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STADTMAUERN

 Die meisten Grenzen trennen das Heilige (fanum), z.B. der Stadt oder des Tempels, gegenüber dem Profanen bzw. den Chaosmächten. Allen Völkern war die Grenze heilig und verehrten Götter, die für den Schutz der Grenze zuständig waren. Bei den Germanen war Donar der Schutzgott der Grenze und daher war die Eiche ein beliebter Grenzbaum. Von den Römern wird berichtet, dass sie nach Fertigstellung der Stadtmauern feierlich einweihten, sie salbten und damit mit Numen (Energie) stärkten. Auch wurden in regelmäßigen Abständen Opfermahle und andere Kultfeiern gehalten, die die Schutz-Energie um vieles verstärkt hatten. Das Vertrauen auf die Stärke des eigenen Gottes tat bei der Verteidigung auch seine besondere Wirkung. Dies wurde bei Belagerung der Stadt wiederholt. Ihre Bewohner zogen in einer Prozession betend entlang der Stadtmauer, um damit ihren Gott um zu Hilfe bitten und auch um die positiven Energien zu erhöhen.

 

Die Mauern wurden an sogenannten Verwerfungen, Bruchzonen oder Wasseradern gebaut. Dadurch war bei der Mauer außen eine sehr stark abziehende Energie und innen eine sehr positive. Der Religionswissenschaftler Mircea Eliade schreibt: Es ist sehr wahrscheinlich, dass Festungsanlagen von Städten ihren Anfang als rein magisches Verteidigungs-Bauwerk nahmen. Gräben, Wälle, Labyrinthe sollten eher der Invasion von Dämonen und Geistern von Verstorbenen und Feinden abhalten, als dass sie tatsächlichen Feindangriffen standhalten konnte. Wahrscheinlich waren damit auch die energie-abziehenden Energien gemeint.

Auf Hügeln finden wir immer kreisförmige Bruchzonen durch die Auffaltung des Hügels. Entlang dieser Zonen wurden die Verteidigungsbauwerke errichtet. Oftmals sind mehrere Bruchzonen hintereinander, das eine Befestigungsanlage durch doppelte oder dreifache Palisaden und Mauern verstärkt wurde. Mit ein praktischer Grund, Orte auf Hügeln zu errichten, war außer einer strategisch besseren Verteidigung auch die längere Sonnen-Einstrahlung.

 

Beim Bau der Verteidigungsmauer wurden die Steine in ihrer Polarität berücksichtigt und so in die Mauer eingesetzt, dass die energie-abziehende Seite nach außen und die energie-aufbauende Seite nach innen wies. Musste nun eine Stadt ihren Lebensraum verteidigen, wurden die Angreifer in ihren Kräften geschwächt und die Verteidiger gestärkt.

Von der Wallfahrtskirche am Sonntagsberg in der Nähe von Amstetten, NÖ, wird beispielsweise folgende Legende berichtet: Als 1532 die Türken bis Waidhofen/Ybbs vordrangen, wollten sie auch das Heiligtum auf dem Sonntagsberg plündern, denn Gold war immer in den Kirchen zu holen. Eine verängstigte Schar von Priestern und Gläubigen, die sich in der Kirche zurückgezogen hatten, beteten inbrünstig um Errettung aus Todesnot und für die Unverletzlichkeit ihres Marienheiligtums. Die türkischen Reiter rückten immer näher, doch kurz vor der Quelle, wo heute die Türkenbrunnen-Kapelle steht, sanken die Rosse in die Knie und waren nicht mehr weiterzutreiben, weshalb die Türken umkehrten und den Rückzug antraten. Nähert man sich heute, von Osten kommend dem Türkenbrunnen, so spüren wir etwa 20 m vor diesem eine ganz stark energie-abziehende Energiezone einer wasserführenden Bruchzone. Auf dieser können wir Schwindel- oder Kreislaufprobleme bekommen.

