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Herbstgleiche


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21. September

Das Fest

Das christliche Erntedank-Fest

Ich, Allmutter Natur;

Beherrscherin der Elemente,

Erstgeborenes Kind der Zeit,

Königin der Seelen,

Erste der Himmlischen,

Ich vereine in mir

Die gestalten aller Götter

Und Göttinnen.

                                                                                                      Lucius Apuleius

 

Ursprung des Namens

Herbst        stammt von ahd. herbist und bedeutet die Zeit, wo die Früchte reif

                   sind, die Erntezeit.

September  kommt vom Lateinischen septem, das sieben bedeutet. Da die Römer

                   den Herbst so kannten, wie nördlich der Alpen, schien es ihnen nicht

                   wichtig, diesen letzten vier Monaten einen eigenen (Gottes)Namen zu

                   geben.

 

Das Herbstopfer

Heide Göttner-Abendroth beschreibt den möglichen ursprünglichen Hintergrund

dieses Festes folgendermaßen:

Es folgt das große Opferritual zur Herbst-Tag-und-Nachtgleiche (20. bis 23.

September). Das Fest umfaßt wieder die Phase bis zum ersten Vollmond, der mit

dem kaum noch gefeierten „Erntedankfest“ zusammenfällt. Das Erntedankfest ist

zur völligen Bedeutungslosigkeit abgesunken, sicher nicht rein zufällig, denn es war

in der matriarchalen Religion eins der wichtigsten Feste. Die besten Früchte der

Ernte wurden der Göttin geopfert, sie starben als Bitte der Menschen, das

nächste Jahr ebenso fruchtbar werden zu lassen. Denselben Sinn hatte der Tod

des Heroskönigs, dessen Regierungszeit nun zu Ende war - woran ihn die Sphinx

mit dem erhobenen Schwert mahnt, die sein Schicksal wiegt. Die Göttin

überreichte ihm nun nach dem Liebesapfel des Sommers den Granatapfel, die

Todesfrucht. Sie wurde ihm zur tödlichen Venus.

Nach seiner Opferung wurde er in die Erde gelegt wie das Saatkorn, das zugleich

ausgesät wird. Mit dem Korn, wie mit dem geopferten Heros verband sich die

Hoffnung der Menschen auf neue Wiedergeburt des Lebens im nächsten Frühling.

Beim Verfall der matriarchalen Religion wurde statt des Heroskönigs selbst, als

dem besten Opfer, ein Ersatz geopfert, ein männliches Tier (Stier, Widder,

Ziegenbock usw.), zuletzt nur noch ein "Strohmann", eine aus Getreide

geflochtene Puppe. Der Strohmann wurde aufgehängt und dann begraben,

manchmal auch verbrannt. Im nächsten Frühling grub man ihn wieder aus und

freute sich, wenn er grüne Sprößlinge trug, das galt als gutes Omen

(Griechenland, Kanarische Inseln). (Tierkreiszeichen Waage, Planet Venus,

Tarotkarten XI, XII und X.)

In germanischer Zeit war etwa zur Herbstgleiche das Herbstfest, wo vor Einbruch

des Winters üblicherweise das überzählige Vieh geschlachtet wurde. Dies war Anlaß

Opfer- und Schlachtfeste zu feiern. In mittelalterlichen Bildern wurde der Oktober

als Schlachtmonat dargestellt. Relativ spät entwickelten sich daraus die

Erntedankfeste. Das Herbstfest der alten Deutschen war, wie alle Jahresfeste,

auch die Zeit der Volksversammlung, der Herbstding an das sich Volksfeste

anschlossen. Bei den Herbstfesten worden wohl schon in ältester Zeit Herbstfeuer

entzündet, welche ähnlichen Zwecken dienten, wie die Frühlingsfeste, böse

Dämonen zu vertreiben, die Felder für das nächste Jahr fruchtbar machen und so

neuen Segen herbeiführen sollten.

Mit Einführung des Christentums erfuhr das Herbstfest eine Veränderung. Vor allem

ersetzte es der Michaelstag (29. September), der 813 auf diesen Tag verlegt

wurde.

 

Kelten

 

 

  Christen

Bräuche

 

Heute

 

Texte

 
Herbstgleiche bei den Kelten PDF Drucken E-Mail

Das Opferfest heißt Mabon nach dem keltischen Sonnenheros, Sohn der Modron

(Erdmutter), der in der ersten Hälfte des Jahres immer stärker und strahlender wird

und in der zweiten Hälfte des Jahres matt und blaß dahinsiecht, bis er an der

Herbst-Tag-und-Nachtgleiche zum Kummer seiner Mutter stirbt. Dem keltischen

Mabon entspricht der germanische Freyr.

