN: Das senkrecht Weltbild. Symbolisches Denken in astrologischen Urprinzipien. Hugendubel-Verlag, München 2. Aufl.1988
MÜLLER Rolf: Der Himmel über dem Menschen der Steinzeit. Springer-Verlag, Berlin, 1970
WALTER Sepp: Der steirische Mandlkalender. Leykam-Verlag, Graz 1988

 

Der MOND

ELIADE Mircea: Der Mond, Religion in Geschichte und Gegenwart, Band IV, Tübingen 1960
GUILEY Rosmarie Ellen: Der Mond-Almanach. Goldmann-Verlag 1993
HAMMERLE Beatrix: Die Kraft des Mondes. Pinguin-Verlag, Innsbruck, 1995
HÄMMERLING Elisabeth: Mondgöttin Inanna. Ein weiblicher Weg zur Ganzheit. Kreuz-Verlag, Zürich 1990
PAUNGGER Johanna/POPPE Thomas: Vom richtigen Zeitpunkt. Hugendubel-Verlag, München, 33. Auflage 1998
WOHLGENANNT Hermann: Der Mond und seine Bedeutung in der Astronomie und im Volksglauben. Teutsch-Verlag, Bregenz 1991
ZEHREN Erich: Das Testament der Sterne. FA.Herbig-Verlagsbuchhandlucng, Berlin 1957

 

SYMBOLE

BIEDERMANN Hans: Knaurs Lexikon der Symbole. Droemer-Verlag, München 1989
COOPER J.C.: Illustriertes Lexikon der traditionellen Symbole, Drei-Lilien-Verlag, Leipzig,
DOCZI György: Die Kraft der Grenzen. Harmonische Proportionen in Natur, Kunst & Architektur. Verlag dianus trikont, München 1984.
WIRTH Herman: Die heilige Urschrift der Menschheit. Verlag Mutter Erde, Frauenberg, BRD, 1936, Nachdruck 1979.
WOSIEN Maria-Gabriele: Tanz im Angesicht der Götter. Kösel-Verl., München 1985

 

KELTEN

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BIRKHAN Helmut: Kelten. Verlag der Österr. Akademie der Wissenschaften, Wien, 1997
Botheroyd Sylvia & P.: Lexikon der keltischen Mythologie. Diederichs-Verlag, München 1995
CUNLIFFE Barry: Die Kelten und ihre Geschichte. Lübbe-Verlag, Bergisch Gladbach, 1980
FRENCH-WIESER Clair: Als die Göttin keltisch wurde. Edition Amalia, Bern, 2001
GREEN Miranda J.: Die Druiden. Bechtermünz-Verlag/Econ-Verlag, München, 2000
DAWKINS Peter: Zoence – Die Wiederentdeckung der Tempelwissenschaft. Knaur-Taschenbuch Nr: 86.138, 1996
KONSTAM Angus: Atlas der Kelten. Tosaverlag, Wien 2002
LANTOS Titus: Kulm Kelten. Ges. für Vor- und Frühgeschichte, Region Kulm, Pischelsdorf, 1996
LE ROUX Francoise / Guyonvarc’h Christian: Die Hohen Feste der Kelten. Arun-Verlag, Engerda 1997
MARKALE Jean: Die Druiden. Goldmann-Taschenbuch Nr.11.474, 1990
O’Donohue John: Anam Cara. Das Buch der keltischen Weisheit
PENNICK Nigel: Die heilige Welt der Kelten. Neue Erde Verlag, Saarbrücken
RESCH-RAUTER Inge: Unser keltisches Erbe. Teletool Edition, Wien, 1992
RESCH-RAUTER Inge: Auf den Spuren der Druiden. Teletool Edition, Wien, 1999
SCHERTLER Otto: Die Kelten und ihre Vorfahren. Battenberg-Verlag, Augsburg, 1999
SILLS-FUCHS Martha: Wiederkehr der Kelten. Knaur-Taschenbuch Nr:4143, 1986
STORL Wolf-Dieter: Pflanzen der Kelten. Heilkunde, Pflanzenzauber, Baumkalender. AT-Verlag, Aarau, 2001
WIELAND Günther Hrg.: Keltische Viereckschanzen, Konrad-Theißverlag, Stuttgart 1999
WOOD Juliette: Die Lebenswelt der Kelten. Bechtermünz-Verlag Augsburg, 1998

