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Frühlings-Tag-und-Nachtgleiche
1. November

Das Fest, wo die Toten die Lebenden besuchen
und die Lebenden die Toten

Das christliche Allerheiligen/Allerseelen-Fest

 

Ursprung des Namens

Samhain
„sam-fuin“ bedeutet Sommers Ende, manche Forscher deuten samuin mit „Vereinigung“, nämliche der Lebenden mit den Toten

 

Das Totenfest

Im mythischen Stirb-und-Werde-Jahresfestkreis ist das keltische Fest Samhain das Vorbereitungsfest für die Wintersonnenwende, des Todes des alten Jahrgottes (= Sonne) und die Wiedergeburt des neuen Sonnengottes. Heide Göttner-Abendroth beschreibt den möglichen ursprünglichen Hintergrund dieses Festes folgendermaßen:

Es folgen die beiden letzten Feste (1. 11. und Wintersonnenwende), die sehr mystischen Charakter haben. Die Göttin zeigt sich als Wiedererweckerin und offenbart sich in ihrer Universalität. Jetzt ist die Zeit, wo die Grenze zwischen Tod und Leben überschritten wird. Das vorbereitende Fest ist Halloween (1.11.), ein keltisches Wort, das "Heilige Frau" oder "Heilige Schwester" bedeutet. Diese "Heilige Frau" ist die Göttin selber, die bei den Germanen "Holla" oder "Frau Holle" heißt. Sie ist die Göttin der Unterwelt und öffnet am Vorabend zu Halloween ihre Pforten, damit die Toten die Lebenden und die Lebenden die Toten besuchen können. Dazu kommt sie weißhaarig, in weißem Gewand, auf weißem Pferd geritten, sie ist die "Weiße Frau" vieler Legenden, die den Zug der Toten führt (in Bayern: die Percht). Ihre Anhängerinnen schließen sich ihr an und folgen dem Zug mit Kürbislaternen bis zu den Stätten der Unterwelt, dem Feenland, dem paradiesischen Reich unter der Erde.

Diese Stätten waren in den matriarchalen Kulturen die gigantisch gebauten Gräber (Dolmen, Hünengräber), in die man wie in Totenschlösser hineingehen konnte, um in den runden Gewölben vor den Grabkammern kultische Feiern abzuhalten. Dort war der geopferte Heroskönig begraben, und ihm wurde jetzt die Totenspeise gebracht, damit sein Geist segnend unter den Lebenden weilen möge. Noch heute gedenkt man in dieser Zeit der Toten, geht zu ihren Gräbern und schmückt sie mit Zweigen und Blumen und bringt ein Lichtlein mit, das auf das Grab gesetzt wird (Allerheiligen, Allerseelen). In matriarchaler Zeit wurde auch in den Häusern ein Tisch für die Toten bereitet, mit Speisen und Getränken besetzt, damit die Toten jeder Familie segnend ins Haus kämen. Denn würde man die Toten nicht bewirten, so könnten aus den guten Geistern böse Geister werden.

In christlicher Zeit wurde der Zug der Halloween oder Frau Holle zum Martinszug umfunktioniert, wo St. Martin auf seinem Schimmel einen Zug von Kindern anführt, die ihm mit Papierlaternen folgen. So wurde aus der göttlichen Reiterin ein Mann und aus dem Gedanken an die matriarchalen Ahninnen und Heroen wurde das Gedenken an die christlichen Heiligen. In matriarchaler Zeit vermittelte dieses Fest jedoch das mystische Wissen, dass Unterwelt und Oberwelt in Austausch stehen und der Tod kein definitives Ende ist, sondern eine Wandlung, eine Transformation in der Tiefe.

Halloween, das Fest der Holla, der Göttin der Unterwelt, stammt sicher aus der matriarchalen Zeit wo das Jahr ursprünglich noch dreigeteilt war. Dem Frühling war der Jungfraugöttin zugeordnet, der Sommer der Muttergöttin und das letzte Drittel des Jahres der (Unterwelt)Göttin der „Weisen Alten“. So erinnert das heute auch in unseren Breiten modern gewordene Fest von Halloween an diese sehr alte Tradition.

