a) Der heilige Bezirk
Heiligtümer sind Bezirke der „Erscheinung und Anwesenheit Gottes“ oder anders
ausgedrückt: Hier ist ein Stück des Himmels und der göttlichen paradiesischen
Ordnung. In deren Zentrum befindet sich das „Allerheiligste“. Außerhalb dieses
abgegrenzten oder ausgegrenzten Bezirkes herrschen die Mächte des Chaos, der
zerstörerischen bösen Geister und Kräfte. Dort ist das Pro-fanum, zum Unterschied
vom Fanum (lat. fanum = Tempel, Heiligkeit).
Es gilt nun diesen Heiligen Bezirk gegen die Mächte des Chaos zu schützen,
gleichsam einen Schutzmantel um dieses Heiligtum zu legen. Einerseits erfolgte
der Schutz seit megalithischen Zeiten durch eine Mauer um den Kultplatz und/oder
andererseits durch mehrere Höhenstufen zum (Berg)Heiligtum. Christliche Kirchen
sind ebenfalls ursprünglich von einer Mauer umgeben und grenzen die Kirche mit
ihrem Hof, dem Fried-hof ein, dessen geweihter Erde der Mutter Erde, man die
Toten übergab.
Wesentlicher als dieser materielle Schutz, ist der geistige und energetische
Schutz. Dies wurde durch die Nutzung und Verstärkung der negativen (energie-
abziehenden) Erdkräfte erreicht. Weiters verstand man es, die negativen Global-
und Diagonalgitternetze um diesen Heiligen Ort zu leiten, die damit als energetische
Sperrzonen dienten. Innerhalb dieser Zonen gab es demnach nur mehr die
positiven, friedlichen, heiligen Zonen und Räume. Verstärkt wurden die abwehren-
den Kräfte durch polarisiert gelegte Mauersteine - mit der negativen Seite nach
außen - sowie durch kultisch magische Kulthandlungen bei Errichtung und
Fertigstellung dieser Schutzmauer. Sensible Menschen früherer Kulturen erlebten
diese Schutzenergien als „Geister“, die das Heiligtum schützten.
b) Ortungssymbole von Kirchen 
Einen weiteren Schutz des Heiligen Bezirkes
bilden die Ortungssymbole der Heiligen
Plätze, wie Kirchen, Kapellen, Marterln und
Rote Kreuze, die das Heiligtum umgeben.
Techn. Rat Dipl.Ing. Ernst FIETZ hat sich mit
diesem Phänomen ausführlich in seinem
Büchlein "Die Geheimnisse alter Kirchen"
beschäftigt. Er schreibt darin, dass die
magische Schutzwirkung des Kreises seit
undenklichen Zeiten bekannt ist. Der Kreis ist
die einzige Figur, bei der alle Punkte den
gleichen Abstand zum Mittelpunkt haben.
Aber schon drei Punkte genügen, um den
zugehörigen Kreis zu bestimmen. Und drei
Punkte bilden ein Dreieck, weshalb drei
Punkte einen Kreis symbolisieren können.
Auch aus diesem Grund wurde das Dreieck
zum heiligen Symbol. Die Verdoppelung des
Dreieckes musste natürlich doppelten Schutz
erwirken und ergab von selbst die axiale
Symmetrie um eine Achse.
Durch die, um die Zentralkirche umliegenden, Bezugsplätze im Dreiecksverband
entstand der magische Schutz. Ortungssymbole sind symbolische Kennzeichen für
alte Kultstätten und spätere Kirchen in Form von Dreiecksgruppen in axialsymme-
trischer Ortung. Der Glaube an die mitwirkende Hilfe der Bezugsorte dürfte
mindestens bronzezeitlich entstanden sein und hat sich bis in die Frühzeit erhalten.
Die vorgeschichtlichen Ortungssymbole sind dadurch charakterisiert, dass
die zentrale Kultstätte innerhalb des Schutzkreises liegt, der durch drei, vier
oder fünf Bezugsmale gebildet wird und dass die Symmetrieachse in nördliche
Richtung weist.