 

 
Herbstgleiche bei den Christen PDF Drucken E-Mail

Im 8. Jahrhundert wurde in Tradition, der auf den Bergen ursprünglich verehrten

Sonnengottheiten, das Michaelsfest eingeführt und auf den Höhen ihm zu Ehren

Kirchen errichtet.. Bei den nordischen Völkern war es Baldur bzw. Belenus, in

Persien war es Mithras, bei den Griechen und Römern war es Apollo bzw. Zeus

denen man auf den Bergen Tempel errichtete. Alle hatten eines gemeinsam: Sie

wurden auf einem Berge in einer Höhle geboren bzw. versteckt. Dies waren Kulte,

wo die Göttin der Mutter Erde den Lichtgott aus seinem Schoß gebar – siehe

Wintersonnenwende.

Die Auseinandersetzung von Licht und Finsternis (Schatten), der Kampf des Guten

gegen das Böse begann in Persien, die dann von den Juden übernommen wurde.

Michael ist der Lichtengel, der das Böse, den Satan, im Kampf besiegt. Die wurde

auch vom Christentum übernommen und in seiner Spur finden wir auch Georg und

Margarete. In unserem Jahrhundert kam durch den Tiefenpsychologen und Freud-

Schüler C.G. Jung ein neuer Impuls, der durch seine Arbeit erkannte, dass wir das

Böse in uns, den Schatten nicht bekämpfen sollen, sondern integrieren – nur so

finden wir zu unserer Persönlichkeit. Und heute geht es darum, dass wir Licht in die

Materie bringen, dass wir sie sozusagen durchlichten. Beispielsweise rührt eine

Großmutter für ihr Enkel ihre ganze Liebe (=Licht) in den Kuchen, den sie für ihr

Enkel bäckt. Dieser Ansatz sollte heute neu überdacht werden!

Interessant ist nun der Zusammenhang der „Energietradition“ mit den Michaels-

Darstellungen in seinen Kirchen. Das Fest des Hl. Michael wird am 29. September,

zur Zeit des Sternbildes Waage gefeiert – es hält sich ja zur Herbstgleiche

„Sommer und Winter in Waage. Und, wir finden in seiner linken Hand die Waage –

er ist ja auch der „Seelenwäger“. Das Schwert, das er in der Rechten führt, ist

Symbol des Geistes und der Männlichkeit – die Trennung von „Gut und Bös“.

Ähnlich dem Hermes/Merkur ist Michael der Seelenbegleiter, der verstorbene

Seelen in den Himmel führt.

Das Datum seines Festes hat einen Zusammenhang mit dem Herbst, wo die

„Dämonen der Dunkelheit“ mehr Macht bekommen. St. Michael möge doch – wie er

an der Sonnenuntergangsseite der Kirchen wacht auch in der kommenden Zeit uns

gegen die Mächte des Bösen schützen.
 

 
Bräuche zur Herbstgleiche PDF Drucken E-Mail

Erntedankfest

Auf den hl. Michael wurden namentlich Züge Wodans über- tragen. An alten

Wodanskult erinnert, dass in manchen Gegenden am Michaelstage kein Korn gesät,

nicht auf dem Felde gearbeitet und nicht gesponnen wird. Sonst setzt sich die alte

Herbstfeier fort in Erntefesten, wobei in Norddeutschland zuweilen noch das von

einem Burschen dargestellte riesige Herbstpferd oder der Schimmel eine Rolle

spielt, ferner in den Kirchweihfesten und im Martinsfest (11. November). Heute ist

das Erntedankfest zu einem liebgewordenen Brauch geworden, wo man eine

Erntekrone aus den Feldfrüchten herstellt und feierlich in die Kirche trägt zum

Erntedank-Gottesdienst.

In Baden gilt als festlicher Abschnitt des Hirtensommers die ganze Zeit der vier

Herbstwochen, in welche die Schulferien fallen, die durch Erdäpfelfeuer und

Peitschengeknall gefeiert wird und mit der letzten Einfahrt der Kirchweih und der

Löhnung endet.

 

Weinlesefest

Ein besonderes Herbstfest ist in Weingegenden das Weinlesefest. Ein solches

hatten die alten Athener im Monat Pyanopsion (Oktober-November). In

Deutschland dürfte dieses Fest bald nach Einführung des Weinbaues sich

eingebürgert und von anderen Herbstfesten manches übernommen haben. So ist

wahrscheinlich die Sitte des Herbstfeuers meist mit dem Winzerfest verknüpft. Das

Herbstausleuchten ist in Süddeutschland und Untersteiermark heute noch

gebräuchlich.