 

Kelten

Samhain_Kelten

Das Samhainfest war das höchste Fest der Kelten, denn es entsprach etwa unserem Neujahrsfest. Die zentrale Achse 1. November – 1. Mai teilte das Jahr in das Sommer- und Winter-Halbjahr. Die irischen Kelten nannten das Fest Samain und entspricht dem gallischen samonios, der im Coligny-Kalender erwähnt wird, jenem bedeutendsten Zeugnis für die Kalendereinteilung der Kelten.

Über das Ritual des Samhain-Festes wissen wir nur sehr wenig. Fest steht aber, dass am Vorabend alle Feuer in Irland ausgelöscht werden mussten. Das war offenbar das Zeichen dafür, dass das alte Jahr (Jahrgott) „gestorben“ war; seine Wiedergeburt begann im Augenblick, als die Druiden das neue Feuer anzündeten – bzw. zur Wintersonnenwende. Der nun angezündete Scheiterhaufen war zugleich ein Schutzfeuer für ungebeten Geister und Dämonen.

Der Samhain-Nacht selbst, zählte weder zum alten, noch zum neuen Jahr – so wie dies beim Beltainefest beschrieben wurde. Waren es zu Beltaine die Hexen, die in der „Zwischennacht“ der Freiheit weitem Lauf ließen, so war die Nacht der Begegnung zwischen Lebenden und Toten. Für die Kelten bestand kein Unterschied zwischen Lebenden und Toten, zwischen Göttern und Menschen, denn alles war ein Ganzes! Für uns hat heute vielfach der Tod seinen Schrecken, möglicherweise durch die Drohungen der Religion mit Hölle und Teufel. Für die Kelten war dies völlig anders. Inge Resch-Rauter zeichnet ein wunderschönes Reich der Anderswelt in das wir dereinst gelangen werden:

In den großen Grabhügel, die in den irischen Sagen SIDH (Mz. side) Feenhügel, heißen, lebten die Verstorbenen in einem paradiesischen Zustand, einem herrlichen Traumland fort. Sie hatten dort drinnen ihren Wohnsitz, in einem Land aus gleißenden Kristallen, aus Gold und Silber, in welchem alles leuchtete und strahlte. Es war ein Land voll himmlischer Musik, voll Schönheit und Reichtum, voll Heiterkeit und Friede, mit erquickenden Getränken, göttlichem Essen und feenhaften Frauen. Es war eine von freudvollem Jenseitsleben durchpulste Welt.

Ist das nicht ein trostreicher Gedanke? Das Sterben wurde leicht gemacht. Es gab keinen Tod. Der Mensch begab sich gelassen auf den Weg zurück in jene leuchtenden Gefilde, aus denen er seinen Ausgang genommen hatte. Die Märchen schildern, wie mir scheint, einen milden, wohltuenden Kreislauf aller Wesen dieser Welt.

Auch die Götter thronten nicht als heilige Wesen in einem menschenfernen Raum, sie hatten sich ebenfalls in das Sidh zurückgezogen, von wo sie jederzeit die Welt der Menschen aufsuchen konnten. Das gab den Anlaß, dass sich im Volksdenken der Unterschied zwischen Göttern und Totenseelen vermischte und die Side, die Hügelgräber bei den Iren zu AES-SIDE geworden sind, zu "Götterwohnsitzen", zu dem "Land der Frauen", in welchem die Feen wohnten.

In der Samuin-Nacht, ... stand die Welt der Side jedem Menschen offen, der sie betreten wollte. Aber der Eingang zu dieser "Anderswelt" war nur teilweise sichtbar und nicht für jeden erkennbar. Nur Auserwählte konnten das Tor zu dieser Wunderwelt finden. Dort geht die Zeit anders. Meist ist ein Tag bei den Feen wie viele, viele Jahre auf der Menschenwelt; manchmal aber gehen Jahre in der Feenwelt vorbei, und bei seiner Rückkehr stellt der Mensch fest, dass nur wenige Stunden seit seinem Eintritt in die "Anderswelt" vergangen waren.