Bei den geschichtlichen Ortungssymbolen liegt das Hauptheiligtum am Rande der
Ortungsfigur und ihre Achse zeigt in mehr östlicher Richtung. Man gewinnt dadurch
den Eindruck, dass die christianisierte Kultstätte sich stärker fühlt, keines solchen
Schutzes mehr bedarf, sondern sogar selbst Schutz gewähren kann. "Der neue Gott
ist stärker!"
Durch ein Pentagramm, Hexagramm oder ein Oktogramm, das durch
Sonnenortung entsteht, hat das Ortungssymbol eine besonders starke Wirkung
auf das zentrale Heiligtum. Bei der Sonnenortung auf unserem Breitengrad entsteht
- ähnlich wie in der Bretagne - ein Fünfstern. Diese Sonnenortung, die durch die 8
Jahresfeste im Jahr markiert sind, wurden bereits bei den Steinkreisen beschrieben.
Radiästheten können feststellen, dass diese Sonnenortungslinien als Kraftlinien
gemutet werden können. Diese Linien wurden kultisch und rituell manifestiert. Es ist
wahrscheinmlich, dass die christliche Missionierung entlang solcher oder ähnlicher
Linien erfolgte.
Ortungssymbole und Ortungslinien dienen nicht nur dem Schutz des
Zentralheiligtums, sondern sie sind europaweit bis weltweit eingebunden in ein
Energie-Kommunikationssystem. Durch das Feiern von Gottesdiensten und
anderen Kulten werden diese „Energien“ auf den Ortungslinien zu anderen Kirchen
und Heiligen Orten übertragen. Damit überträgt sich eine religiöse Erneuerung
ebenso, wie der Verfall einer Religion.
c) Die Heilige Straße
Ursprünglich durfte man sich dem Heiligtum nur auf einer
Heiligen Straße nähern. Einerseits war man auf solchen
Straßen vor den bösen Mächten geschützt und anderer-
seits durch das Begehen einer solchen Straße gereinigt.
An Kapellen, Bildstöcken, Baumbildern, Kreuzen usw.
blieb der Pilger stehen, um hier Gebete zu verrichten.
Wenn der Pilger beim Heiligtum ankommt, ist er bereits
gereinigt und heil, sodass er in das Heiligtum eintreten
darf. Es ist wichtig, von welcher Seite und wie man
einen Heiligen Ort betritt oder ihn wieder verlässt.
Himmelsrichtungen spielen dabei eine Rolle.
Im Laufe der (karolingischen) Zeit reduzierte man
vielfach diese Heilige Straße zu einem Vorhof, zu einer
Stiegenanlage oder zu einem Kirchen-Vorbau, dem
sogenannten NARTHEX. Meist ist dieser an der Westseite
situiert. Die quadratische Form und die vier Säulen stellen die „vier Enden der Erde“
dar. Hier ist die irdische Stadt, zum Unterschied des folgenden „Himmlischen
Jerusalems“ in der Kirche. Der Vorhof zum Übersinnlichen beginnt beim Portal. In
der westromanischen Architektur ist an seine Stelle der Vorhallenturm getreten.
Im romanischen und gotischen Narthex findet man einen großen Skulpturen-
Reichtum, der auf das kommende Heiligtum vorbereitet und einstimmt. Über dem
Narthex ist meist ein Oratorium situiert, das vielfach dem Hlg. Erzengel Michael
geweiht ist. Taufbewerber (Katechumenen) und Exkommunizierte durften früher nur
bis zum Narthex kommen und von hier aus den Gottesdienst feiern. Im Mittelalter
wurde im Narthex auch Markt und Versammlung abgehalten.