 

RELIGION * KULTURGESCHICHTE

BÄCHTOLD-STÄUBLI Hanns: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. de-Gruyter-Verlag, Berlin, Nachdruck 1986.
BANCROFT Anne: Ursprünge des Heiligen. Die Faszination früher Kultstätten. Walter-Verlag, Solothurn 1993
BIBEL; Altes und Neues Testament, Einheitsausgabe
DAHLKE/ Rüdiger: Der Mensch und die Welt sind eins. Heyne-TB.Nr.9595. 1987
EHMER Manfred Kurt: Göttin Erde. Kult und Mythos der Mutter Erde. C.Zerling-Verlag, Berlin, 1994
ELIADE Mircea: Die Religionen und das Heilige, Inselverlag
FESTER Richard: u.a. Weib und Macht. Fischer-TB.Nr.3716, 1989
GEBSER Jean: Ursprung und Gegenwart. dtv-Taschenbuch Nr.5921, 4.Aufl.1992
GIMBUTAS Marija: Die Sprache der Göttin. Zweitausendeins-Verlag, Frankfurt 1996
GÖTTNER-ABENDROTH Heide: Die tanzende Göttin. Verlag Frauenoffensive, München. 5. Aufl. 1991
GOLTHER Wolfgang: Germanische Mythologie. Athenayon-Verlag 1895, Reprint
GRÜN Anselm: Geborgenheit finden, Rituale feiern. Kreuz-Verlag, Stuttgart. 1997
HÄMMERLING Elisabeth: Sonnenfeuer. Kreuz-Verlag, Reihe: Zauber der Mythen. Zürich 1990
HÄMMERLING Elisabeth: Mondgöttin Inanna. Kreuz-Verlag, Reihe: Zauber der Mythen. Zürich 1990
HOERNER Wilhelm: Zeit und Rhythmus. Die Ordnungsgesetze des Menschen. Urachhaus-Verlag, Stuttgart 1991
KUTTER Erni: Der Kult der drei Jungfrauen. Kösel-Verlag, München 1997
MUTHMANN Friedrich: Mutter und Quelle. Archäologischer Verlag Basel, 1975
NEUMANN Erich: Die große Mutter. Walter-Verlag, Olten 1987
O’DONOHUE John: Anam Cara. Das Buch der keltischen Weisheit
SCHÖLL Hans Christoph: Die drei Ewigen, Diederichsverlag, 1925
SHELDRAKE Rupert: Das Gedächtnis der Natur. Scherz-Verlag, Bern. 6. Auflage 1996

 

GEOMANTIE

CERNY Christine: Österreich. Reihe "Magisch Reisen" Goldmann-TB.Nr.12.290, 1992
DAWKINS Peter: Zoënce. Die Wiederentdeckung der Tempelwissenschaft. Knaur-Taschenbuch Nr.86-139, München 1996
MERZ Blanche: Die Seele des Ortes, Heroldverlag
MERZ Blanche: Orte der Kraft, Inst. de Recherches en Geobiologie, Eigenverlag
MICHEL John: Die Geomantie von Atlantis. Goldmann-TB Nr.11.780, 1986
MICHEL John: Die vergessene Kraft der Erde, Mutter Erde-Verlag
PENNICK Nigel: Das kleine Handbuch der Geomantie, Neue Erde Verlag
PENNICK Nigel: Die alte Wissenschaft der Geomantie. Trikont-diamus-Verl., München 1982