Das irische SIDH heißt eigentlich "Hirsch". Nun war der Hirsch bevorzugtes Kulttier, dessen Bedeutung man noch nicht gänzlich klären konnte, der aber in vielen Religionen Bezug zur Sonne hat, ein Sonnensymbol darstellt und Sinnbild für den Kreislauf der Natur, für das "ewige Leben" ist. Seine uralte Sonnensymbolik ist schon aus den skandinavischen Felsbildern zu ersehen, wo er den Sonnenwagen zieht. Der "weiße Hirsch" mit dem strahlenden Kreuz zwischen den Geweihen, das "lichter denn die Sonne" ist, ist Attribut des heiligen Rupert, dessen zweiter Namensteil Pert/Precht ebenfalls auf das Strahlen hinweist.

Das Vorhandensein des Hirsches in unseren Perchtenläufen, die ein Relikt des alten religiösen Denkens sind, zeigt ebenfalls seine frühere Bedeutung an; in diesem Fall vermutlich mit Bezug auf die Weit der Toten. In manchen ladinischen Sagen steht eine Hirschjagd symbolisch für das Hinübergehen in die Jenseitswelt.

Im Keltischen bedeutete SIDOS Friede, von welchem Wort das irische Sidh abstammen kann. Die großen Grabhügel, Side, waren demnach Wohnungen des Friedens, von einer strahlenden, verheißungsvollen Gestalt behütet. Sie waren das, was man unter dem "Land der ewigen Seligkeit" versteht, eine freudvolle Jenseitswelt. Chadwig/Dilion ("Die Kelten") meinen, dass die Götter der Sidh-Hügel älter als die Götter der Wiedergeburt sind und schon vor der frühen Religionsänderung angebetet wurden.

Bis zum Samhainfest wurden von den Kelten alle Tiere von der Weide getrieben und über Winter in die Stallungen gebracht. Da es nicht möglich war, alle Tiere durch den Winter zu füttern, wurde die Überzahl geschlachtet. Dabei wurde das meiste Fleisch, das nicht haltbar gemacht werden konnte, bei dem Festmahl zu Samhain verspeist. Ein Relikt davon ist beispielsweise das Essen des Martinigans im November. Von diesem Zeitpunkt an spielte sich das Leben der Menschen vorwiegend in ihren Häusern ab und es begann damit auch die Zeit des Geschichtenerzählens rund ums Feuer.

Bis heute gehören in den Ländern, in denen dieses (Neujahrs-)Fest noch begangen wird, Spiele dazu, die die Zukunft enthüllen sollen: Bleigießen, Ratespiele. Bei den Fragen geht um die ewig gleichen Themen, wer in diesem Jahr stirbt, heiratet, verreist usw.

Die meisten Iren und Schotten ziehen es noch heute vor, die Samhain-Nacht bzw. Halloween, in den eigenen vier Wänden, im Schoße der Familie zu verbringen, auch wenn sie dies nicht ohne weiteres zugeben. Die Ausnahme machten die Jugendlichen, die sich in dieser Nacht vermummt und maskiert herumtrieb, allerlei Unfug anstellend, was das Chaos erhöhte. Vor dieser Nacht wurde das Haus blitzblank geputzt, der Ofen versorgt, damit er die ganze Nacht durchbrennt und einen Lichtschein auf die Stube wirft. Es wurde Speisen und Getränke auf den Tisch gestellt, bevor sich die Familie bei unverriegelter Tür schlafen legte. Der Brauch, die Toten zu bewirten, dürfte auf ein Opfer für die Ahnen zurückgehen, wobei Milch, Honig und Korn die wesentlichsten Attribute war.