In der Bretagne und in einigen Kirchen Österreichs fand ich Vorhallen auf der
Südseite der Kirche mit 12 Sitznischen und darüber situierten 12 Apostel. Bei jeder
dieser Sitznischen ist eine kultisch manifestierte positive Diagonalgitter-Kreuzung
mit einer der 12 kosmischen Tierkreis-Energien. Diese Energiesituation ist bereits
oben bei Kapitel 1.2a) „Versammlung“ beschrieben worden.
d) Das energetische Umfeld der Kirche
Entsprechend der mannigfaltigen Ausformung einer Landschaft, durchströmt sie die
ihr adäquate Energie-Qualität. Auch Bewuchs, Klima und Jahreszeit beeinflussen
dieses Milieu. Nun kann man mit all seinen Sinnen erspüren, wo die Kirche ihren
Platz in diesem energetischen Strom hat. Steht die Kirche mächtig, trotzig, erhaben
usw. auf einem Berggipfel, schmiegt sich das Gebäude harmonisch an einen
Wiesenhang oder duckt sie sich in eine Talsenke? Ist das Heiligtum sehr
unzugänglich oder offen für alle, die Hilfe suchen?
Auf der Anhöhe von sanften Bergkuppen finden wir oft Georgs- und auch
Michaelskirchen. Zuweilen sind solche Kirchen von bestimmten geomantischen
„Drachenlinien“ durchströmt, die die Kirchenpatrone mit ihren Lanzen „anzapfen“ -
eine uralte kultische Handlung. Diese „erdhaften“ Energiezonen dürften in
thermischen Wasseradern oder bestimmten Tiefenwässern ihren Ursprung haben.
Auch Frauenkirchen findet man auf Bergeshöhen, zu denen man hinaufpilgert (Maria
am Sabbatberg, Sonntagsberg, Maria Taferl).
Das Vorbeifließen von offenen Bächen und Flüssen an einem Kirchengebäude hat
eine reinigende Wirkung auf Gebäude und Menschen. Daher findet man des öfteren
Spitalskirchen (Weitra, Mödling) an solchen Plätzen. Die Zisterzienser haben bei
ihren typischen Klosterbauten ebenfalls diese Wirkung kunstvoll ausgenützt. An
einer bestimmten Stelle einer Landzunge, die vom Mäander eines Flusses umspült
wird, befindet sich ein Ort der Kraft mit einem starken wunderbaren Energiemilieu.
Hier liegt das kultische Zentrum einer Kirche, einer Burgkapelle oder eines Klosters
(Zwettl, Cahor). An Seeufern (Maria Wörth) und auf Inseln (Herreninsel und
Fraueninsel am Chiemsee) liegen Kirchen mit sehr gutem Energiemilieu und alter
Tradition.
Gerade, wenn die Kirche auf „heidnischen“ Ursprung zurückreicht, finden wir in der
Nähe oder in der Kirche eine Heilige Quelle, die das energetische Milieu sehr positiv
beeinflusst. Je nach den mineralischen Komponenten und dem Schwingungsmuster
des Wassers, ist dieses heilkräftig für die verschiedenen seelischen und
körperlichen Belange unserer Gesundheit. In der Regel finden wir Maria als Patronin
dieses Gotteshauses.
Heilige Steine sind in vielen Gründungs- und Heilungslegenden die
Gründungsursache von Kirchen und Kapellen, die auch auf vorchristliche Verehrung
zurückreichen. Die Gotteshäuser wurden entweder neben oder über diesem Heiligen
Stein errichtet. Als besondere Heiligtümer und Wallfahrtskirchen sind Maria Taferl,
Sonntagsberg und Maria Schnee (CS) allen bekannt.
Bei unzähligen Kirchen unserer Heimat stehen besonders mächtige Bäume davor
oder in ihrer Nähe. Manche davon werden seit Jahrhunderten als Heilige Bäume
verehrt, da auch von Ihnen eine Heilwirkung ausgeht. Linden stehen oft bei
Marienkirchen und Eichen stehen oft bei einem männlichen Kirchenpatron.
Manchmal säumen sehr kräftige Bäume eine Heilige Straße oder einen Kreuzweg zu
einer Kalvarienberg-Kirche (Prioratskirche Zwettl). Die Bäume zeigen das hier
vorherrschende Milieu, das sie durch Wurzeln, Stamm und Geäst an ihre Umgebung
abstrahlen und mitgestalten.
