Kirchengebäude - Material und Konstruktion der Mauern PDF Drucken E-Mail

 

e) Material und Konstruktion der Mauern

Forschungen wiesen nach, dass man früher die Steine für den Kirchenbau genau so

in die Mauer einsetzte (mit gleicher Polarität), wie man sie aus dem Steinbruch

herausschnitt. Diese Bautechnik erhöhte die mechanische Haltbarkeit gegen

Verwitterung mehr, als ein willkürliches Verlegen von Steinen.

Ausbesserungsarbeiten am Kölner Dom durch Austauschen, von Umwelteinflüssen

beschädigten Steinen, hielten nur etwa 8 Jahre. Danach waren die neuen Steine

baufälliger verwittert, als die Originalsteine.

Auf die energetische Struktur beim Aufbauen einer Mauer, wurde besonderer Wert

gelegt. Man errichtete sie so, dass die Kirche einen energetischen Schutz nach

außen und eine Verstärkung des guten Milieus im Innenraum bekam. Dies wurde

durch folgende Maßnahmen erreicht:

1) Durch polaritätsrichtiges Verlegen der Steine - energie-abziehende Seite außen,

    die energie-aufbauende Seite nach innen - wurde die Intensität im

    Kircheninneren erhöht.

2) Art des Steinmaterials, wie Granit, Vulkangestein, Sandstein usw. Je härter der

    Stein, um so höher die Energie.

3) Form, Größe und Proportion der Steine

4) Im Mörtel alter Kirchen fand man Anteile von tierischem Eiweiß (Molke?),

    Kiefernharz, Pferdehaare usw., die dem obgenannten Zweck dienten.

5) Die Steinmetze gaben den Steinen durch das Bearbeiten ihre positive Energie mit

    hinein. Der Steinmetzmeister Joachim LANG aus Wernbach-Brunntal beschreibt

    diesen Vorgang so: Die Steinmetze der Baubruderschaft, die ordensmäßig

    zusammenlebten, arbeiteten in erster Linie zur größeren Ehre Gottes. Durch

    Morgenmesse und Empfang der Heiligen Kommunion bekamen die Handwerker die

    gleiche religiöse Einstellung und die gleiche positive Energie. Anschließend

    bearbeiteten sie den Stein mit Meißel, Schlegel und bei (gregorianischen?)

    Gesängen, die ihnen den Arbeitstakt vorgaben.

6) War ein Stein fertig, erhielt er ein Steinmetzzeichen. Dieses diente nicht nur zur

    Abrechnung der Arbeit, sondern, es drückte das Wissen und den

    "Einweihungsgrad" des Baufachmannes aus, den er im Laufe seiner Tätigkeit

    erhielt. Durch die Symbol-Energie dieses Zeichens erhöhte sich weiters die

    Energie des Steines und damit der Mauer.

Je stärker das Heiligtum ist, desto größer ist auch die Schutzwirkung. Eine normale

Pfarrkirche hat einen Schutz von etwa drei bis fünf Metern und Wallfahrtskirchen

oder ähnlich starke Orte zwischen zehn und hundert Metern. Verstärkt wurde die

Schutzwirkung an der Westwand, jene dem Sonnenuntergang zugewendete Seite.

Besonders in der Romanik wurde die Westwand mit reicher Symbolik zur Abwehr der

"bösen Mächte der Finsternis" ausgestattet. Meist finden wir St. Michael oder

Löwen als Torhüter an dieser Seite.

Dort, wo für das Heiligtum schädliche Energien, Zonen oder Strahlen in die KircheImage

eindringen würden, haben die Baumeister Symbole

oder Figuren in die Mauer (z.B. hinter dem Dachvor-

sprung) eingebaut, die diese Energien in positive

umwandeln oder vom Heiligtum ablenken. Vor allem

dargestellte Dämonen oder Fabelwesen können

diese Funktion übernehmen, wenn sie an ihrem

Platze dem Heiligtum dienen. Eine ähnliche Funktion

haben die als Drachenköpfe ausgebildeten Wasser-

speier am Kirchendach, die durch das Regenwasser

auch energetisch gereinigt werden.

Einige Wallfahrts- und Leonhardskirchen sind mit einer (Eisen-)Kette umspannt,

die angeblich an den Patron der Gefangenen und des Viehs, den hlg. Leonhard,

erinnern soll. In Bad St. Leonhard im Lavanttal haben heimgekehrte

Kriegsgefangene ihr Gelöbnis damit eingelöst, dass sie die heimatliche

Leonhardskirche mit einer mächtigen Eisenkette umspannt haben. Das Umspannen

von heiligen Kult- und Gerichtsstätten mit Seiden- oder Wollfaden, Ketten u.ä.,

diente der Verstärkung des Schutzkreises und zur Abwehr schädlicher Einflüsse.

Germanische Kultstätten waren mit einem Seidenfaden umspannt. Der Brauch mit

der Kette dürfte ebenfalls in die matriarchale vorgeschichtliche Zeit zurückreichen,

denn etymologisch bedeutet kett (ahd.) Erdhügel, Erdhöhle, Erde und weist damit

auf den Frauenkult der Erdgöttin (Ambeth). Sie ist die Schutzpatronin für

Fruchtbarkeit, Gebären und fürs Vieh!

In manchen Wänden von Kirchen und Kapellen finden wir besonders weiche Steine,

an Stellen, wo Geomantische Zonen oder andere positive Zonen anstoßen. Im

Volksmund werden diese Steine als Kratzsteine bezeichnet, da Heilsuchende etwas

von dem Gesteinsmehl herauskratzen. Dieses dient, meist mit Wasser eingenommen

für Mensch und Vieh gegen allerley Krankheit. Hier handelt es sich um eine

Informationsübertragung, bei der die Heilkraft der Kirche auf das Wasser übergeht.

Der Heilglaube an Heilige Orte ging so weit, dass

     >   Moos von der Kirchmauer blutstillend wirkt.

     >   Im Frühling abgefallener Mörtel, den man den Hühnern ins Futter mischt,

          bewirkt, dass sie fleißiger Eier legen.

     >   Kirchenstaub aus den Mauerritzen Krankheiten heilt.