Der Herrscher der Anderswelt ist der große Dagda, der ursprüngliche Sonnen- und Ahnengott, der beim „Festmahl der Anderswelt“ den Vorsitz führt. Er besitzt den Zauberkessel der Intuition, der niemals leer wird. Und er ist der Gott des Lebens und der Fruchtbarkeit, wie des Todes und somit ein Gott der Fruchtbarkeit (siehe Samenkorn). Zu Samhain vereinigt er sich mit Morrigan, der Muttergöttin und sorgt für reiche Frucht im nächsten Jahr.

In der Geomantie kennen wir den besonderen Ort, das „Tor in die Anderswelt“. Es ist recht schwierig die Qualität eines solchen zu beschreiben, da unsere Vorstellungen dafür wahrscheinlich nicht ausreichen. Es sind Plätze, wo unsere verstorbene Seele leicht in den „Himmel“ gelangt. Wo ist eigentlich dieser Himmel? Biokybernetisch kann man solche Orte in Karnern, alten Spitalskirchen und auch im freien Gelände finden. Oft genau auf diesem Punkt in der Kirche wurden traditionell z.T. bis auf den heutigen Tag Verstorbene drei Tage aufgebahrt und betenderweise Totenwache gehalten. Damit helfen wir der Seele, die in dieser Zeit den irdischen Körper verläßt, das Hinübergehen in die andere Welt. Auf solchen „Toren in die Anderswelt“ dürften früher die Kelten ihr Samhain-Fest gedeiert haben. Denn die Tore in diese andere Welt öffnen sich leichter zu dieser Zeit........

 

Germanen

 

Widar war der Totengott der Germanen, einer der wenigen Asen, der den Weltuntergang überlebte. Dies prädestiniert ihn auch zu einer Gottheit, der den Tot überwindet. Er bewohnt mit dem Lichtgott Baldur die neuverjüngte Erde und leitet damit ein neues goldenes Zeitalter ein. So ist der Totengott der Germanen ein Verkünder eines neuen schöneren Lebens. Sein Lieblingsbaum ist die Weide, die von Wodan den Namen hat. Die Weide ist jedoch auch ein Baum der „Großen Mutter“, die aus der Erde wieder neues Leben schenkt.

 

Christen

 

Im Jahre 610 wurde das Fest Allerheiligen zum Andenken des Kaisers Augustus erbaute Pantheon zu einer katholischen Kirche geweiht zu Ehren der Jungfrau Maria und aller heiligen Martyrer. 835 wurde dieses Fest auf en 1. November verlegt. Der frühen Kirche ging es darum alle Heiligen zu ehren, auch jener, die nicht an irgendeinem Festtag im Jahr gedacht wurde. Somit ist das christliche Allerheiligen-Fest an die Stelle der Samhain-Nacht getreten und hat den Aspekt der „Gemeinschaft der Heiligen“.

Traditionell wird an diesem Tag auf den Friedhof gegangen, um der Toten zu gedenken. Früher hat man sogar den Toten die sogenannte „Totenspeisen“ auf den Friedhof gebracht. Dies ist noch eine ganz starke Verbindung einerseits zu den Verstorbenen, jedoch auch zu der alten keltischen Tradition.

Samhain war das Fest, wo die Toten die Lebenden besuchen und die Lebenden die Toten. Im Christentum ist es daher nicht zufällig, warum wir zwei Totenfeste feiern, Allerheiligen und Allerseelen.

Am 6. November ist das Fest des hl. Leonhard, der Patron der Tiere und der guten Geburt. Es ist naheliegend – und die die Kirchen mit seinem Patronat sprechen geomantisch dafür – dass er die patriarchalisierte weibliche Dreifaltigkeit zum Ausdruck bringt in der Ausprägung der Muttergöttin. Am 25. November wird das Fest der hl. Katharina gefeiert, der christianisierten „Weisen Alten“ mit dem zerbrochenen Rad des abnehmenden Mondes.

Faszinierend ist die Geomantie von Kirchen, die allen Heiligen geweiht sind, wie z.B. in Allerheiligen im Mühlviertel. Solche Orte und Kirchen heißen deswegen so, weil alle heil (ganz und heilig) werden. Ebenso sind die Heilige Bründeln, die Heiligenwasser heißen, wie in der Nähe von Haslach, wo durch dieses Wasser alle heil werden!