Jedes Heiligtum besitzt sein energie-abziehendes Pendent, denn die Energien
müssen fließen können - ähnlich dem elektrischen Strom - von einem Pol zum
anderen. An solchen Plätzen können wir Kalvarienberge, Galgenberge usw. finden.
Diese Orte können auf geistig/religiös reife oder entwickelte Menschen stark
vergeistigend wirken.
Es gibt noch weitere Orte und Gebäude, die mit einer Kirche energetisch in
Verbindung stehen können, sodass sich dadurch die Energien auf deren Milieu
auswirken können. Dies können sein: Karner, Burg, Rathaus, Stadtplatz mit
(Dreifaltigkeits-)Säule usw. Wir werden sie z.T. im Kapitel 6) und 9 beschreiben.
e) Orientierung von Kirchen
Der Bezug zur kosmischen Umwelt war in allen Religionen sehr wichtig und
entsprechend der jeweiligen Vorstellung betete und opferte man in Bezug zu einer
bestimmten Himmelsrichtung. Sonne und Mond spendeten Leben und wurden
dadurch Sinnbild für die Gottheit. (Selbst die meisten Naturreligionen beteten die
Gestirne nicht an, sondern die Gottheit, die dahinter stehen.) Gerade für die
Heiligen Orte und ihren Umkreis gilt der kosmische Bezug des 2. Grundsatzes des
Hermes Trismegistos:
Wie oben, so unten.
Wie unten, so oben
So kann man feststellen, dass alte Heiligtümer auch in Bezug zu Sternen-
Konstellationen stehen. Diese Abbilder des Kosmos bilden - ähnlich wie die
Ortungssymbole (Kap. 3.2) - Konzentration und Schutz eines Heiligen Ortes. Oder
profan ausgedrückt, „Sie sind damit an das kosmische Kraftwerk angeschlossen.“
Einige Beispiele:
Die gotischen Notre-Dame-Kathedralen Frankreichs, die der Heiligen Jungfrau
geweiht sind, stehen geographisch zueinander, wie die Konstellation des
Sternbildes der Jungfrau. Verbindet man die Mysterien- und Initiationsstätten des
Mittelmeerraumes, so entsteht das Sternbild Argo (Arche)
In matriarchaler Zeit orientierten sich die Menschen nach dem Mond, eigentlich der
Mondin, da der Rhythmus dieses Gestirnes dem weiblichen Zyklus entspricht. Zum
Unterschied zur Sonne, herrschte die Mondin am Himmelszelt über Nacht und Tag.
Der Mondaufgang nach Neumond liegt am westlichen Horizont. Daher feierte man
diesen Anlass in westliche Richtung und man pilgerte nach Westen, bis zum „Ende
der Welt“ (cap finistere), wo das Land aufhört und das Meer sich bis zum Ende des
Horizontes ausbreitet. Man erhoffte sich ebenso die Wiedergeburt, wie die Mondin
nach dreitägigem "Tod". Bis heute pilgert man nach Westen, nach Santiago de
Compostela und zum Mont St. Michel.
Aufgrund der Orientierung von Steinkreisen wissen wir, dass der Sirius und andere
Fixsterne die kultbestimmende Himmelsrichtung angab. Moslems der ganzen Welt
sprechen ihre Gebete immer in Richtung Mekka, ihren heiligsten Ort. Von den
Germanen wissen wir, dass ihnen der Norden heilig war, da dort das Paradies lag
und von dort ihre Vorväter kamen. Wenn bei uns eine Kirche genordet ist, so
verweisen ihre Ursprünge wahrscheinlich auf ein germanisches Heiligtum.
Die sonnen-orientierten Religionen, so wie unsere, richten ihre Kultstätten und
Gebete nach Osten. Hier liegt unsere ORIENTierung. Wie Dr. Jörg Purner in seiner
Dissertation und in seinem Buch schreibt, sind fast alle christlichen Kirchen Irlands
und Frankreichs nicht exakt in ihrer Hauptkirchenachse nach Osten orientiert. Sie
weichen zum Teil sehr beträchtlich von Osten ab, doch immer durchziehen sie
parallel zur Kirchenachse die verschiedensten geobiologischen Zonen.