Beim elsässischen Winzerfest erscheinen im Umzuge die Herbstschmudeln, welche

wahrscheinlich, wie ähnliche Gestalten bei antiken Erntefesten, den Herbstsegen

bedeuten. Am Rhein heißt die Jungfrau, welche die letzte Traube der ganzen Ernte

schneidet und die früher das Schlußfest der Weinlese leitete, Herbstfestkönigin.

 

Kirchweihfest

Das Kirchweihfest oder Kirmes genannt, ist zunächst ein Fest der Erinnerung an

den Tag der Einweihung eines neu errichteten Gotteshauses. Dies war meist der

Tag, an dem der Kirchenpatron sein Fest hat. Neben der Erinnerung an den

Weihetag einer Kirche wird auch im Herbst ein allgemeines Kirchweihfest gefeiert,

das mit dem Weihetag der Lateranbasilika in Rom am 9. November zusammenhängt.

Bei uns wird es meist am 3. Sonntag im Oktober begangen. Die geht auf Kaiser

Josef II zurück, der die Zusammenziehung verschiedener Kirmesfeste angeordnet

hatte. Ein weiterer Grund, dass man den Kirmes in den Herbst verlegt hat, könnte

gewesen sein, dass es zu dieser Zeit reichlich Essen für das Fest gab. Denn solche

Kirmesfeste dauerten etwa 8 Tage. Man könnte das Herbst- und Kirchweihfest

vielleicht auch als Abschluß des früheren Wirtschaftsjahres bezeichnen.

 

Ägydiustag

Zwischen Lugnasad und Herbstgleiche liegt am 1. September das Fest des hl.

Ägydius, der Patron der Tiere sowie der Jäger und Hirten. Er ist einer der 14

Nothelfer und der einzige Tierpatron neben Franz von Assisi. Man legte dem Vieh

an diesem Tag geweihten Fenchel ins Futter. Vielfach sind in der Nähe von ihm

geweihten Kirchen und Kapellen sogenannte „Tore in die Anderswelt der Tiere“,

wodie Seelen der Tiere ins Jenseits gelangen. Zu diesen Gotteshäusern wurden

früher Pilgerfahrten um Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tiere in Hof und Wald

veranstaltet.

 

Die „Frauentage" im Herbst

1. September:      Verenentag

7. September:      Regina, die Patronin der Zimmerleute

8. September:      Mariä Geburt

12. September:    Maria Namengebung

17. September:    Hildegard von Bingen

 

SYMBOLE

     >   Waage

     >   Reife Früchte

     >   Symbole der Harmonie
 

 
Das Herbstgleiche-Fest heute PDF Drucken E-Mail

Mögliche Bedeutung

      ?   Es ist bereits die Zeit nachzudenken, ob die Saat dieses Jahres oder unseres

           Lebens aufgegangen ist, ob wir (emotionell) davon leben können.

      ?   Anlässlich dieses Festes und des Ägyditages könnten wir den Tieren für ihre

           Zuwendung zu uns, durch Anhänglichkeit bis zur Bereitstellung der Nahrung

           für uns Menschen danken. Auch eine Bitte anfügen, dass wir anders mit

           diesen (gefühlvollen) Lebewesen umgehen und sie nicht als Ware, die die

           Menschen „produzieren“ behandeln.

      ?   Wenn in dieser Zeit vom Bösen und den bösen Mächten die Rede ist, so

           sollte uns bewusst werden, dass wir durch unseren Geist, unseren Gefühlen

           und unserem Handeln Energien erzeugen, die bis ans Weltenende vorhanden

           bleiben. Albert Einstein bewies, dass Energien im Weltall nicht verloren

           gehen. Wenn wir negativ von anderen Menschen denken und über sie

           sprechen, wenn wir fluchen und anderen etwas böses wünschen, so sind

           dies die „Bösen Mächte“, vor denen es zu schützen gilt.........

 

Mögliche Bräuche

      ?   Herbstfeuer des Dankes anzünden

      ?   Erntedank feiern und danken, dass dieses Jahr ein gutes war

      ?   Wanderung auf einen Michaelsberg, oder Berg mit einer Michaelskirche

      ?   Altweibersommer-Wanderung, wo wir bei milder Herbstsonne

           die Natur in der Wandlung zum Winter erleben können,

           Waldfrüchte und Pilze in einem Wander-Abschlussfest genießen.

      ?     Ein Schlachtfest feiern

      ?   Ein Fest des guten (biologischen) Weines feiern,

           wo wir verschiedenste Weinsorten kennen lernen,

           und deren Vielfalt preisen können.
 

 
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