 

BRÄUCHE

 

Die Speisung der Toten

Von allen Völkern wird berichtet, dass man den Toten Speise und Trank entweder beim Begräbnis mitgibt oder zum Totenfest. Die Pyramideninschrift von Sakára (3100 v.Chr.) berichtet: Empfange dein Brot, das nicht vertrocknet und das Bier, das nicht sauer wird. Auch von Babylonien und Phrygien wird dies berichtet. Zu Samhain braute man auf den Hebriden ein Starkbier und goss es dann mit einem Gebet ins Meer, den Meeresgott als Opfer. Es wurde in manchen Gegenden auch Bocksopfer genannt, weil man das starke Bier aus einem Widderhorn leerte und opferte. Von hier stammt vermutlich der Brauch zu Festtagen ein Bockbier zu brauen. Interessanterweise wird oftmals berichtet, dass man den Toten Palatschinken als Totenspeisung mitgab. Die Totenspeisung erfolgte entweder zu Hause, wo man Speisen in der Nacht zum Allerheiligenfest am Tische stehen ließ oder man brachte Speisen zu dieser Zeit auf den Friedhof.

Der Allerseelenstriezel Allerseelenzopf

StriezelIn den östlichen Religionen besaß das Haar eine tiefe symbolische und spirituelle Bedeutung. Die tantrischen Weisen wussten, dass das Binden und Lösen von Haaren die kosmischen Kräfte der Schöpfung und Zerstörung entfesseln konnte. Das Haar der Göttin Isis barg magische Kräfte des Schutzes, der Auferstehung und der Inkarnation. Langes dichte Haar bei Göttern und Helden, wie Apollo und Herakles standen für Männlichkeit und Lebenskraft. Der Sonnenheld musste im Mythos sein Haar der Mondgöttin opfern. Sie schnitt es ab und dies war eine Kastration seiner Lebenskraft. Die biblische Verkörperung dieser Göttin war Delilah (=Schwächerin), und die Gestalt des Samsons (shams = Sonne), der seine Haare lassen musste, war ihr Sonnenheld. Das Haar ist somit der Inbegriff und Symbol von Lebenskraft, Stärke, Energie sowie die Lebenssubstanz aus dem Kopf.

Es kann angenommen werden, dass der Allerseelenzopf ein Teigersatz des germanischen Haaropfer sein könnte, das man für die Verstorbenen opferte. Da man diesen Allerseelenzopf nur zu Allerseelen backte und verzehrte, hieß er auch Seelenzopf. Anscheinend wollte man den Toten mit dem Haar(zopf) den Inbegriff der Lebensenergie mitgeben.

Knoten und Zöpfe sind auch Symbol für das Binden der Kräfte. Beispielsweise wird auf einer mittelalterlichen Darstellung mit einem Knoten in einem Drachenschwanz symbolisiert, dass der Drache keine Kraft mehr hat oder seine Energien ins Positive gewandelt wurden. Interessant ist auch die Tatsache, dass bei Aufhängen eines Flachszopfes über eine Wasserader, die abziehende Wirkung dieser Erdenergie harmonisiert wird.

Werden nun die verschiedenen Aspekte eines Allerseelenstriezels berücksichtigt, so kommt man zum Schluß, dass die darin enthaltene Lebenskraft den Toten, wie uns Lebenden, zugute kommen soll.

Das Lebenslicht

Licht ist Leben. Ob dies nun die Sonne ist oder das Licht in uns, das in der Aura strahlt. Dieses Symbol finden wir in den Geburtstagskerzen, die auf der Torte brennen – für jedes Jahr eine Kerze. Und der Tot ist es, der unser Lebenslicht ausbläst. So ist es naheliegend. dass wir unseren Sterbenden eine Kerze anzünden, wenn Sie aus dem Leben scheiden und drei Tage brennen lassen. Oder wenn wir am Grab eines geliebten Menschen Kerzen anzünden, besonders zu Allerheiligen.