In der Regel ist die Hauptkirchenachse christlicher Kirchen und damit Altar und
Ostfenster, zum exakten Sonnenaufgangspunkt jenes Tages ausgerichtet, an dem
der/die Kirchenpatron/in gefeiert wird. Manchmal ist es auch das Kirchweihfest.
Daran kann man erkennen, ob das Kirchen-Patronat geändert wurde. Die
Kirchenachse ist demnach einerseits nach dem Kirchenpatron ausgerichtet, der für
die Qualität des Ortes steht, und andererseits ist sie in dem Energiefluss des oben
besprochenen Ortungssystems eingebunden.
f) Der Kirchenpatron und -patronin
Das Wort „Patron“ (lat.) bedeutete im antiken Rom den Herrn im Verhältnis zu
seinen Freigelassenen. Der Kirchenpatron ist aber ein Heiliger, dessen Schutz man
sich anvertraut hat, daher auch Schutzpatron genannt. Das Patronat ist die
Gesamtheit der Rechte und Pflichten eines Schutzherrn einer Kirche. Entwickelt hat
es sich im 12. Jahrhundert aus dem Eigentum des Grundherrn an der auf seinem
Grund stehenden Kirche.
Wie die Heiden ihre Tempel und Altäre verschiedenen
Gottheiten zu Ehren errichtet haben, übernahmen die
Christen diesen Brauch und weihten ihre Kirchen Altäre
und Bilder der Gottesmutter Maria oder anderen Heiligen.
Das Christentum übernahm viele der alten Heiligtümer
der ursprünglichen Religion. Papst Gregor der Große und
später Gregor II, gaben in ihren Missionsschreiben
mehrfach zum Ausdruck, dass die „Verstocktheit der
Heiden“ dadurch zu überwinden sei, dass man ihre
Kultplätze belässt, sie nicht zerstört, sondern mit
Weihwasser besprengt und in christliche Kirchen
umwandelt.
Es gibt auch eine Milieutradition des Ortes. Z.B. wurden
aus den Kultplätzen der Erdmutter vielfach Annenkirchen. Auf Heiligtümern an
denen Gott Donar, dessen Symbol die Kultaxt ist, verehrt wurde, wurden oft
Kirchen gebaut, die dem Hlg. Wolfgang geweiht wurden. Von Bischof Wolfgang wird
in der Legende berichtet, dass er den Bauplatz der Kirche St. Wolfgang am
Wolfgangsee mit dem Wurf einer Hacke festgelegt hat. Daher ist die Hacke sein
Attribut. Ursprüngliche Merkur- oder Zwillingsplätze wurden meist zu Peter- und
Paul-Kirchen. Bei Studium der Vita (Lebensbeschreibung) und der Legenden des/der
Heiligen, entdeckt man die Wesenszüge des Energiemilieus, die bei seinem/ihrem
Patronat die Kirche ausstrahlt. Auch bestimmen sie die Heilkraft einer Kirche. Jede/r
Schutzheilige ist für ein bestimmtes Problem spezialisiert, wie beispielsweise der hlg.
Blasius gegen Halsbeschwerden, der hl. Sebastian gegen die Pest, der hl. Ulrich für
den Wein usw. Demnach muss in seiner/ihrer Kirche die Heilkraft energetisch
vorhanden sein. Auch hier ist es so, dass das Milieu des Ortes und sein Heiliger
nicht alleine Ursache einer Heilungsförderung ist, sondern das gnadenhafte Wirken
Gottes selbst.
Im Laufe der Kirchengeschichte hat es auch immer Moden und verschiedene
Verehrungen gegeben, die damit auch die Kirchenpatronate beeinflussten. Weltliche
Herrscherhäuser hatten ebenfalls ihren „Hauspatron“, der bei ihren
Kirchengründungen mitberücksichtigt werden musste: So hatten:
Franken: Hl. Martin, Remigius, Lambert, Ägydius, Leonhard, Radegund
Schwaben: Hl. Ulrich
Ungarn: Hl. Stefan
Kuenringer: Hl. Petrus & Paulus, Michael
Trotz diesen menschlichen und politischen Hintergründen ist festzustellen, dass das
Qualitätsmilieu, der Genius loci, einer Kirche fast immer mit dem Milieu
übereinstimmt, das der Kirchenpatron ausdrückt. Fietz gibt einen Überblick über die
Patrone österreichischer Kirchen, die im ANHANG beigefügt sind.
