Wallfahrten zu Bildbäumen und Marienquellen an bestimmten Tagen im Jahr
Der Lebensbaum mit seinen 3 symbolischen Ästen symbolisieren beispielsweise auf
einem Pechölstein die beiden Sonnenwenden und die Tag-Nacht-Gleichen. Früher
gab es bestimmte Tage im Jahr, wo man dieses "Heilsam", das Pechöl gewinnen
durfte.
St. Nikolaus oder Niklo genannt ist der Patron der Schiffer, Müller und der
heiratswilligen Jungfrauen. Etymologisch kommt der Name vom "Nick" (Nixe), dem
Wassergeist, den man in früherer Zeit um Schutz gebittet hat. Ich habe einige
Kirchen untersucht, die früher Frauenkirchen waren und dann (sanft) mit dem hlg.
Nikolaus "patriarchalisiert" hat. Mit seiner Legende von den drei Jungfrauen, denen
er jede einen goldenen Apfel (!) schenkte, damit sie heiraten konnten, weist auf die
weibliche Dreifaltigkeit hin.
Bier: Für die Germanen und die Kelten war das Bier das Kult- und Nationalgetränk
sowie zugleich das beste Stärkungsmittel. Dies kommt auch im Namen „Cerevisia"
zum Ausdruck: Ceres (griech: Demeter) Göttin des Ackerbaues und der Ernte und
visia kommt von Leben und Kraft. Vor ihren Kriegsfahrten tranken die Germanen das
Bier, in dem auch Bilsenkraut war. Diese bewirkte den angstlose furchterregende
Angriffslust dieses Volkes. Von hier stammt auch unser Wort Pils und die
tschechische Stadt Pilsen ab.
Früher trank man das Bier nicht ganz aus, sondern ließ einen Schluck im Glas. Der
Name dafür ist allen Bekannt: Ein Hansel. Die Wortwurzel stammt vom hilfreichen
Hausgeist, dem Heinzelmännchen, dem man diesen Schluck schenkte und opferte.
Scherben bringen Glück: Erich Zehren stellt fest, dass ein Gefäß eine Öffnung
besitzen muss, durch den der sterbende Mond hineingelangen kann. Damit der Mond
wieder herauskann, benötigt man eine zweite Öffnung. Gefäße mit solchen zwei
Öffnungen ist eine umständliche Angelegenheit, wenn die zweite Öffnung nur
bezwecken soll, den Ausgang aus dem Gefäß in ein neues Leben auszudrücken.
Einfacher war es, die Gefäße, die den Toten mitgegeben wurden, einfach zu
zertrümmern.. Besser konnte man den Wunsch der Hinterbliebenen kaum
ausdrücken, dass der Tote auferstehen möge. Heute ist es üblich, am Polterabend
(nur abends kann der junge Mond wiedererscheinen) irdene Gefäße zu zerschlagen,
weil dies dem jungen Paar Glück brächte. An diesem Polterabend stirbt man als
junge Frau oder Mann und wird am Hochzeitstag als Ehemann/Ehefrau
„wiedergeboren" - eine typische Initiation (neuer Name)
Allerseelenstriezel: Dieser Brioche-Striezel ist ein Symbol für den Haarzopf, den
die Germanen für ihre Toten opferten. Haare sind Symbol für die geistige Verbindung
mit der Göttlichkeit und drückten damit Kraft und Stärke aus. In Bayern und
Österreich wurde früher nur zu Allerseelen oder zu Weihnachten dieses Gebäck
gebacken und gegessen bzw. auf das Grab gelegt.
Kipferl: Dieses war ein Julgebäck und steht für den neuen kleinsten Sonnenlauf-
bogen, dem UR, wo die Sonne wiedergeboren wurde. Daher bringt ein Kipferl Glück.
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