Es wird gesagt, dass das Licht einer Kerze bis in das Reich des Todes leuchten. So finden Sterbende, wenn man ihnen Kerzen anzündet, leichter in das Reich des ewigen Lichtes. Man hat daher bis ins Mittelalter auf Friedhöfen sogenannte Totenleuchten aufgestellt, wo immer darin Kerzen brannten. Gotische Totenleuchten auf Friedhöfen sind uns sicher in Erinnerung.

Der Totentanz

Wir kennen eher die negative Seite des Totentanzes, wo der Tod den Tanz anführt und die Lebenden in den Kreis ziehen möchte. Bei den Naturvölkern bildet der Totentanz einen Teil des Totenkultes, der vermutlich ähnlich bei den Menschen der Frühgeschichte war. Man hatte die Vorstellung, dass die Toten tanzten und wollte diese nachahmen. Die meisten Tänze bis heute sind im wesentlichen ein Einüben des Stirb-und-Werde-Zyklus des Menschen, indem er diesen Prozess der Sonne nachtanzte. Die Tanzrichtung der Kreistänze ist immer ins Leben und die Gegentanzrichtung bedeutet immer den Tanz in den Tod. Es ist daher anzunehmen, dass der Ursprung von Totentänzen darin zu finden ist, in dem man gegen die Tanzrichtung tanzte – doch man wusste, dass es diesen endgültigen Tod nicht gab und tanzte wieder ins (ewige) Leben.

 

SYMBOLE

 

  • Geflochtenes, Striezel, Mohnflesserl, Allerseelenzopf
  • Kerze als Lebenslicht
  • Alle Lebenssymbole, denn der Tod ist nur Durchgangstor zum Leben.

 

Das SAMHAIN-Fest HEUTE

 

Mögliche Bedeutung

  • Ein Vertraut machen und Einüben in Tod und Sterben
  • Bewusstmachen, dass Sterben nur eine Wandlung in eine andere Form ist, einer Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling
  • Eine wunderbare Verbindung und Erinnerung mit den bereits Verstorbenen geliebten Menschen, wie Vater, Mutter und Freunden.
  • An diesem Fest können wir uns der Fröhlichkeit und Eigenart unserer geliebten Verstorbenen erinnern und so feiern, als wären sie noch hier zugegen
  • Eine Hereinnahme auch von den einsam und arm Verstorbenen in unsere Gemeinschaft
  • Da uns Verstorbene helfen möchten in unserem Leben, so kann dieses Bewusstsein zu einer Annahme unseres Schicksals und der Geschenke der vielen Helfer um uns sein.
  • Ein Gedenken, dass wir alles unseren direkten und indirekten Vorfahren verdanken und damit ein Dank an jenen Verstorbenen, die besonderes für unsere Kultur und unsere Heimat geleistet haben

Mögliche Bräuche

  • Ein Totenfest feiern und der verstorbenen Eltern/Großeltern fröhlich zu gedenken.
  • Briefe an Verstorbene schreiben, falls etwas zu der/dem Verstorbenen offen geblieben ist. Und diesen Brief dann im Samhainfeuer verbrennen.
  • Laternenfest mit Fackel- oder Laternenzug zu St. Martin begehen – Das ist etwas nicht nur für Kinder.
  • Speisen für liebe Verstorbene in der Nacht zu Allerheiligen am Tisch stehen lassen. z Chrysantemen verschenken

 

MÄRCHEN – GESCHICHTEN - TEXTE

 

Keltisches Gebet

Ich kehre heim mit dir, in dein Haus, in dein Haus,
Ich kehre heim mit dir, in dein Haus aus Winter.
Ich kehre heim mit dir, in dein Haus, in dein Haus,
Ich kehre heim mit dir, in dein Haus aus Herbst, aus Frühling und aus Sommer.
Ich kehre heim mit dir, zu deinem Kind meiner Liebe,
zu deinem ewigen Bett, deinem immerwährenden Schlaf.