 

 

Stadttore

Tore einer Stadtmauer hatten immer zwei Funktionen. Einerseits verbindet sie zwei Welten, den Mikrokosmos der Stadt mit dem Chaos außen. Andererseits schützten Tore vor geistigen Mächten und Menschen, die der Stadt nichts Gutes wollen. Die Tore wurden am Ende der Hauptstraßen von Cardo und Decumanus situiert. Alle Städte nördlich Roms hatten das Prinzip, dass das Nordtor zu den Feinden zeigte und das Südtor war fast immer das Haupttor in Richtung Rom. An der Ausfallstraße nach Rom lag meistens die Gräberstraße, wo die Sarkophage neben der Straße aufgestellt waren. Wie bei den meisten Militärlagern, wie z. B. Vindobona (Wien), lag im Süden die Zivilstadt, wo die Märkte zur Versorgung des Castrums waren und auch Wirtshäuser und Etablissements fürs Liebesleben der Soldaten sich hier ansiedelten. Das Torbauwerk diente der Unterbringung der Tore, die den aggressiven Druck der Feinde widerstehen soll. Entsprechend sind Angel und Verkeilungen vorgesehen. Bei Tore finden wir regelmäßig auch die sogenannte marsische Energie, entweder die natürlich kosmische oder sie wurde bei den Einweihungskulten erzeugt.

 

Beispielsweise ist auch bei der gotischen Othmar-Kirche von Mödling am Kircheneingang die Planetenenergie des Mars' zu finden. Bestätigung für die energetische Situation von Stadtmauern fand ich bei der Untersuchung von Radstadt (Sbg.). Diese Stadt gehört zu den wenigen, die noch eine komplette Stadtmauer aus dem Mittelalter hat. Doch hatte man wegen einer breiteren Stadteinfahrt, diese etwa 30 m neben dem ehemaligen Tor verlegt. Dafür hatte man die alte Stadtmauer aufgebrochen. Die Auswirkungen sind zweierlei: Wir spüren beim Betreten der Stadt durch die neue Einfahrt einen großen Widerstand, hinein zu gehen. Haben wir den neuen Eingang passiert, so teilen sich die Straßen und es entstand dadurch ein kleiner Platz. Hier können wir sehr deutlich eine starke „Verwirrung“ spüren, die auch zu erhöhten Verkehrsunfällen führt. Beide Auswirkungen reduzieren die Lust aufs Betreten der Stadt und fürs Einkaufen.

 

Auch wenn das Tor für die Händler und für andere Leute offen steht, so müssen sie sich reinigen für den kosmischen Raum der Stadt. Dazu diente ebenfalls die Energie der Bruchzonen. Das Überschreiten dieser Zonen reinigte das Energiefeld der Menschen und wurden damit auf das Energieniveau der Stadt eingeschwungen. Sie schüttelten - um eine andere Metapher zu benützen - den energetischen Staub des Außen von den Füßen. In manchen antiken Städten musste der Fremde auch ein Opfer bringen an die Götter dieser Stadt, damit diese dem Fremden wohlgesinnt sind. Auch der Fremde konnte sich auf die „Qualität“ dieses Gottes einstimmen, ob dieser männlich oder weiblich ist und ob er Händlern wohlgesonnen ist.

 

Wenn die Römer von einem Krieg Gefangene mit nach Hause nahmen, mussten diese lange durch ein Joch hindurchgehen, ehe man ihnen den Eintritt in die Stadt gestattete. Dieser Passageritus diente dazu, die Gefangenen von allen feindlichen und gefährlichen Kräften zu trennen, die sie vielleicht mitbringen könnten.

 

Das Torgebäude diente oftmals auch als Wachtturm und Unterkunft der Wachmannschaft oder des Pförtners. Der Beobachtungsplatz ist immer ein Ort, auf dem man hellwach bleibt, in der Regel eine positive Globalgitternetzkreuzung. Auf solchen Plätzen wird der Gehör- und Sehsinn besonders sensibilisiert und aktiv. Die Schlafplätze der Wachmannschaft war immer auf neutralen Strahlungsmilieu.