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HEILSTÄTTE

In der europäisch-abendländischen Auffassung ist die Krankheit eine Störung des normalen Ablaufs körperlicher Funktionen bzw. deren Folgewirkungen. Diese können angeboren oder erworben sein - immer erscheinen sie uns als Teil der in Raum und Zeit beobachtbaren Wirklichkeit. Zum Unterschied dazu hält L. Lévy-Brühl den Krankheitsbegriff bei den Naturvölkern (Beginn des Griechentums) für mystisch. Damit meint er, dass die Krankheit stets von einer unnahbaren und unfassbar wirkenden Kraft, d.h. übernatürlichen hervorgebracht wird.

Tiefenpsychologisch können wir sagen, dass der Krankheitsbegriff der Naturvölker wesentlich von der Einheit von Körper und Seele, Bewusstsein und Unbewusstem her bestimmt ist, während unser neuzeitliches Denken gerade systematisch und methodisch diese Einheit aufzulösen versucht hat. Krankheit ist in diesem Sinne identisch mit dem Verlust der Einheit, mit dem Herausfallen aus der Mitte der Welt und des eigenen Herzens. Eine schamanistische Methode zur Heilung ist der Traum, als eine Möglichkeit zur Einheit mit sich selbst und der Welt zu finden Dieser Heilschlaf war ein wesentlicher Bestandteil des Heilungsprozesses in Epidauros.

Eine der wesentlichen Wurzeln unserer Ärztekunst liegt in der griechischen Heilkunde und noch heute wird jedem werdenden Arzt der Eid des Hippokrates abgenommen. Die um die Jahrhundertwende in Wien gebauten Spitäler am Rosenhügel und auf der Baumgartnerhöhe haben den griechischen Gedanken in der Weise aufgenommen, in dem sie auch ein Theater in das Spital integriert haben. Zusammenfassend kann man die griechische Heilkunde so charakterisieren:

 

  • Der Mensch wurde als Einheit von Körper, Seele und Geist gesehen.
  • Geheilt haben Götter, der Arzt war nur Begleiter (außer Wundärzte).
  • Für den Heilerfolg war Harmonie erforderlich (Musik, Proportionen).
  • Ort und Gebäude des Heil-igtums waren wichtig für die Heilchancen.

 

Hospitäler lagen meist außerhalb der Stadt, wie z.B. in Rom auf der Tiberinsel. Sie bestanden aus mehreren Gebäuden, die der Heilung und der Verehrung des Heilgottes dienten.

 

Tempel des Äskulap:

Er war der Heilgott der Römer. Mit den Opfern zu seiner Ehre erhoffte man Heilung. Der Tempel wurde nach den Prinzipien des Tempelbaus errichtet. Vor dem Tempel stand meistens der Opferaltar. Die Energie-Intensität liegt meistens bei 25.000 bis 30.000 Bovis-Einheiten und stärkte Männer und Frauen im Kronen-Chakra.

Apollo-Tempel:

Er war ebenfalls ein Heilgott. Der durch das Licht der Sonne heilte.

Heiliger Brunnen:

Er diente zur körperlichen und kultischen Reinigung. Das Wasser war heilig und stark rechtsdrehend. Je nach Heiligtum wurde die entsprechenden Energie- Meridiane gereinigt und gestärkt. Das wasser stand auch immer in Verbindung mit den Tiefen der Erdmutter, die ebenfalls für Heilungen verantwortlich war.

Tholos:

Sie ist ein Rundbau, der außen durch Säulen geschmückt war. Innen war sie mit Götterfiguren geschmückt. Unterhalb des schönen Mosaikbodens war ein Labyrinth. Man beging es zur Heilung von außen, wo nach dem Labyrinthweg in der Mitte eine Stiege nach oben führt. Das Labyrinth ist das Symbol des Stirb-und-Werde der Sonne, wie der Sonnenhelden. Durch diesen Labyrinthweg entstand Heilungsunterstützung durch das Zurücklassen aller Beschwerden und der Vergangenheit, die hier sterben konnte. Die Tholos gehört zu den energiestärksten Plätzen des Heilzentrums.

Bäder:

Sie waren ebenfalls ein Teil eines Heilungsprozesses. Abgesehen von Kalt-Warm- Bäder, die den Kreislauf stärkten hatte das Badewasser sehr hohe Energien, die das Immunsystem stärkten. Auch hier finden wir den Stirb-und-Werde-Prozess, wo wir (wie die Sonne) untertauchen und mythologisch sterben, um als neuer und gesunder Mensch wiedergeboren zu werden.

Abaton:

Es war meist das Gebäude für den Heilschlaf. Träumte man von Asklepios, so war den Menschen die Heilung geschenkt.

Je nach Größe der Heilstätte gab es noch ein Theater, ein Gymnasion, Unterkünfte für die Kranken und fürs Personal.

 

 

HEILBÄDER

Die Thermen übertrafen alles bisher Dagewesene in bautechnischer Hinsicht. Ihre Ausmaße, ihre weitgewölbten Hallen und Decken, meist mit sehr schönen Mosaiken ausgeschmückt, beeindrucken noch heute; das war echte römische Baukunst. Dampf- und Heißluftkammern zählte zu den Einrichtungen. Den Thermen kam in allen Städten des römischen Reiches repräsentativer Charakter zu. Es erstaunt uns nicht, auch die Thermen an zentralen Plätzen und auf Kreuzungen markanter Zonen vorzufinden, so zum Beispiel in Vindonissa, dem heutigen Windisch in der Schweiz.

 

Die Römer übernahmen den Heilbäder-Kult von den Griechen und Etruskern, die häufig ein Heilwasserbecken neben dem Tempel hatten. Ursprünglich war bei den Römern ebenfalls das kultische Bad im Vordergrund, doch brachten sie später die Badekultur zu einer Hochblüte, wo es dann mehr dem Badegenuss, der Hygiene und dem gesellschaftlichen Leben diente. Im ganzen Römischen Reich finden wir in den Städten und Militärlagern selbstverständlich auch eine Badeanlage bzw. eine Therme.

 

Zwei Drittel der heutigen Heilbäder Mitteleuropas von Bath (GB) bis Karlsbad (Cz) gehen auf ursprüngliche Heilige Quellen bzw. Bäder zurück. Es gab im Mittelalter vielfach Pompeji, Haus des Menander, Caldarium Quelle: W. Heinz: Römische Thermen Dieses Mosaik verdoppelt die Energie im Raum Badestuben, doch entwickelte sich die Bäderkultur ab dem 17. Jh.. Waren es zuerst die Kaiser, Könige und Fürsten, die ihre Badehäuser bauten und zu ihren Freuden nutzten, sind es später Dichter, Philosophen und der Geldadel, die sich in den Bädern kurierten.

 

Analysiert man die Grundrisse der Heilbäder, so erkennen wir einmal mehr eine exakt nach dem Netzgitter-Raster erstellte Anlage. Die Linienachse dürfte mit der Straßenachse des Cardo übereingestimmt haben. Die Hofachse fällt mit der globalen Netzgitterzone des nahen Viereck- Tempels zusammen.