Nach Fietz: In alten Kirchen mit halbrunder Apsis fand man Beziehungen zum Namen
des Kirchenpatrons und zwar ist der Durchmesser der Apsis die Patrozinialstrecke.
So hat z.B. die 1093 als Grabeskirche in Bursfelde erbaute Kirche einen Apsis-
Durchmesser von 18 karolingischen Fuß, das ist 3x6. Sechs Buchstaben hat der
Name des Kirchenpatrons Thomas. Oder in der Kirche von Lippoldsberg beträgt die
Patrozinialstrecke 16 karolingische Fuß, das ist 2x8. Und acht Buchstaben hat der
Name Georgius des Patrons.
Das Patrozinium ist das Fest des Kirchenpatrons, das als eines der größten Feste
des Jahres einer Pfarre, Klosters oder Diözese gefeiert wird. An diesem Tag findet
man die stärkste Energie-Qualität und -Intensität in der Kirche. Bei
Wallfahrtskirchen und anderen Heilungskirchen ist die Heilkraft am größten, jene
Heilkraft, die dieser Kirche immanent ist.
Das Heiligenfest im Jahreskreis war nicht nur dem Klerus wichtig, sondern vor allem
den Bauern, die das landwirtschaftliche Leben und Arbeiten, wie Aussäen und
Ernten der verschiedenen Pflanzen , Bäume usw., Lostage, prägten. So sind die
Heiligenfeste immer im Zusammenhang mit dem Stärker- und Schwächerwerden der
Sonne im Lauf des Jahres zu sehen. Z.B. steht Johannes der Täufer, als Heiliger der
Sommersonnenwende und der Erzengel Michael als seelenwägender Engel im
Ernteherbst (29. 9.). Der Hlg. Laurentius, der Märtyrer, der auf einem glühenden
Rost lebendig verbrannte, wurde zum Schutzpatron der Bergleute und Schmiede.
An seinem Fest am 10. August fallen die meisten Sternschnuppen (die Tränen des
Laurentius) - ähnlich der Schmiedefunken - vom Himmel. Da etwa alle 19 Monate
unser Planet Venus mit der Sonne konjugiert entsteht (im Tierkreis dargestellt) das
Symbol eines Pentagramms. Dieses Symbol wurde zum Symbol der Göttin, der Frau
und damit auch der Gottesmutter Maria (5-zackige Sterne ihres Sternenkranzes).
Folglich gibt es fünf wichtige Marienfeste im Kirchenjahr.
g) Die Gründungslegenden
Lesen wir die Gründungslegende, so können wir die Qualität der feinstofflichen
Energie einer Kirche herausspüren. Die Legenden geben uns einen Hinweis, wonach
wir radiästhetisch suchen können. Legenden geben Aufschluss darüber, warum
gerade an diesem Platz die Kirche gegründet wurde. Nachstehend eine Auflistung
typischer Gründungsanlässe:
? Himmlische Stimmen
? Himmlische Erscheinungen
? Traumweisungen
? Außergewöhnliche Naturerscheinungen
(außer den Naturgesetzen)
? Heilungswunder
? Rückkehrmotiv: Das Gnadenbild kehrt
immer an seinen Platz zurück.
? Weisende Tiere, die den Weg
zum richtigen Bauplatz führen
? Votivkirchen, die an der Stelle von
wunderbarer Errettung situiert werden
All diese Motive wollen vor allem darauf hinweisen,
dass der Ort, an dem die zu errichtende Kirche platziert werden soll, außerhalb des
menschlichen Willens steht. Es stehen andere Mächte hinter diesem besonderen
Ort, an dem eine besondere Beziehung zum Göttlichen möglich ist.
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